Saisonanalyse Albert Kabashi: Teil 3

albert micheldorfIm dritten und letzten Teil seiner Saisonanalyse nimmt Ligaportal-Experte Albert Kabashi die Performance von Grieskirchen, Donau, Neuhofen/Ried, Wels und Gmunden unter die Lupe. Dabei kann er vor allem über Donau (fast) nur Positives sagen, einzig die Abgänge von Kirchberger und Markovic sind für ihn unverständlich. Die Welser Rückrunde war für Kabashi ebenfalls beeindruckend, besonders auch die Leistung von Coach Helmut Kröger.

 

SV Pöttinger Grieskirchen
"Die Situation in Grieskirchen ist nicht einfach zu beurteilen. Man ist in den Vorjahren zwei Mal Vizemeister geworden, wollte nicht in die Regionalliga aufsteigen, was auch offiziell so gesagt wurde. Wartinger hatte immer sehr gute Arbeit geleistet, dann kam Weissenböck, der sehr viel Erfahrung hat, in ganz Oberösterreich anerkannt ist, die Punkteanzahl unter ihm blieb aber dieselbe. Grieskirchen hat nie ganz oben mitgemischt, dort, wo die Mannschaft eigentlich hingehört hätte. Der Trainerwechsel hat da nicht viel geändert. Ich denke aber, dass auch Weissenböck gute Arbeit geleistet hat, leider war die notwendige Substanz in der Mannschaft nicht vorhanden. Robert Lenz war über die gesamte Saison hinweg nicht fit, hat immer wieder gefehlt. Er ist einfach nicht in Schwung gekommen, und bei so einem Stürmer ist das natürlich fatal, auch für den Rest der Mannschaft. Auch darf man einen Manuel Sailer nicht vergessen, dessen Abgang im letzten Sommer auch nicht kompensiert werden konnte."

 

AKSÖ Tekaef Donau Linz
"Der letzte Sieg bei Neuhofen/Ried war schon überraschend, vor allem in dieser Deutlichkeit. Dennoch spiegelt dieses 3:0 auch die Entwicklung der Mannschaft, die im Finish noch einmal richtig aufdrehte, fünf Siege in Folge feierte und so den zweiten Platz absicherte. Die Verantwortlichen dürfen heuer sehr sehr zufrieden sein, man wird nicht jedes Jahr Vizemeister. Donau hat Steyr lange Paroli geboten, einige sensationelle Spiele abgeliefert, einzig Steyr war aber am Ende doch zu stark. Man kann der Mannschaft wirklich nur gratulieren, denn sie hat auch Spielwitz, Leidenschaft und spielt einen attraktiven Fußball. Die Abgänge von Kirchberger und Markovic habe ich persönlich aber nicht verstanden. Das sind richtige Kinder der Donau-Familie, die Identifikation mit ihnen ist sehr groß. Ich hätte keinen der beiden so leicht weggelassen, aber gut, bei Donau wird dennoch sehr gute Arbeit geleistet."

 

SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure
"Die Konstanz hat wieder etwas gefehlt, im Frühjahr hat man aber eine tolle Serie hingelegt, einige Siege eingefahren und die wahre Stärke dieser Mannschaft unter Beweis gestellt. Ich habe immer gesagt, dass ich mir für dieses Amateur-Team wünsche in der Regionalliga zu spielen. Das wäre ein großer Schritt für diese jungen Spieler. Von der OÖ-Liga zur Bundesliga, das ist schon ein gewaltiger Schritt, der nicht einfach zu meistern ist. In der Regionalliga ist das Niveau schon bedeutend höher, was man auch in der Cup-Qualifikation sehen konnte. Der Unterschied ist schon groß, was mir auch etwas weh tut, denn ich hatte ein besseres Abschneiden der OÖ-Liga-Mannschaften erwartet. Aber gerade deshalb ist es schade für die jungen Innviertler, nicht höher zu spielen. Ein fünfter Platz ist aber dennoch nicht schlecht zu reden, grundsätzlich kann ich nichts Negatives über diese Mannschaft sagen. Auch in der OÖ-Liga ist es für sie vor allem wichtig bestimmte Elemente zu fördern, die Persönlichkeitsentwicklung, die Förderung der Siegermentalität und das Erlernen des Rieder Systems."

 

FC Wels
"Auch dieses letzte Spiel gegen Gmunden hat gezeigt wie stark dieser FC Wels ist. Das Frühjahr war natürlich unglaublich, die Kröger-Elf führt sogar die Rückrunden-Tabelle vor Vorwärts Steyr an. Natürlich fragt man sich da, was möglich gewesen wäre, wenn diese Probleme im Herbst nicht gewesen wären. Aber es war nunmal so, die Mannschaft hat diese Zeit sehr gut gemeistert, allerhöchsten Respekt, denn die Situation war für sie damals keineswegs leicht. In diesem Team steckt sehr viel Qualität, ich kann nur wieder betonen, dass das keine Mannschaft von Jungspunden ist, viele OÖ-Liga-Mannschaften wären äußerst froh Spieler wie Koprivarov, Winkler, Lebersorg, Mittermayr oder Hinterleitner zu haben. Diese Spieler sind erfahren, wissen worum es geht, und vor allem diese Spieler, mit Torhüter Froschauer natürlich, haben dafür gesorgt, dass Wels nur acht Gegentore in 13 Rückrundenspielen kassiert. Ich hoffe, dass die Mannschaft zusammenbleibt und nächstes Jahr angreift. Eines muss ich aber auch sagen, ich war schon skeptisch, ob es Helmut Kröger gelingt, zu den Spielern wirklich durchzudringen, was oftmals sehr schwierig sein kann. Höchsten Respekt, wie er das gemacht hat, er hat mich wirklich überzeugt, auch Gratulation an ihn."

 

SV Gmundner Milch
"Am Ende hat Gmunden im Frühjahr doch weniger Punkte geholt als im Herbst. Nach diesem Start in die Rückrunde verwundert das doch sehr, aber nach dem 18. Spieltag und dem 4:1 gegen Freistadt konnten sie kein Spiel mehr gewinnen. Die Heissl-Elf ist aber auf Rang acht gelandet, zwei Punkte hinter dem Cup-Qualifikationsplatz, das ist durchaus in Ordnung und damit braucht man nicht unzufrieden sein. Klar, zu Beginn der Rückrunde kam sogar die Diskussion auf, ob Gmunden nicht doch ganz oben mitspielen könne, aber die Mannschaft besteht zu einem größeren Teil immer noch aus sehr jungen Spielern, da kann so ein Rückfall passieren. Dass Chokchev und Schmidl in den Matches gegen Donau und Edelweiß jeweils mit Gelb-Rot ausgeschlossen wurden, war sicherlich auch nicht förderlich, diese Spiele leiteten die Negativ-Serie zum Ende der Saison ein. Man wird sich schon Gedanken machen müssen, warum es zu dieser Entwicklung kam, aber wie gesagt, insgesamt kann man durchaus zufrieden sein."

 

 

Milan Vidovic


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