Brauneis-Hattrick lässt Allerheiligen jubeln

Freitag und Sonntag war der Platz in Allerheiligen wetterbedingt noch unbespielbar, heute - Dienstag Abend -  konnte die Partie der Regionalliga Mitte zwischen dem USV Stein Reinisch allerheiligen.jpgfcwels_big.jpgAllerheiligen/Wildon und dem FC Wels aber dann doch ausgetragen werden. Gut 300 Zuseher wollten dabei sein, wenn der Sensationstabellenführer den Oberösterreichern die erste Saisonniederlage zufügen würde. Dass dies in derart eindrucksvoller Weise passieren würde, hatten wohl nicht einmal die eingefleischtesten Allerheiligen-Fans gedacht. Das Ergebnis von 4:0 (3:0) spiegelt die Überlegenheit des Moriggl-Teams wieder. Mann der Partie war Daniel Brauneis, der mit einem Hattrick in der ersten halben Stunde den Löwenanteil zu diesem Erfolg beisteuerte. Seine Tore (10., 19., 30.) machten bereits vor der Halbzeit alles klar. Mit dem vierten Treffer fixierte Martin Six den Endstand (60.).


Entgegen den allgemeinen Erwartungen mischt der ASV Allerheiligen von Anbeginn der Saison in der Spitze mit und denkt nicht im Entferntesten daran, sich von dort zu verabschieden. Der FC Wels wagte in der Sommerpause einen radikalen Schnitt und hofft nun, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wer heute seinem Ziel einen Schritt näher kommen will, muss punkten.

Allerheiligen startet druckvoll
Auch die Spielverschiebung um vier Tage kann die Heimischen nicht bremsen. Sie sind vom Start weg das spielbestimmende Team, kontrollieren Ball und Gegner und drängen das Gästeteam in seine eigene Hälfte zurück. Die ersten Gelegenheiten lassen nicht lange auf sich warten, als Goalgetter Daniel Brauneis alleine von halbrechts in den Gästestrafraum eindringt und seinen ersten Warnschuss aus spitzem Winkel noch knapp neben das Tor der Messestädter setzt. Sieben Minuten später war es dann jedoch soweit – nach einem Corner löst sich Brauneis vorbildlich von seinem Gegenspieler und köpft wuchtig zur verdienten 1:0-Führung ein.

FC Wels völlig hilflos?
Einzig nennenswerte Chance in Halbzeit eins bleibt ein Kopfball von Kapitän Tobias Michael Madl, welcher den Ball aber aus aussichtsreicherwels_madl_gr.jpg Position knapp neben das Tor der Hausherren setzt und somit die Möglichkeit auf den Ausgleich vergibt.  Während der Genc-Elf also nicht viel einfällt, ist der Torhunger von Daniel Brauneis aber noch lange nicht gestillt. In Minute 19 setzt er zum absoluten Highlight an: Ballannahme in der gegnerischen Hälfte, kurz vorgelegt und ohne lange zu zögern, kracht er das Leder aus gut 30 Meter in den Winkel des Welser Tores, ein Treffer der Sonderklasse! In dieser Tonart geht es weiter, bereits elf Minuten später muss Wels-Goalie Georg Majer zum dritten Mal hinter sich greifen, nach einem scharfen Stangelpass steigt Allerheiligen-Stürmer Martin Six überlegt über den Ball und überlässt für den überragenden Brauneis, welcher aus wenigen Metern zur Stelle ist und zum 3:0-Halbzeitstand vollendet.

Die Gäste versuchen es noch einmal
Der FC Wels versucht nach dem Seitenwechsel noch einmal zurück ins Spiel zu finden und kann eine optische Überlegenheit verbuchen, die jedoch keine zählbaren Erfolge hinterlässt. In der 60. Minute wird diesem kurzen Intermezzo aber ein jähes Ende gesetzt. Allerheiligens Martin Six macht kurzen Prozess, in dem es alles austrickst, was sich ihm in den Weg stellt und den Ball über den chancenlosen Majer unter die Latte ins Tor kickt. Damit ist die Moral der Oberösterreicher endgültig gebrochen. Den Oberösterreichern fehlen an diesem Tag einfach die spielerischen Mittel - der neue Tabellenführer begnügt sich damit, dieses Ergebnis zu verwalten und gelegentliche Konter zu starten, bei welchen Matchwinner Brauneis gut und gerne noch zwei oder drei Tore mehr erzählen könnte, so zum Beispiel als er einmal ganz alleine auf Wels-Schlussmann Majer zulaufend diesen in die Arme schießt. Es bleibt aber beim verdienten und überzeugenden Sieg der Steirer, welche damit die Tabellenführung behaupten und mit breiter Brust am Freitag in den Donaupark zu Blau-Weiß Linz reisen können. 

Andreas Moriggl, Trainer USV Allerheiligen
„Ein beeindruckender und verdienter Sieg meiner Elf. Wir begannen diese Partie unheimlich druckvoll, mit viel Bewegung und Spielfreude und erspielten uns dadurch auch eine Vielzahl an guten Chancen. Die Tore von Brauneis waren allesamt sehr überlegt herausgespielt und vollendet. Wels hat zwar nie aufgeben und auch versucht, nach der Pause noch heranzukommen. Meine Mannschaft hat sich allerdings defensiv ebenfalls sehr kompromisslos präsentiert und immer wieder gefährliche Konter gesetzt. Damit haben wir uns die besten Voraussetzungen für das Spiel am Freitag gegen Blau-Weiß Linz, auf welches wir uns alle schon riesig freuen, geschaffen. Das wird sicher eine lässige Partie.“

Yahya Genc, Trainer FC Wels:
„Die Niederlage geht leider absolut in Ordnung. Unsere Defensivarbeit war inferior, wir haben so gut wie keine Zweikämpfe gewonnen und das wird von einem druckvoll und aggressiv spielenden Gegner wie Allerheiligen natürlich rücksichtslos bestraft. Schade, dass uns beim Stand von 1:0 durch den Kopfball von Madl nicht der Ausgleich gelungen ist, vielleicht wäre dann noch etwas möglich gewesen. Im Endeffekt war der Sieg von Allerheiligen aber aufgrund unserer ganz schwachen Vorstellung verdient. Außerdem ist es hier auch aufgrund des Platzes sehr schwer zu spielen, hier werden noch mehr Mannschaften Punkte liegen lassen.“

von Thomas Diensthuber

Foto: LUI

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