Die Union St. Florian im Wandel: Rücktritt des sportlichen Leiters, fehlende Trainerlizenz, mögliche Strafe

Die Union T.T.I. St. Florian durchlebt aktuell turbulente Zeiten. Während nach dem starken Herbst im Frühjahr die gewünschten Ergebnisse größtenteils ausblieben, vollzog man vor gut drei Wochen einen Trainerwechsel. Vieles spricht dafür, dass es auch in naher Zukunft nicht unbedingt ruhig im Verein wird. Der sportliche Leiter Mario Bramberger kündigte nun seinen Rücktritt mit Saisonende an. Die Vorstellungen des Vereins und jene des Funktionärs klaffen in gewisser Art und Weise auseinander. Neo-Coach David Schimpl fehlt zudem die Trainerlizenz für die Oberösterreich-Liga.

 

Haider Dostal

Finanzielle Situation herausfordernd

„Ich habe mich persönlich für diesen Schritt entschieden, weil meine Vorstellungen und jene des Vereins unterschiedlich waren. In St. Florian hatten wir immer schon ein sehr kleines Budget. In diesen Zeiten ist es selbstredend nicht größer geworden. Der Verein hat immer gesagt, dass er nicht mehr Geld ausgeben will, als zur Verfügung steht“, informiert Bramberger. Der sportliche Leiter würde die Union St. Florian aber gerne auf das nächste Level hieven. Nach dem so beeindruckenden Herbst wäre es seiner Ansicht nach der nächste logische Schritt, die Top-6 zu attackieren. Auf einen gemeinsamen Nenner kamen Bramberger und der Verein somit nicht. „Der Energieaufwand ist groß. Ich möchte absolut konkurrenzfähig sein und das oberste Tabellendrittel anvisieren. Das ist mit dem aktuellen Budget aber sehr, sehr schwierig. Wir haben verschiedene Vorstellungen. Ich kann aber die Sichtweise des Vereins nachvollziehen. Mein Ehrgeiz und meine Besessenheit vom Fußball passen mit der zukünftigen Ausrichtung jedoch nicht zusammen. Wir gehen im besten beiderseitigen Einvernehmen auseinander“, ergänzt der Funktionär.

 

Nachfolger steht noch nicht fest

So schnell wie möglich möchte die Union St. Florian einen Nachfolgekandidaten präsentieren. Bis 30. Juni wird Bramberger das Amt des sportlichen Leiters jedenfalls noch bekleiden. „Bis dahin werde ich alles investieren, um den größtmöglichen Erfolg zu haben“, betont er und schließt somit aus, zur „Lame Duck“ zu avancieren. „Aller Voraussicht nach werde ich meinen Nachfolger auch einschulen. Ich möchte das Amt sauber übergeben“, fügt Bramberger an.

 

Fehlende Trainerlizenz und Forderung an Verband

Seit drei Ligamatches sitzt Neo-Coach David Schimpl auf der Bank der Union St. Florian. Zwei davon verlor man. Vor knapp zwei Wochen feierte man einen elementar wichtigen Sieg gegen den SV Grieskirchen. Bramberger ist von der Arbeit Schimpls absolut überzeugt. „Ich plane bis zum Schluss mit ihm. Welche Ideen mein Nachfolger hat, weiß ich nicht. Ich empfehle aber dem Verein, langfristig mit David zusammenzuarbeiten“, sagt der sportliche Leiter. Die Geschichte hat aber einen Haken, wenn man so will. Übungsleiter Schimpl besitzt die nötige Lizenz für die OÖ-Liga nicht – ein Umstand, der eine Strafe nach sich ziehen kann. „Das ist eine Tatsache, der man ins Auge blicken muss. Wir werden die Strafe hinnehmen, wenn es so kommt. Ich fordere den Verband auf, das System zu überdenken. David ist sicher viel besser als so mancher Trainer, der eine Lizenz besitzt. Er absolviert außerdem bereits die ersten Ausbildungen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis er seine Lizenz hat“, betont Bramberger.

 

Fotocredit: Harald Dostal 

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