Niederlagen gegen St. Martin/Traun und am grünen Tisch beenden Union Mühlbachs Aufstiegstraum

ATSV St. Martin
Union Mühlbach

Die vergangene Woche war aus Sicht der Union Mühlbach zweifellos eine zum schnell Abhaken, setzte es doch gleich zwei bittere Niederlagen innerhalb nur weniger Tage. So verwandelte zunächst der OÖ-Fußballverband den 2:1-Auswärtssieg der Mühlbacher über den FC Stahl aus der 21. Runde nachträglich aufgrund des Einsatzes eines nicht am Spielbericht aufscheinenden Spielers in ein 0:3 (auf die zum Teil wirklich kuriosen Umstände, welche zu dieser Misere geführt haben, wird exklusiv auf ligaportal.at in den kommenden Tagen noch näher in einem eigenen Artikel eingegangen), ehe am Sonntag im Duell mit dem ATSV St. Martin endgültig die Aufstiegshoffnungen der Sipura-Elf zerplatzten. Die Trauner verwandelten einen zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand gegen den aktuellen Tabellenfünften, dank dreier Tore in den Schlussminuten, noch in einen 3:1-Heimerfolg. Für die Schützlinge von Trainer Jürgen Panis war dies der erste Sieg nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge.

 

Mit Herz und Leidenschaft

Man durfte in dieser Begegnung wirklich gespannt sein, wie die Union Mühlbach die Hiobsbotschaft über die drei am grünen Tisch verlorenen Punkte verkraftet hatte. Zumindest in der Anfangsphase der Partie machte die Mannschaft von Trainer Mario Sipura den Eindruck, als wüsste sie mit der schwierigen Situation ganz gut umzugehen. Die Gäste, welche zunächst über mehr Spielanteile verfügten, wurden in der ersten Hälfte ihrer Favoritenrolle durchaus noch gerecht, wobei der ATSV St. Martin bereits vor der Pause sich nach Kräften wehrte. Im Vergleich zur jüngsten 1:4-Niederlage gegen die Union Babenberg hatte Trainer Jürgen Panis die Trauner gleich auf fünf Positionen verändert: „Die Art und Weise wie wir uns in der Vorwoche präsentiert haben, hat mir gar nicht gefallen. Ich habe im Training meinen Jungs versucht noch einmal klarzumachen, dass es so wie gegen Babenberg einfach nicht gehen kann. Mir ist wichtig, dass meine Mannschaft Leidenschaft und Herz zeigt und das hat sie, anders als am letzten Spieltag, gegen Mühlbach auch getan. Die jüngeren Spieler, die dieses Mal ihre Chance bekommen haben, haben diese auf alle Fälle genützt.“ Trotz eines couragierten Auftritts des ATSV St. Martin geriet dieser in der 22. Minute nach einem individuellen Fehler in Rückstand. Die Hausherrn verloren in der Vorwärtsbewegung durch ein ungenaues Zuspiel in die Mitte noch tief in der eigenen Hälfte den Ball. Tobias Pinter bediente daraufhin David Umbauer mit einem Lochpass ideal. Der Flügelflitzer der Mühlbacher ließ sich die große Chance auf die Führung schließlich nicht entgehen. Bereits zuvor hätten es die Gäste übrigens am Fuß gehabt auf 0:1 zu stellen, jedoch scheiterte Patrick Leonhardsberger nach gut zehn Minuten an der Stange. Die Mühlbacher verabsäumten es bis zum Pausenpfiff ihren Vorsprung weiter auszubauen, einerseits weil man die gewünschte Präzession im entscheidenden Moment vermissen ließ, andererseits agierte man einfach zu verspielt.

„Katastrophale zweite 45 Minuten“

In Hälfte zwei sollte sich dann das Bild grundlegend ändern. Plötzlich waren es die Trauner, die sich mehr Chancen herausarbeiten konnten. Der ATSV setzte die Gäste, bei denen vor allem das Umschaltspiel nach Ballverlust nicht mehr recht klappen wollte, immer wieder geschickt unter Druck. Mühlbachs Coach Mario Sipura nahm den Leistungsabfall nach Wiederbeginn verärgert zur Kenntnis: „Ich habe meine Spieler in der Halbzeit extra noch gewarnt, dass diese Partie noch nicht gewonnen ist. Dass ich mit dieser Einschätzung schlussendlich leider auch recht behalten sollte, dafür waren katastrophale zweite 45 Minuten unsererseits verantwortlich.“ Rund eine Viertelstunde vor Schluss war das Duell nach einem Treffer von St. Martins Armin Dedic, den die Mühlbacher Abwehr an diesem Tag nur schwer in den Griff bekam, wieder völlig offen. Die Sipura-Elf musste unbedingt gewinnen, wollte sie noch zumindest eine minimale Chance auf Platz zwei wahren. Dementsprechend setzten die Gäste in der Schlussphase nochmals auf volle Offensive. Die beherzt kämpfenden Trauner verstanden dies auszunützen und konterten ihren Gegner ein ums andere Mal geschickt aus. In der 89. Minute war es Armend Smajli, der den als Außenseiter ins Spiel gegangenen ATSV in Führung brachte. In der Nachspielzeit machte sein Teamkollege Onur Özcan mit seinem Treffer zum 3:1 schließlich für die Heimmannschaft den Sack endgültig zu.

Den Weg weitergehen

Nachdem man in den letzten Wochen gleich mehrfach durch späte Gegentore Spiele noch verloren hatte, konnten die Schützlinge von Trainer Jürgen Panis dieses Mal den Spieß umdrehen: „Dass wir die Begegnung nach einem Rückstand am Ende noch umdrehen konnten, spricht natürlich für die Moral der Mannschaft. Wir haben uns wirklich bis zur letzten Sekunde durchgekämpft und uns dadurch den Sieg auch verdient. Die Mühlbacher, die vor der Pause noch das bessere Team waren, sind in der zweiten Hälfte im Prinzip nur mehr zu einer einzigen nennenswerten Chance gekommen. Den Weg mit jungen, disziplinierten Spielern wollen wir auch in Zukunft kontinuierlich weitergehen.“ Bei Mühlbachs Coach Mario Sipura war die Enttäuschung nach dieser „Horrorwoche“ verständlicherweise spürbar: „Die 0:3-Strafverifizeirung des Stahl-Spieles war natürlich für meine Mannschaft ein echter Keulenschlag. Durch die Niederlage gegen den ATSV dürften diese verlorenen drei Punkte nun aber keine Rolle mehr spielen. Wir haben es gegen die Trauner verabsäumt bereits vor der Pause die Partie zu unseren Gunsten vorzuentscheiden, auch weil meine Spieler wieder alle möglichen Extrawürste geliefert haben, anstelle konsequent die Aktionen abzuschließen. Die zweite Halbzeit war einfach nur noch eine einzige Katastrophe, weshalb mir auch nichts anderes übrig bleibt, als St. Martin zum Sieg zu gratulieren. Auch wenn nun wohl endgültig feststeht, dass es in dieser Saison für ganz vorne nicht gereicht hat, so war doch ein gewisser Fortschritt erkennbar. Bleibt zu hoffen, dass meine Spieler aus der einen oder anderen unglücklichen Niederlage für die Zukunft etwas gelernt haben.“

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