Die noeliga.at-Saisonanalyse mit Ewald Jenisch - Teil 1

In den kommenden Tagen wird noeliga.at noch einmal einen Blick zurück auf die Ereignisse der vergangenen Saison in der 1. NÖN-Landesliga werfen. Die Meisterschaft hatte viel zu bieten: einen engen Titelkampf, einen dramatischen Abstiegskampf und Spannung bis zum letzten Spieltag. Gemeinsam mit unserem Experten Ewald Jenisch wollen wir jeden Verein noch einmal unter die Lupe nehmen und die Saison individuell analysieren. Den Anfang macht das Quartett am Tabellenende: Mistelbach, Stockerau, Waidhofen und Schwadorf.

 

Rang 16: FC Weinviertel Mistelbach
„Mistelbach war schon im Herbst ganz hinten. Man hat dann in der Winterpause versucht, am Spielersektor zu reagieren und hat das Trainerteam um einen Mann aufgestockt, aber schon nach der zweiten Frühjahrsrunde trennte man sich von den beiden Trainern und ersetzte sie durch Wolfgang Prochaska. Aber auch der durfte nicht bis zum Ende durcharbeiten, wurde vor der letzten Runde abgesetzt, nachdem es zuvor schon längere Zeit Gerüchte gab, dass ein anderer Trainer schon mit Spielern für die kommende Saison verhandelt. Vom Potential der Mannschaft her wäre meiner Meinung nach im Frühjahr mehr möglich gewesen. Die Probleme waren alle ein wenig hausgemacht. Da müssen sich alle Verantwortlichen an der Nase nehmen. Man hat zwar nur 19 Punkte geholt, hatte aber dennoch bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt. Bei etwas mehr Ruhe und Kontinuität wäre der Klassenerhalt vielleicht möglich gewesen. Schnellschüsse im sportlichen Bereich bringen selten etwas, das beweist das Abschneiden von Mistelbach. Es ist schade um den Klub und einige Spieler, die auf jeden Fall Landesliganiveau hatten. Am Ende ist man aber ein verdienter Absteiger.“

Statistik:
Tabellenrang: 16
Punkte: 19
Rückrundenrang: 16
Punkte (Rückrunde): 10
Erzielte Treffer: 34
Erhaltene Tore: 76
Tordifferenz: - 42
Heimbilanz: (S-U-N): 2-4-9
Auswärtsbilanz (S-U-N): 2-3-10
Bester Torschütze: Dominik Böck (8 Tore)
Kartenspieler: Marco Anderst, Boris Bokalic (8 Gelbe Karten)

Rang 15: SV Stockerau
„Der SVS hat sich deswegen in der 1. Landesliga gehalten, weil es eine Mannschaft gab, die noch weniger Punkte geholt hat. Auch die Stockerauer haben nicht unbedingt eine gute Rückrunde hinter sich, haben nur sehr wenig Punkte geholt. Zudem hat man auch davon profitiert, dass sich die niederösterreichischen Vertreter in der Regionalliga letztendlich alle den Klassenerhalt sichern konnten. Die Stockerauer haben keine einfache Saison hinter sich, auch hier gab es zwei Trainerwechsel. Es gilt jetzt, die junge Mannschaft punktuelle gut zu verstärken, dann kann man nächstes Jahr möglicherweise ein paar Plätze weiter vorne mitspielen.“

Statistik:
Tabellenrang: 15
Punkte: 25
Rückrundenrang: 15
Punkte (Rückrunde): 11
Erzielte Treffer: 28
Erhaltene Tore: 66
Tordifferenz: - 38
Heimbilanz: (S-U-N): 2-5-8
Auswärtsbilanz (S-U-N): 3-5-7
Bester Torschütze: Pascal Ejike Nwankwo (6 Tore)
Kartenspieler: Martin Haselmayr (9 Gelbe Karten), Manuel Brenner (8 Gelbe Karten, 1 Rote Karte)

Rang 14: SV Sparkasse Waidhofen/Thaya:
„Beim Aufsteiger aus Waidhofen hätte man sich womöglich etwas mehr erwartet. Auf der heimischen Sportanlage, wo die Fans sehr nahe am Geschehen sind, kommt immer eine tolle Stimmung aus. Daraus hätten sie mehr Kapital schlagen müssen. Der Kader ist aber in punkto Qualität und auch in der Breite nicht gut genug aufgestellt, um auf Anhieb weiter vorne mitspielen zu können. Sie sind von Beginn weg nicht so richtig in Tritt gekommen und immer etwas hinterhergehinkt. Und wenn man dann hinten steht, ist es ganz, ganz schwierig wieder nach vorne zu kommen. Letztendlich haben die 26 Punkte aber für den Klassenerhalt gereicht. Auch die Waidhofener müssen ihren Kader gezielt verstärken, ansonsten wird man sich auch in der kommenden Saison schwertun. Der Kader muss aufgefettet werden.“

Statistik:
Tabellenrang: 14
Punkte: 26
Rückrundenrang: 14
Punkte (Rückrunde): 12
Erzielte Treffer: 39
Erhaltene Tore: 67
Tordifferenz: - 28
Heimbilanz: (S-U-N): 4-4-7
Auswärtsbilanz (S-U-N): 2-4-9
Bester Torschütze: Michael Polt (13 Tore)
Kartenspieler: Peter Balta (10 Gelbe Karten, 1 Gelb-Rote Karte)

Rang 13: SK trenkwalder Schwadorf
Schwadorf hat relativ früh in der Saison mit Markus Kernal einen neuen Trainer geholt und die Mannschaft im Winter sehr stark verändert. Aber auch hier herrschte zu viel Unruhe. Nachdem dann bekannt wurde, dass Kernal und der Verein die Zusammenarbeit nach der Saison beenden würden, ist es nicht mehr so richtig gelaufen. So etwas ist für die Leistung der Spieler nicht förderlich. Mit der Qualität die man zur Verfügung hatte, hätte man mehr erreichen können. Am Ende ist man verdient oben geblieben, man hätte sich aber sicher mehr als 29 Punkte und den 13. Rang erwartet. Auch jetzt im Sommer beobachte ich die Kaderentwicklung gespannt, da scheint es ja einen Neuanfang zu geben. Aber solange man so eine Unruhe im Verein hat, wird man immer Probleme haben. Das Potential ist in Schwadorf sicher vorhanden, weiter vorne mitzuspielen. Jetzt ist der Vereinsvorstand gefordert.“

Statistik:
Tabellenrang: 13
Punkte: 29
Rückrundenrang: 12
Punkte (Rückrunde): 16
Erzielte Treffer: 31
Erhaltene Tore: 52
Tordifferenz: - 21
Heimbilanz: (S-U-N): 5-2-8
Auswärtsbilanz (S-U-N): 2-6-7
Bester Torschütze: Johann Pany (8 Tore)
Kartenspieler:  Dominik Vockathaler (10 Gelbe Karten, 1 Rote Karte)

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