Last-Minute-Sieg für Offenhausen im Spitzenspiel gegen Alkoven

offenhausen scFür viel Brisanz war im Gipfeltreffen der 2. Klasse Mitte- alkoven svOst gesorgt, als in Runde 19 der zweitplatzierte SC Offenhausen den nur einen Punkt dahinterliegenden SV Alkoven empfing. Durch den überraschenden Ausrutscher des SV Wallern 1b am Vortag war klar, dass beide Mannschaften die Chance hatten, mit einem Sieg die Tabellenspitze zu übernehmen. Sowohl Offenhausen als auch Alkoven hatten zuvor ihre letzte Niederlage gegen die 1b-Mannschaft des Regionalligisten einstecken müssen und waren seither in jeweils fünf Spielen ohne Niederlage geblieben. Beinahe hätten beide Vereine ihre Serie fortsetzen können, doch in den Schlussminuten des dramatischen Spiels ging es noch einmal hoch her, wobei die Hausherren das glücklichere Ende für sich verzeichnen konnten.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Gut 250 Zuschauer und drei Offizielle waren nach Offenhausen gekommen, nachdem SVA-Coach Robert Müller vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte eine dreifache Schiedsrichterbesetzung angefordert hatte. Zwischen den beiden Aufstiegskonkurrenten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zweier gleich starker Mannschaften, obwohl die Gäste mit den gesperrten Radak und Kaimberger sowie dem erkrankten Binder drei Stammkräfte vorgeben mussten. Nach einigen Halbchancen auf beiden Seiten war es die Heimmannschaft, die die erste Großchance vorfand, als der an diesem Tag sehr agile Strasser nach einem Flankenlauf einen Stanglpass zu Higlsberger brachte, dessen Abschluss jedoch knapp am langen Eck vorbeistrich. Auf der Gegenseite kam Alkoven aus einem gefährlichen Schuss aus der zweiten Reihe zu seiner besten Tormöglichkeit. Ansonsten standen beide Verteidigungsreihen um die Abwehrchefs Jürgen Heppner und Yll Gashi sehr sicher und ließen keine weiteren nennenswerten Torchancen zu.

Bizarre Schiedsrichterentscheidung erhitzt die Gemüter

In der zweiten Spielhälfte konnten sich die Offenhausner von Anfang an ein leichtes Übergewicht verschaffen wie auch SVA-Coach Müller befand: „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen mit kleineren Torchancen hier und dort; in der zweiten Halbzeit hatte Offenhausen dann mehr vom Spiel.“ Zwingende Torgelegenheiten schauten aber auch für die Berger-Elf nicht heraus bis der in einigen Situationen unsicher wirkende Schiedsrichter Milovanovic mit einem unverhofften Elfmeterpfiff für allgemeine Aufregung sorgte. Nachdem der Unparteiische nach einem sauberen Tackling von Gashi an Unterberger knapp innerhalb des Sechzehnmeterraums auf Strafstoß entschieden hatte, entschloss er sich nach wütenden Protesten der Gäste doch zu einer Rücksprache mit seinem Assistenten an der Linie. Daraufhin revidierte er sein Urteil und entschied zur Überraschung aller auf Freistoß für den SCO an der Strafraumgrenze. Nachdem sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, konnte der Freistoß ausgeführt werden; Strasser verfehlte mit seinem scharf aufs Tormanneck angetragenen Schuss jedoch knapp.

Heppner köpft SCO in letzter Sekunde an die Tabellenspitze

Alkoven verlegte sich fortan zunehmend auf das Konterspiel. „In dieser Phase des Spiels hatten wir das Gefühl, dass Alkoven sich darauf verlässt, dass wir kein Tor machen und selbst schaut, was nach vorne geht“, so Offenhausens Sportlicher Leiter und Libero in Personalunion Ing. Jürgen Heppner nach dem Spiel. Fast hätten die Gäste zu Beginn der Schlussviertelstunde mit dieser Taktik Erfolg gehabt, als ein Alkovener Angreifer alleine in Richtung Offenhausen-Goalie Heppner unterwegs war, im letzten Moment jedoch noch von den zurückeilenden Verteidigern am Abschluss gehindert werden konnte. Als bereits alle mit einem torlosen Remis rechneten, wurde es noch einmal so richtig turbulent. Zuerst hätte SVA-Trainer Müller mit der Einwechslung von Limberger fast das goldene Händchen gehabt. Nur wenige Augenblicke nach Betreten des Spielfeldes kam dieser nach einem vom SCO-Goalie weggefausteten Eckball aus etwa zwölf Metern zum Schuss; der beim Corner ins kurze Eck beorderte David Katzinger war jedoch auf der Linie geblieben und konnte so für seinen Torwart klären. Praktisch im Gegenzug holten auch die Hausherren noch einen Eckball heraus, den der mitaufgerückte Libero Jürgen Heppner zum viel umjubelten Siegestor einköpfelte. Danach war Schluss und Offenhausen stand als neuer, alter Tabellenführer der 2. Klasse Mitte-Ost fest. Der SVA läuft nunmehr Gefahr den Aufstieg in die 1. Klasse in den direkten Aufeinandertreffen mit den Aufstiegskonkurrenten zu verspielen, nachdem man alle drei bisherigen Saisonduelle mit Wallern 1b und Offenhausen verloren hat.

Stimme zum Spiel:

Robert Müller (Trainer SV Alkoven): „Ich musste leider wegen den Ausfällen mit zwei Spielern der Reservemannschaft beginnen, die ihre Sache jedoch ausgezeichnet gemacht haben. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen; sie hat brav gekämpft und alles gegeben. Ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht gerecht gewesen, aber so ist der Fußball. Die Enttäuschung bei meinen Spielern ist jetzt natürlich groß, es hat auch ein paar Tränen in der Kabine gegeben. Ich habe meinen Spielern aber auch gesagt, dass im Kampf um Platz zwei noch nichts verloren ist. Offenhausen hat mit Meggenhofen und Kematen noch zwei Derbys vor sich und in solchen Spielen weiß man nie genau, was passiert; die wollen sicher nächstes Jahr auch Derbys gegen Offenhausen spielen.“

Ing. Jürgen Heppner (Sportlicher Leiter SC Offenhausen & Siegestorschütze): „Es war ein kampfbetontes, relativ schnelles Spiel; Alkoven hat aber wie immer fair gespielt. Die erste Halbzeit war ziemlich ausgeglichen, in der zweiten Hälfte hatten wir vielleicht ein 60:40-Übergewicht."
Auf die strittige Elfmeter-Situation angesprochen: „Ich habe es nicht so genau gesehen, aber ich habe später gehört, dass es wohl kein Foul war, weil der Ball dabei war. Auf jeden Fall war die Situation im Strafraum. Auf den Schiedsrichterassistenten ist massiv Druck ausgeübt worden und da bin ich halt der Meinung, dass man als Nichtoffizieller keinen Einfluss nehmen darf.“

Jörg Korntner

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