1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse Runde 6 mit Ewald Jenisch

Der SC Retz konnte sich mit einem knappen 3:2-Heimerfolg gegen St. Peter/Au nach Ablauf des sechsten Spieltages in der 1. NÖ Landesliga an die Tabellenspitze setzen. Möglich war das allerdings nur, weil der bisherige Tabellenführer ASK Bad Vöslau zwar die Serie an ungeschlagenen Spielen fortsetzen konnte, allerdings nicht über ein 1:1-Unentschieden in Ardagger hinaus kam. Der ASK Kottingbrunn konnte sich nach einer packenden Begegnung in Würmla am Ende über einen Last-Minute-Sieg (4:3) freuen und bleibt den beiden zuvor genannten Vereinen so weiter auf den Fersen. Auch in den übrigen Spielen der abgelaufenen Runde ging es heiß her. noeliga.at hat aus diesem Grund dem Ligaexperten Ewald Jenisch wieder zu allen Partien des vergangenen Wochenendes interessante Fragen gestellt und viele spannende Antworten erhalten.

SK Trenkwalder Schwadorf - FC Weinviertel Mistelbach 1:4
noeliga.at: Schwadorf tritt im Moment ziemlich auf der Stelle. Bei Mistelbach kann man dagegen nach dem letztwöchigen Unentschieden und dem jetzigen Sieg schon fast von einer Trendwende sprechen. Wie erklären Sie sich das?

Jenisch:" Eine Trendwende ist etwas übertrieben, aber man kann schon sagen, dass der Trainereinstand in Mistelbach mit vier Punkten aus zwei Spielen absolut gelungen ist. Ich denke, dass Mistelbach keine schlechte Mannschaft hat und Schwadorf im Moment einfach nicht in Form ist, weshalb auch das Ergebnis in dieser Form zustande gekommen ist. Schwadorf ist jetzt natürlich in einer schwierigen Situation, die man nicht wirklich kennt. Umso schwere wird es nun, sich aus der problematischen Phase wieder zu befreien. Zutrauen kann man es der Mannschaft aber auf alle Fälle."

SV Langenrohr - SC Sparkasse Zwettl 1:2
noeliga.at: Zwettl ist noch sehr unkonstant. War der Sieg gerade deshalb umso wichtiger? Und wie lange muss Langenrohr noch auf den ersten Saisonsieg warten?

Jenisch:" Beide Teams wussten vor dem Spiel, dass sie einen Sieg unbedingt brauchen und Zwettl hatte dann das Glück auf seiner Seite. Langenrohr hätte durchaus auch Punkten können, doch das Glück war nicht auf ihrer Seite. Nun muss man das Spiel schnell abhaken und weiter versuchen, endlich den ersten Sieg einzufahren, was auch sicher bald einmal passieren wird, wenn man weiter alles gibt und marschiert."

USC Ardagger - ASK Bad Vöslau 1:1
noeliga.at: Ardagger ist daheim immer für Überraschungen gut und konnte dem Favoriten aus Bad Vöslau auch an den Rande einer Niederlage bringen. War das Ergebnis so zu erwarten?

Jenisch:" Ja, ich würde sagen, dass man das Ergebnis so erwarten konnte und ich hätte ehrlich gesagt auch darauf getippt. Ardagger ist eine sehr gestandene Mannschaft, die eine gewisse Heimstärke hat und Bad Vöslau ist ohnehin ein Topteam. Eigentlich warten alle nur noch darauf, wann die Sensationsserie der Bad Vöslauer endlich ein Ende hat, doch die Kreuz-Elf hat das Verlieren anscheinend verlernt. Davor muss man wirklich den Hut ziehen."

SV Waidhofen/Thaya - SV Stockerau 1:0
noeliga.at: Der Aufsteiger aus Waidhofen konnte sich mit dem Sieg gegen das Schlusslicht aus Stockerau erstmals richtig von den hinteren Plätzen absetzen. Entspricht das auch der Stärke dieses Teams und was ist nur mit Stockerau los?

Jenisch:" Ja und Nein, denn Stockerau ist auch nicht so schlecht, wie es die Tabelle zurzeit aussagt, denn auch in Waidhofen hat man gut mitgespielt und war nahe dran, auch zu punkten. Man konnte aber die Chancen nicht nützen und somit wird es nun immer schwerer, von hinten weg zu kommen. Ich glaube aber, dass Stockeraus Trainer die richtigen Mittel finden wird, seine Mannschaft aus der Krise heraus zu führen. Waidhofen ist dagegen gut in die Gänge gekommen und ist sehr kampfstark, läuft viel und wird sich diese Saison wohl im Mittelfeld der Liga präsentieren können."

SC Retz - UFC möbelpolt St. Peter/Au 3:2
noeliga.at: Ein knapper aber wichtiger Sieg für Retz daheim gegen St. Peter. Die Retzer sind damit der neue Tabellenführer. Zu Recht? Und warum ist bei St. Peter nach dem guten Saisonstart der Faden etwas gerissen?

Jenisch:" Ja, denn Retz hatte das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle und hat sich erst nach dem 3:0 etwas unkonzentriert verhalten. So wurde es dann auch noch einmal eng, doch der Sieg war schon verdient. Retz hat meiner Meinung nach den besten Kader der Liga und ist auch der Titelfavorit Nummer Eins. Sollte man vom Verletzungspech verschont bleiben, wird man schwer zu stoppen sein. St. Peter hat zuletzt nicht ganz so punkten können wie zu Saisonbeginn, das soll aber nichts heißen, denn in den nächsten Runden wird es wohl auch wieder aufwärts gehen."

SV Würmla - ASK Kottingbrunn 3:4
noeliga.at: In letzter Minute konnte sich Kottingbrunn die drei Punkte sichern und einem packenden Spiel die Krone aufsetzen. Zuletzt waren die Kottingbrunner in echter Torlaune. Ist das auch der Schlüssel zum Erfolg in dieser Saison?

Jenisch:" Natürlich ist es gut, wenn man in der Offensive seine Stärken hat und Kottingbrunn wird auch eine gute Rolle spielen, was die Tabelle betrifft. Auch Würmla ist in der Offensive gut, doch wenn man so viele Gegentore bekommt, wird es schwer, Spiele zu gewinnen. Das zeigt schon das Ergebnis gegen Kottingbrunn ganz deutlich. Das Spiel zwischen den beiden Teams war in jedem Fall ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her. Kottingbrunn hatte ganz einfach das bessere Ende, was für die Mannschaft auch sehr wichtig war."

SKN St. Pölten Amateure - ASC Götzendorf 1:1
noeliga.at: Die Amateure aus St. Pölten haben gegen Götzendorf bewiesen, dass sie mit jedem Gegner mithalten können. Götzendorf wurde seinen Ambitionen in diesem Spiel nur bedingt gerecht. Wie sehen Sie dieses Ergebnis?

Jenisch:" Ich habe schon vor einer Woche gesagt, dass die Amateure aus St. Pölten viele gut ausgebildete Spieler in ihren Reihen haben und deshalb immer gefährlich sind. Auch von den Profis gibt es immer wieder Unterstützung, weshalb diese Mannschaft auch eine gute Saison spielen wird. Götzendorf ist eine solide Mannschaft, weshalb mich das Ergebnis auch nicht überrascht hat. Sollten die Götzendorfer keine Verletzungsprobleme bekommen, werden sie auch eine gute Rolle in dieser Liga spielen können."

SV Leobendorf - SV Harreither Gaflenz 0:2
noeliga.at: Dass Gaflenz der Favorit in diesem Duell war, wusste man schon vorher. Können die Gaflenzer heuer auch ganz vorne mitspielen und wie wird der Weg von Leobendorf in der neuen Liga aussehen?

Jenisch:" Gaflenz ist sicher besser als Leobendorf, doch das Spiel war trotzdem enger, als es das Ergebnis aussagt. Gaflenz hat die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht und Leobendorf musste sich so mit der Niederlage abfinden. Gaflenz hat sicherlich die Qualität dazu, im vorderen Tabellendrittel mitzuspielen, was man aber auch erst einmal beweisen muss. Leobendorf wird immer wieder punkten und sich so heuer in der Liga auch noch beweisen können."

Jetzt Facebook-Fan von noeliga.at werden!

von Simon Priglinger-Simader 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.