Muslic-Festspiele zum Saisonstart – Rieder Neuzugang trifft gegen Micheldorf viermal

USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure
SV Grün-Weiß Micheldorf

Mit dem USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Ried Amateure und dem SV Grün-Weiß Micheldorf trafen zum Meisterschaftsauftakt in der OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster - jene zwei Mannschaften aufeinander, welche in der vergangenen Saison in der höchsten Spielklasse des Landes, gemäß der E24-Tabelle, am meisten dem eigenen Nachwuchs das Vertrauen schenkten. An der Philosophie vorwiegend mit jungen Talenten aus der Region zu arbeiten, sollte sich bei diesen Vereinen auch über die kurze Sommerpause hinweg nichts Wesentliches ändern, wenngleich sowohl die Innviertler mit Neuzugang Miron Muslic, als auch die Gäste aus Micheldorf mit Mathias Roidinger in diesem Duell in der Offensive auf die Torjägerqualitäten von erfahrenen Routiniers jenseits der 30-Jahre-Schallmauer setzten. Die beiden altbekannten Stürmergrößen sollten letztlich ihre Abschlussqualitäten in einer äußerst ereignisreichen Partie mit insgesamt acht Treffern und einem Platzverweis auch gleich mehrfach unter Beweis stellen.

Blutjunge Startelf

Beim USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure reagierte man in der Transferzeit auf die magere Punkteausbeute im Frühjahr, welche vor allem auf die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive zurückzuführen war, mit der Verpflichtung von Ex-Weißkirchen-Goalgetter Miron Muslic. Der 32-jährige, erfahrene Angreifer, der zusätzlich zu seiner Rolle auf dem Platz auch noch das Amt des Co-Trainers beim letztjährigen Tabellenelften übernahm, soll zukünftig die unerfahrene zweite Garde des SV Ried anführen. Von seinem neuen Chef Thomas Weissenböck wurde Muslic erwartungsgemäß zum Meisterschaftsbeginn gleich einmal in die erste Elf beordert, die trotz des Routiniers gerade einmal ein Durchschnittsalter von 20,3 Jahren aufwies. Zwei weitere Sommertransfers die ebenfalls einen Platz in der Anfangsformation des USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure erobern konnten waren Torhüter Markus Schöller und Abwehrspieler Nico Antonitsch, welche beide eigentlich dem Bundesligakader angehören und für diese Begegnung abgestellt wurden, um Matchpraxis zu sammeln. Auf Seiten des SV Grün-Weiß Micheldorf war mit Christoph Krusch, der von der Union Schlierbach aus der 1. Klasse Ost zu den Kremstalern in die höchste Spielklasse des Landes wechselte, nur ein neues Gesicht gegenüber der Vorsaison in der Startaufstellung zu erblicken. Der einzige weitere echte Neuzugang der am Transfermarkt äußerst zurückhaltenden Micheldorfer, Stefan Schmidthaler, saß hingegen vorerst nur auf der Bank.

Unglückliches Handspiel

Während der SV Grün-Weiß Micheldorf mit den beiden Siegen über den SV Sierning und dem TSV St. Georgen/G. im Baunti-Landescup in der noch so jungen Saison bereits zwei Begegnungen mit Meisterschaftscharakter in den Beinen hatten, konnten die Innviertler bislang nur in Testspielen für den Ernstfall proben. Bei ihrer Pflichtspielpremiere ging die Weissenböck-Elf vor heimischer Kulisse nicht nur von Beginn an äußerst couragiert zu Werke, sondern auch bereits nach nur 180 Sekunden in Führung. Ein langgezogener Eckball von der rechten Seite auf die zweite Stange landete bei Stefan Dirnberger, der das Leder erneut zur Mitte brachte, wo schließlich Nico Antonitsch lauerte, um das Zuspiel über die Linie zu bugsieren. Während dieser Auftakt nach Maß die spielfreudigen Hausherrn sichtlich beflügelte, zeigte der frühe Gegentreffer bei den Micheldorfern doch Wirkung. Die Gäste agierten in der Folge zu passiv, was sich in der 24. Minute dann erstmals rächen sollte. Nach einer Kombination über die linke Seite konnte Klaus Kapl das Spielgerät zunächst im Zentrum sichern, ehe er den Ball auf seinen Sturmpartner Miron Muslic weiterleitete. Der erfahrene Torjäger ließ sich die Chance auf seinen ersten Treffer im Dress der Rieder nicht entgehen und stellte gekonnt auf 2:0. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff war es erneut der 32-jährige Angreifer, der das Runde im Eckigen per Strafstoß versenkte. Dem Elfmeter war ein unglückliches Handspiel der Kremstaler, die ihrerseits wenige Minuten zuvor bei einer strittigen Situation im gegenüberliegenden Strafraum gerne einen Penalty zugesprochen bekommen hätten, vorausgegangen.

Treffsicherer Co-Trainer

Wie schon in Durchgang Nummer eins so erwischten die Schützlinge von Coach Thomas Weissenböck nach dem Seitenwechsel abermals den weitaus besseren Start. In Minute 52 setzte Kevin Brandstätter mit einem Pass über die gegnerische Abwehr hinweg Miron Muslic mustergültig in Szene. Der Goalgetter konnte daraufhin auch sein drittes Duell an diesem Tag mit Micheldorf-Keeper Bernd Schrattenecker für sich entscheiden und auf 4:0 erhöhen. Nur zwei Minuten später gingen die Muslic-Festspiele munter weiter. Nach einem Freistoß besorgte der treffsichere Co-Trainer per Kopf schließlich die endgültige Vorentscheidung in dieser Partie. Als eigentlich alles bereits verloren schien, trauten sich die Micheldorfer dann plötzlich mehr zu. Die Memic-Elf ergab sich nicht ihrem Schicksal, sondern bewies charakterliche und konditionelle Stärke. In Minute 61 war es Mathias Roidinger, der nach einem Stanglpass von Daniel Sehr für die Grün-Weißen auf 5:1 verkürzte. Zehn Minuten vor dem Ende schwächten sich die Gastgeber nach einem unnötigen Ballverlust selbst. Der bereits zuvor verwarnte Arne Ammerer vertändelte in der Vorwärtsbewegung unnötig das Spielgerät, wodurch er sich gezwungen sah seinen Gegenspieler regelwidrig zu stoppen. Schiedsrichter Stefan Ebner bestrafte das Vergehen mit der Ampelkarte. In Überzahl gelang es den Micheldorfern in der Endphase noch das Resultat einigermaßen erträglich zu gestalten. So sorgten Felix Hebesberger in Minute 85 und Mathias Roidinger in der fünften Minute der Nachspielzeit mit ihren beiden Toren zum 5:3-Endstand aus Sicht der Gäste noch für Ergebniskosmetik.

 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Weissenböck (Trainer des USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure):

„Wir haben sehr gut und vor allem sehr konzentriert begonnen. Dementsprechend verdient haben wir auch zur Pause geführt, wenngleich die Halbzeitführung meiner Meinung nach vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist, weil auch die Micheldorfer ihre Chancen hatten. Entscheidend war heute, dass wir im richtigen Moment die Tore gemacht haben. Einziger Wermutstropfen einer an sich sehr ordentlichen Leistung waren dann die letzten rund 20 Minuten, in denen wir es verabsäumt haben unseren großen Vorsprung sicher nach Hause zu spielen. Diesbezüglich müssen wir in Zukunft sicherlich cleverer werden. Äußerst unnötig war zudem der Ausschluss, der uns bei diesem Spielstand einfach nicht passieren darf. Ich denke nicht, dass es in dieser Tonart für uns weitergehen wird, nichtsdestotrotz war es schon einmal wichtig für uns zu sehen, dass wir vorne Qualität haben und Tore machen können. Zum Auftritt von Miron Muslic bleibt festzuhalten, dass man so glaube ich gesehen hat, dass er bei uns gut angekommen ist. Er hat in diesem Duell genau das gemacht, was von ihm erwartet wird.“

Die Besten: Muslic, Kapl, Ramadani, Brandstätter

 

Jürgen Huemer (Sportlicher Leiter des SV Grün-Weiß Micheldorf):

„Wir waren einfach zu lange viel zu passiv und haben dadurch den Riedern das Toreschießen leicht gemacht. Der 0:3-Pausenrückstand war meiner Ansicht nach daher auch verdient. Unser Gegner war an diesem Tag vor dem Tor äußerst effizient, so haben wir aus fünf Chancen fünf Gegentore kassiert. Man hat gesehen, dass die Weissenböck-Elf ein sehr spielstarkes Team ist, welches auch dank ihres neuen Torjägers Miron Muslic kleine Fehler sofort bestraft. Als wir uns gegen Ende hin dann mehr zugetraut haben, ging es dann auch wesentlich besser. Die Mannschaft hat in der Schlussphase bewiesen, dass sie absolut intakt ist. Wichtig wird einfach sein, dass wir zukünftig viel couragierter und mit mehr Selbstvertrauen in die Spiele gehen. Gelingt es uns aus unseren Fehlern zu lernen, so können wir meiner Meinung nach jeden Gegner in dieser Liga bezwingen.“

Die Besten: Roidinger, Sehr

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