Oedt weiterhin mit absolut blütenreiner Weste

altaltIm Spitzenspiel der 6. Runde in der 2. Klasse Mitte empfing der Tabellenvierte ESV Westbahn Linz Schauer Bau den aktuellen Ligazweiten ASKÖ Oedt. Beide Teams konnten bis zu diesem Spieltag auf eine makellose Bilanz von vier Siegen in ebenso vielen Begegnungen verweisen. Beeindruckend waren auch die bisher gezeigten Leistungen dieser beiden Mannschaften in der Defensive, mussten die „Eisenbahner“ doch in der laufenden Meisterschaft erst einen und die Oedter sogar gar keinen Gegentreffer hinnehmen. Nachdem diese zwei heißen Anwärter auf zumindest einen Aufstiegsplatz ihre Kräfte 90 Minuten lang gemessen hatten, war es der von Amir Topalovic trainierte Ligakrösus, der seine beeindruckende Erfolgsserie mit einem weiteren Sieg zu null prolongieren konnte.

Vorentscheidende Rettungsaktion

Die von vielen in dieser Begegnung favorisierten Gäste gingen vom Anpfiff weg hochmotiviert zu Werke. Bereits sehr weit vorne versuchten die Oedter, mit aggressiven Pressing, den ESV unter Druck zu setzen, was immer wieder gelang. Die Linzer stellten sich ihrerseits nicht, wie so viele andere Teams, gegen den Favoriten auf die Meisterschaft hinten hinein, sondern versuchten beherzt mitzuspielen. Auf die erste nennenswerte Torchance mussten die rund 150 Zuschauer nicht lange warten. Der Oedter Christopher Reiter, der in dieser Partie im Mittelfeld der Gäste eine starke Vorstellung ablieferte, hätte es bereits nach wenigen Spielminuten auf dem Fuss gehabt, sein Team früh in Führung zu bringen. In Minute 32 machte es dann sein Teamkollege Daniel Topalovic besser. Oedts Nummer 9 probierte es aus rund 20 Metern und tatsächlich fand sein abgefälschter Schuss den Weg ins Tor. In der vorletzten Minute der ersten Spielhälfte ereignete sich dann eine für diese Partie ganz vorentscheidende Szene. Nach einem Topalovic-Eckball war Bozo Kovacevic per Kopf zur Stelle, um das Leder im Netz zu versenken. Dies wäre dem Topstar der Gäste auch gelungen, wenn nicht ESV-Kapitän Daniel Herrmann den Ball mit der Hand von der Linie gekratzt hätte. Wäre er ein Torhüter gewesen, hätte man von einem tollen Reflex gesprochen, so bedeute seine Rettungstat aber die unerlaubte Verhinderung einer klaren Torchance. Den Statuten gemäß bekam Herrmann daraufhin von Schiedsrichter Alfred Ollinger die rote Karte zu sehen. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Manuel Jany zum 0:2.

Schmerzhaftes Tor

Mit einem Mann weniger und einem Zwei-Tore-Rückstand, den es wenn möglich aufzuholen gab, war die Ausgangslage für die Heim-Mannschaft nach Wiederanpfiff alles andere als leicht. In der 50. Minute fiel dann das wohl schönste Tor in dieser Partie und wieder für Oedt. Eine Aktion über, Hager, Kovacevic und Jany, welche sich den Ball mit nur einer Berührung zuspielten, vollendete schließlich Edin Hodzic. Kurze Zeit später hätte der Angreifer dann eigentlich erneut Grund zum Jubeln gehabt. Bei einem Diagonalpass in die Spitze war der Angreifer um den Tick schneller am Ball als der heranstürmende ESV-Keeper Marco Lambauer, woraufhin er das Spielgerät vorbei am Schlussmann im Tor unterbringen konnte. Leider prallten die ebengenannten Spieler bei dieser Aktion derart heftig zusammen, dass der Stürmer im Dienste der Oedter für kurze Zeit bewusstlos liegen blieb. Zum Glück befand sich auch ein Notarzt am Platz, der sich sofort um den Verletzten kümmerte. Letztendlich wurde der benommene Hodzic, mit der Rettung abtransportiert. Am Spielausgang änderte dies alles nichts mehr. Den Schlusspunkt in diesem Duell setzte schließlich Manuel Jany, der dieses Mal im Angriff und nicht wie gewohnt aus dem Mittelfeld heraus agierte. Er verwerte eine Hager-Hereingabe von rechts zum 0:5 Endstand.

Der Favorit setzte sich somit am Ende doch klar und wieder einmal ohne ein Gegentor kassiert zu haben durch. Die Spieler von Westbahn Linz brauchen sich aber sicher nicht den Vorwurf machen, nicht alles probiert zu haben, machten die Linzer doch nicht den Fehler, sich wie das Kaninchen vor der Schlange in der Abwehr zu verstecken. Mit einem Mann weniger am Feld war es für die Schützlinge von Alexander Oppolzer dann aber vor allem in den zweiten 45 Minuten schwer, dem Gegner wirklich gefährlich zu werden.


Amir Topalovic (Trainer der ASKÖ Oedt):

„Mit der Leistung meiner Mannschaft in diesem Spiel bin ich vielleicht das erste Mal in dieser Saison so richtig zufrieden, auch wenn wir immer noch nicht ganz dort sind, wo wir hinwollen. Wir haben Westbahn Linz als einen sehr ernstzunehmenden Gegner angesehen und uns auch dementsprechend mit einem hohen Trainingspensum auf ein schwieriges Match vorbereitet. Vor dem Spiel war die Stimmung doch etwas geladen. Naturgemäß versucht jedes Team gegen uns 200% zu geben. Wir wollten sportlich eine Antwort auf die Zwischenrufe von außen geben und das ist uns letztendlich auch eindrucksvoll gelungen. Für mich als Trainer ist es besonders schön anzusehen, dass die Automatismen innerhalb der Mannschaft von Runde zu Runde immer mehr greifen. Zum Schluss möchte ich dem ESV auch noch ein Lob aussprechen, welches sich die Oppolzer-Elf dadurch verdient hat, dass sie wirklich der erste Gegner war, der versucht hat mit uns Fussball zu spielen.“



von Michael Obrecht

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