„Wir müssen unbedingt neue Spieler holen!“ – Stadl-Pauras Trainer Mario Wittmann im Interview

Das hat es in der Oberösterreich-Liga noch nie gegeben! Nach 14 Runden steht der ATSV Stadl-Paura ohne Punkte und ohne Tore da. Am vergangenen Wochenende ist man durch die höchste Saisonniederlage (0:12 in Wallern) bei exakt 100 Gegentreffern angelangt. Fragen drängen sich zwangsweise auf in einer der heftigsten sportlichen Krisen, die der Unterhaus-Fußball je gesehen hat. Ligaportal.at sprach genau deswegen mit Trainer Mario Wittmann, der im Sommer beim Regionalligaabsteiger übernommen hatte.

 

Ligaportal: Es war absehbar, dass es eine schwierige Saison für den ATSV Stadl-Paura wird. Haben Sie damit gerechnet, dass es so eklatant wird?

Wittmann: „Nein. Ich habe im Sommer eine Mannschaft übernommen, die mir zur Verfügung gestellt wurde. Taner Ari hat sie zusammengestellt. Es war ein Himmelfahrtskommando. Wenn ich geahnt hätte, welches Niveau die Mannschaft hat, hätte ich das nicht gemacht. Ich habe mich auf ihn verlassen.“

Ligaportal: Welcher Liga entspricht das Niveau der Truppe in etwa?

Wittmann: „Ich denke, dass wir eine gute Bezirksligamannschaft wären. Im Sommer wurde die Truppe neu zusammengestellt. Die meisten Spieler kamen aus der 1. oder 2. Klasse, maximal aus der Bezirksliga. Zoran Radicevic hat Landesliga-Erfahrung. Torhüter Manuel Schörgenhuber war beim LASK. Aleksandr Luzin und Taner Ari waren Profis. Das ist aber auch schon länger her.“

Ligaportal: Wollt ihr im Winter auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegen?

Wittmann: „Wir müssen unbedingt neue Spieler holen. Wir brauchen ein neues Konzept, neue Sponsoren und müssen uns neu aufstellen. So macht das keinen Sinn. In der kommenden Woche gibt es eine Sitzung. Da braucht es eine Entscheidung. Mit dieser Mannschaft können wir das Frühjahr nicht fertigspielen.“

Ligaportal: Wenn man eine heftige Pleite nach der anderen kassiert, macht das etwas mit einem in mentaler Hinsicht. Wie erleben Sie die Mannschaft?

Wittmann: „Natürlich sind wir mental angeknackst. Es ist zu bewundern, wie die Spieler das durchdrücken. Wir hoffen in jedem Spiel, dass wir endlich einmal ein Tor machen. Es sind die kleinen Ziele. Wir sind so weit weg, das ist traurig.“

Ligaportal: Wie sieht Ihre Zukunft aus? Werden Sie im Frühjahr noch Trainer in Stadl-Paura sein?

Wittmann: „Wenn wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen können, bleibe ich sicher hier. Wenn das nicht gelingt und wir voraussichtlich der Prügelknabe der Liga bleiben, gehe ich.“

Ligaportal: Glauben Sie, dass Ihre Außendarstellung als Trainer unter dem vergangenen halben Jahr gelitten hat und dieser Umstand einen Einfluss auf die Suche nach einem möglichen neuen Verein hat?

Wittmann: „Das glaube ich nicht. Viele haben mich jetzt kennengelernt. Ich kann das aber nicht abschließend beurteilen.“

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