Wirtschaftliche Auswirkungen, Heimtraining, Spielergehälter – Trainer Christian Heinle im Interview

Ruhe, Flexibilität und eine gute Organisation sind in diesen Zeiten gefragt. Die Corona-Krise zwingt Vereine zum Umdenken, Reflektieren und in einem weiteren Schritt zu Kreativität. Auch der SV Pöttinger Grieskirchen, Tabellenzwölfter der Oberösterreich-Liga, zeigt sich aktuell bestrebt, sich bestmöglich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Ligaportal.at sprach mit Trainer Christian Heinle.

 

Ligaportal: Wie sind die vergangenen Tage im Verein verlaufen? Welche Maßnahmen wurden gesetzt?

Heinle: „Wir haben uns absolut an die Vorgaben des Verbandes und der Regierung gehalten. Wir haben zum ersten möglichen Zeitpunkt den Trainingsbetrieb eingestellt. Die Spieler absolvieren ein Heimprogramm. Ich bin mit ihnen in engem telefonischen Kontakt oder wir tauschen uns über die Whatsapp-Gruppe aus. Ich gehe auch davon aus, dass wir bis Ende März oder sogar bis Mitte April nicht zusammenkommen werden.“

Ligaportal: Wie sieht das Heimtraining konkret aus?

Heinle: „Wir haben im Winter sportmedizinische Tests gemacht. Die Werte von Anfang Februar werden jetzt wieder herangezogen. Die Spieler wissen also, welche Bereiche relevant sind. Insgesamt ist es ähnlich wie in der Vorbereitung. Die Spieler absolvieren etwa Intervallläufe. Dies muss aber unbedingt im Einklang mit den Vorgaben der Regierung passieren. Das heißt, dass sie das alleine machen beziehungsweise nach Möglichkeit auf einem Laufband zuhause. Dazu gibt es Kräftigungsübungen, die vor allem auf Stabilität im Rumpfbereich abzielen. Wenn es jemandem gar nicht möglich ist, entfällt das Heimtraining. Es gibt Wichtigeres als Fußball.“

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Ligaportal: Die finanziellen Möglichkeiten des SV Grieskirchen sind beschränkt. Wie beurteilen Sie die aktuellen Entwicklungen in wirtschaftlicher Hinsicht?

Heinle: „Es ist herausfordernd. Wir hatten daher das erste Mal eine Telefonkonferenz. Unser Kassier hat vorab eine Aufstellung mit den finanziellen Auswirkungen der jeweiligen Szenarien an alle weitergegeben. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen getroffen. Alles ist aber rein spekulativ.“

Ligaportal: Wie sieht es mit den Spielergehältern aus? Werden diese weiterhin ausbezahlt?

Heinle: „Solange nichts Offizielles vom Verband verkündet wird, was den Meisterschaftsbetrieb betrifft, halten wir alles aufrecht. Nach Ostern wird es wohl eine Entscheidung geben.“

Ligaportal: Sie haben Zukunftsszenarien angesprochen. Welche halten Sie für wahrscheinlich?

Heinle: „Dazu will ich mich nicht äußern, weil ich zu wenig Kompetenz in diesem Bereich habe. In der jetzigen Zeit wird uns knallhart vor Augen geführt, dass es viel Wichtigeres als Fußball gibt. Für jeden von uns – Spieler, Trainer, Funktionäre, Fans – ist der Fußball eine große Leidenschaft, aber die Gesundheit ist das Wichtigste. Ich bin auch der Meinung, dass deutsche Bundesligatrainer wie Julian Nagelsmann oder Christian Streich absolut Recht haben. Es ist nicht unsere Aufgabe, zu allem den eigenen Senf dazuzugeben. Wir Trainer fragen auch nicht einen Virologen, wie wir beim nächsten Spiel aufstellen sollen. Wir müssen uns einfach an die Vorgaben halten.“

 

Fotocredit: Uwe Winter 

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