FC Wels tankt mit verdientem Heimsieg über Neuhofen/Ried Amateure Selbstvertrauen

FC Wels
USV Neuhofen i. I./SV Ried 1b

In der Sommerpause blieb beim FC Wels kaum ein Stein auf dem anderen. Mit großem Arbeitseinsatz, der nötigen Erfahrung und offenbar dem richtigen Gespür gelang es dem neu gewählten Obmann und gleichzeitig auch Sportlichen-Leiter der Welser Juan-Francisco Bohensky Hand in Hand mit seinem Trainer Erich Renner allen Widrigkeiten zum Trotz, dank einer klugen Transferpolitik, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Eigentlich hatten viele Experten damit gerechnet, dass die komplett neuformierten Messestädter eine gewisse Anlaufphase benötigen würden, ehe sie einigermaßen ihr Potential abrufen können. FC Wels-Coach Renner und sein Team nützten die kurze Vorbereitungszeit, auch per zusätzlichen Vormittagstrainingsschichten, jedoch derart intensiv, dass sich beim Vorjahresachten bereits viel früher als erwartet die ersten Erfolge einstellen sollten. Nach Siegen im Landes- und ÖFB-Cup holte man am Freitag zu Hause gegen den USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Ried Amateure am zweiten Spieltag nun auch den ersten Dreier in der frisch angelaufenen OÖ-Liga-Saison – powered by Zwei Fach Fenster.

 

Gegentreffer in Unterzahl

Während der FC Wels seine Partie zum Meisterschaftsauftakt gegen den SV Bad Ischl knapp aber doch mit 1:2 verloren hatte, wusste das 1b-Team des Bundesligisten SV Ried seinerseits vor allem in den ersten 60 Minuten beim 5:3-Erfolg über Micheldorf zu überzeugen. Offenbar beflügelt vom geglückten Start in die neue Spielzeit, begannen die Rieder auch in Wels wieder recht ambitioniert. So hätte es nach gerade einmal 8 Minuten bereits 1:0 für die Gäste stehen können, jedoch verhinderte Igor Vukovic im Tor der Welser mit einer starken Parade einen frühen Rückstand seines Teams. Nach rund einer Viertelstunde war die Anfangsoffensive des USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure schließlich trotz guter Möglichkeiten ohne zählbaren Erfolg verpufft und die Hausherrn fanden mehr und mehr zu ihrem Spiel. Mit ihrer ersten wirklich nennenswerten Offensivaktion wären die Welser dann beinahe auch gleich in Führung gegangen, jedoch verhinderte die Latte, dass ein strammer Volley-Schuss aus der Drehung von Edwin Skrigic vom Sechzehnereck aus den Weg ins gegnerische Tor fand. Lange brauchte sich der im Sommer vom Ligakonkurrent ASKÖ Donau Linz zum FC Wels gewechselte Angreifer nicht über seinen Aluminiumtreffer ärgern. Nur 120 Sekunden später war es nach einem starken Solo seines Sturmpartners Donjet Mavraj, den Coach Erich Renner in dieser Begegnung anstelle wie zuletzt im Mittelfeld in der Spitze aufgeboten hatte, erneut Skrigic, der nachdem er seine Gegenspieler überspielt hatte, aus Sicht des Rieder Keepers Markus Schöller gefährlich abzog. Im Gegensatz zu seinem ersten Versuch konnte der 20-Jährige mit einem platzierten Schuss ins lange Eck dieses Mal das Runde im Eckigen versenken. Aus Sicht der Rieder war der Gegentreffer doppelt bitter, war man doch zu dem Zeitpunkt, als man in Rückstand geriet, zwischenzeitlich aufgrund der verletzungsbedingten Behandlung von Julian Baumgartner an der Seitenoutlinie nur zehnt am Spielfeld. Der 21-Jährige konnte in der Folge dann auch nicht mehr weitermachen und musste durch Niklas Kölbl ersetzt werden.

Goalgetter per Kopf

Der notwendig gewordene frühe Wechsel bei den Gästen brachte auch die eine oder andere taktische Umstellung mit sich, so wurde etwa der ungarische Neuzugang von Ferencvaros Budapest Attila Havas vom Abwehrzentrum ins Mittelfeld vorgezogen. Die Defensivabteilung der Weissenböck-Elf ließ im Anschluss doch die nötige Sicherheit vermissen, wodurch die Gastgeber noch vor dem Pausenpfiff zu weiteren guten Möglichkeiten kamen. So herrschte, nachdem ein neuerlicher „Spaziergang“ von Donjet Mavraj durch die Rieder Verteidigungslinien unsanft beendet wurde, nach etwa einer halben Stunde Elfmeteralarm, die Pfeife von Schiedsrichter Philipp Wenigwieser, der sich an diesem Tag auch in der Folge keine Freunde in Wels machen sollte, blieb jedoch stumm. Während der USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure hinten einiges zuließ, zeigte man zumindest in Halbzeit eins in der Offensive immer wieder ganz ansehnliche Aktionen. Einer dieser schönen Spielzüge sollte schließlich in Minute 31, nachdem man schon zuvor nach einem unnötigen Ballverlust der Welser einen Hochkaräter ausgelassen hatte, zum Ausgleich führen. Die Rieder forcierten über den schnellen Albin Ramadani einen Angriff über die linke Seite. Der eingewechselte Niklas Kölbl brachte, nachdem er den ballführenden Spieler hinterlaufen hatte, das Spielgerät per Maßflanke punktgenau zur Mitte, wo Goalgetter Miron Muslic schon wartete, um per Kopf auf 1:1 zu stellen. Der FC Wels ließ sich vom Ausgleich nicht aus dem Konzept bringen und übernahm gegen Ende der ersten Hälfte zunehmend das Kommando. So landete ein Skrigic-Heber etwa nur auf der Oberkante der Latte, ein Eckball der Messestädter führte beinahe zu einem Eigentor der Rieder.

Energischere Heimelf

Nach dem Seitenwechsel setzten die Schützlinge von Trainer Erich Renner genau dort fort, wo sie vor dem Pausenpfiff aufgehört hatten. Vor allem das bestens an diesem Tag funktionierende Sturmduo Mavraj-Skrigic sorgte immer wieder für gehörige Unruhe vor dem Tor der Rieder. So ging der Ball in Minute 55 nach einer gelungenen Kombination der beiden nur knapp über den Kasten von USV/SVR Amateure-Keeper Schöller. Von den Gästen kam nach erfolgtem Seitenwechsel nur noch äußerst wenig. Die Innviertler ließen zunehmend die nötige Aggressivität und Entschlossenheit in den Zweikämpfen, sowie die taktische Disziplin vermissen. Die logische Konsequenz daraus war das 2:1 von Matthias Waltenberger in Minute 74. Der aufgerückte Verteidiger, der vor der Saison vom SV Bad Schallerbach zu den Welsern gewechselt war, jagte einen Abpraller, nachdem abermals Edwin Skrigic die Rieder Verteidigung ordentlich durcheinandergewirbelt hatte, wuchtig unter die Latte. Die im zweiten Abschnitt energischere Heimelf brachte schließlich mit viel Einsatz den knappen Vorsprung relativ trocken über die Zeit. So betraf der größte Aufreger in der Schlussphase nicht eine Szene im Welser, sondern im Rieder Strafraum. Der zur Halbzeit für den am Oberschenkel verletzten Kapitän Jürgen Scharsching eingewechselte Enis Kolakovic wurde innerhalb des16ers mit einem relativ robusten Einsteigen gestoppt. Referee Philipp Wenigwieser sah, wie schon vor der Pause, kein elfmeterwürdiges Vergehen vorliegen und entschied sehr zum Ärger der Heimischen auf weiterspielen. Die Aufregung sollte sich nur gut zehn Minuten später schon wieder legen, dann nämlich beendete der Unparteiische die Partie.

 

Stimmen zum Spiel:

Erich Renner (Trainer des FC Wels):

„Die Rieder haben, wie man das von ihnen gewohnt ist, äußerst aggressiv begonnen, im Bestreben ein schnelles Tor zu machen. Wir haben hingegen etwas Zeit gebraucht um ins Spiel zu kommen, gegen Ende der ersten Hälfte waren wir dann aber meiner Meinung nach das bessere Team. Ich denke das Remis zur Halbzeit ging in Ordnung, wenngleich wir mit den beiden Lattentreffern die etwas besseren Chancen hatten. Bei der 1:2-Niederlage in der Vorwoche gegen Bad Ischl waren wir noch etwas zu feige, weshalb wir uns für dieses Duell vorgenommen hatten, das Spiel selbst mehr in die Hand zu nehmen. Vor allem nach Wiederbeginn ist uns das dann auch gelungen und wir haben das Kommando am Platz übernommen. Der Sieg war für das Selbstvertrauen der Mannschaft sicherlich sehr wichtig, zumal wir gegen einen starken Gegner gewonnen haben. Den Erfolg leider etwas überschattet hat, die indiskutable Leistung des Unparteiischen, die nach dem Abpfiff eigentlich das Gesprächsthema Nummer eins war. Ich habe keine Ahnung was den Schiedsrichter an diesem Tag geritten hat.“

Die Besten: Skrigic, Waltenberger

 

Thomas Weissenböck (Trainer des USV Erler Haus Neuhofen i. I./SV Ried Amateure):

„Meiner Meinung nach war es in der ersten Hälfte eine offene Partie, in der beide Mannschaften die Möglichkeiten gehabt hätten, bis zur Pause mehrere Tore zu erzielen. Der Halbzeitstand von 1:1 ging demnach auch in Ordnung, wenngleich es auch gut und gerne 3:3 hätte stehen können. War die Leistung meiner Spieler im ersten Durchgang, obwohl wir in der Defensive für meinen Geschmack auch da schon zu viel angeboten haben, noch ganz ok, war der Auftritt nach dem Seitenwechsel einfach inferior. Von jemanden der einmal Profifußballer werden möchte, muss man deutlich mehr erwarten können. Die Welser waren in der zweiten Hälfte vor allem in der vordersten Linie viel aggressiver und energischer als wir, demnach haben sie auch verdient gewonnen. Ich habe zwar zum Glück keine Statistik vorliegen, aber gefühlt haben wir in diesem Spiel nur 10% unserer Zweikämpfe gewonnen. Wir werden nach dieser zweiten Halbzeit im Training sicherlich viel hinterfragen müssen, gilt es doch am kommenden Spieltag mit dem SV Gmunden schon die nächste schwere Aufgabe zu lösen, was mit einer Leistung wie in den zweiten 45 Minuten in dieser Partie, schlichtweg unmöglich sein wird.“

Die Besten: Brandstätter

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