1. NÖN-Landesliga

"Müssen uns im Winter verstärken"

Der SC Sparkasse Zwettl befindet sich seit einigen Wochen im freien Fall, was die Tabellensituation angeht. Der Grund dafür sind vier Niederlagen am Stück, welche den Klub bereits auf den vorletzten Tabellenplatz zurückfallen ließ. Zwar haben auch die direkten Konkurrenten wie Würmla, Stockerau oder Schwadorf ihre Probleme, doch mit nur zwei Toren aus den vergangenen vier Partien scheint die Situation der Petrovic-Elf im Moment doch sehr prekär. noeliga.at hat mit Trainer Ljubo Petrovic über die derzeitige Krise, den Abstiegskampf, das Restprogramm im Herbst und mögliche Transfers in der Winterpause gesprochen. Hier gehts zum Interview:

noeliga.at: Herr Petrovic, Ihr Team steckt zurzeit in einer echten Krise, konnte aus den letzten vier Spielen keinen einzigen Zähler mitnehmen und liegt auf dem vorletzten Tabellenrang. Wie erklären Sie sich diesen Negativlauf?  

Petrovic:"Momentan ist bei uns eine Verunsicherung drinnen, denn die Mannschaft ist einfach sehr jung. Ich habe zwar gehofft, dass wir uns nicht so schwer tun, aber leider haben wir den Spielfluss zuletzt verloren und auch der Druck, welcher auf der Mannschaft lastet, ist nicht zu unterschätzen. Ein Hauptgrund für die schwere Situation ist aber sicherlich auch, dass wir im Sommer einige wichtige Führungsspieler verloren haben, was wir bisher nicht kompensieren konnten. Diese Abgänge waren außerdem auch nicht wirklich geplant, weshalb es einfach sehr schwer war, das vorher zu sehen."

noeliga.at: Liegen die Probleme für Sie eher in der Offensive oder bekommt man einfach auch zu viele Gegentore?

Petrovic:"Natürlich gibt es zurzeit überall ein paar Probleme, aber meiner Meinung nach geht es vor allem um die Defensive. Wir haben bei hohen Bällen wirklich große Probleme und haben schon sehr viele Tore aus solchen Sitautionen kassiert, was natürlich unnötig ist. Es ist aber auch hier so, dass uns Bayer sehr fehlt, denn der hat in der Vorsaison mit seiner Kopfballstärke viel wettgemacht. Außerdem kommt in einer schwierigen Phase dann vieles zusammen und es entsteht dann eine Art Kettenreaktion. bei der alle Mannschaftsteile eine gewisse Verunsicherung bekommen."

noeliga.at: Neben Zwettl befinden sich zumindest gleich vier andere Teams der Liga in einer ähnlich schweren Situation. Insgesamt sind die fünf hintersten Teams gar nur durch einen Punkt getrennt. Wieso gibt es heuer so viele Mannschaften mit Problemen?

Petrovic:"Zunächst muss ich sagen, dass ich bei uns damit gerechnet habe, dass es ein schweres Jahr wird, jedoch dachte ich nicht, dass wir so große Probleme bekommen, wie es zurzeit der Fall ist. Bei den anderen Teams erklärt sich das so, dass viele Vereine aufgrund der wirtschaftlichen Lage die Mannschaften umbauen mussten und auf die eigene Jugend setzen, was natürlich ein wenig Zeit braucht. Daneben gibt es auch noch Mannschaften wie Würmla, die gar nicht schlecht besetzt sind, aber einfach einen Negativlauf haben."

noeliga.at: Wie würden Sie den Abstiegskmapf zurzeit beurteilen und welche Teams schätzen Sie von den angesprochenen Mannschaften am schwächsten ein?

Petrovic:"Es wäre ungerecht gegenüber jeder anderen Mannschaft, wenn ich dazu etwas sagen würde. Es ist definitiv so, dass jede Mannschaft, die sich zurzeit im Abstiegskampf befindet ihre Probleme hat. Man wird sehen, wer von den Teams die meiste Qualität hat, denn genau diejenige Mannschaft wir sich dann auch am schnellsten wieder aus der Krise spielen können." 

noeliga.at: In den letzten drei Herbstpartien geht es noch gegen Mistelbach, Bad Vöslau und Waidhofen. Was rechnet man sich in diesen Duellen aus und wie zuversichtlich sind Sie, dass man die Herbstsaison doch noch zu einem guten Ende bringen kann?

Petrovic:"Ich hoff ehrlich gesagt darauf, dass wir aus den letzten drei Spielen noch sechs Punkte holen können. Wir müssen einfach versuchen, unsere beiden Heimspiele zu gewinnen und auch in Bad Vöslau können wir eigentlich als Außenseiter befreit aufspielen und sind daher auch nicht chancenlos. Es wird natürlich jedes Spiel sehr schwer, doch gegen Teams wie Mistelbach und Waidhofen ist es nicht vermessen, auf einen Sieg zu hoffen, denn diese Mannschaften liegen wohl in etwa auf Augenhöhe mit uns."

noeliga.at: Lassen Sie uns am Ende noch über den eigenen Kader sprechen. Fehlen dem Team gewisse Spielertypen und wird man im Winter womöglich den einen oder anderen Neuzugang präsentieren?

Petrovic:"Wie schon gesagt, konnten wir die Abgänge von Führungsspielern wie Bayer, Plocek und Brunner nicht wirklich kompensieren und es wird sicher so sein, dass wir dafür im Winter noch den einen oder anderen neuen Spieler dazu holen müssen. Es geht dabei vor allem um kosmetische Veränderungen, denn die möglichen Transfers werden nichts am Weg der Jugend ändern, doch wir sollten einfach versuchen, in jeder Achse einen Führungsspieler dazu zu holen. Das bedeutet, dass wir einen Innenverteidiger, einen defensiven Mittelfeldspieler und einen Stürmer brauchen könnten. Wozu es auch wirklich kommen wird, hängt natürlich immer von den Verhandlungen ab."

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von Simon Priglinger-Simader 

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