Union Babenbergs Aufholjagd gegen Ebelsberg fand bitteres Ende

Union Babenberg Linz
ASKÖ Ebelsberg Linz

Bei der Union Babenberg und der ASKÖ Ebelsberg lag vor der 21. Runde in der 2. Klasse Mitte presented by HDI der Vergleich mit einem angeschlagenen Boxer auf der Hand, war doch bislang bei beiden Vereinen im Frühjahr der Verletzungsteufel ein ständig unliebsamer Begleiter. Deutlich ersatzgeschwächt standen sich somit am Sonntag die auf Platz fünf liegenden Babenberger und die seit fünf Spielen sieglose Wimmer-Elf am weitläufigen Union Landessportfeld gegenüber. Die Ebelsberger hatten die gesamte Saison über schon Probleme beim Verwerten ihrer Chancen, in diesem Linzer Derby zeigten sich die Gäste zunächst allerdings ungewöhnlich kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor. Die Gäste führten schnell mit 0:2 und später dann mit 1:3, ehe die Union Babenberg ihre letzten Kraftreserven mobilisierte und zu einer tollen Aufholjagd ansetzte. Nach einem Bayer-Doppelpack innerhalb von nur fünf Minuten war die Partie in der Schlussphase plötzlich wieder völlig offen. Dass es am Ende dennoch die ASKÖ Ebelsberg war, die über einen für das Selbstvertrauen enorm wichtigen Auswärtssieg jubeln konnte, dafür sorgte Peter Wimmer Jr. per verwandelten Elfmeter in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Auftakt nach Maß

Die Ebelsberger hatten, trotz zum Teil recht ansprechender Leistungen, seit ihrem Sieg zum Rückrundenauftakt über den SV Chemie zuletzt nur noch einen weiteren Punkt in der zweiten Meisterschaftshälfte eingefahren. Umso wichtiger war es für den Tabellenneunten möglichst erfolgreich in diese Begegnung zu starten. Tatsächlich sollten die Gäste einen wahren Auftakt nach Maß erwischen, sorgte doch Jean Jocelyn Matemb nach gerade einmal 120 Sekunden für die frühe Führung der Wimmer-Elf. Nach einem vermeidbaren Eckball war der Ball zunächst auf die rechte Seite und von dort aus per flachem Zuspiel in den Rückraum zum einschussbereiten Angreifer gelangt. Der völlig missglückte Beginn hielt in der Folge die Babenberger nicht davon ab, sich in puncto Ballbesitz zumindest ein leichtes Übergewicht zu erarbeiten. Während die Hausherrn vergeblich versuchten daraus Kapital zu schlagen, präsentierte sich die ASKÖ Ebelsberg vor dem gegnerischen Gehäuse weitaus effektiver. In der 27. Minute genügte den Gästen ein weiter Ball in die Spitze um die gesamte Babenberger Hintermannschaft auszuhebeln, da einer der beiden heimischen Außenverteidiger die Abseitsfalle aufgehoben hatte. Alleine vor Schlussmann Patrick Zimmermann behielt Peter Wimmer Jr. die Nerven und stellte so auf 0:2. Bei diesem für die Anhänger der Ebelsberger äußerst positiven Ergebnis blieb es auch bis unmittelbar vor der Pause, ehe der an diesem Tag gemeinsam mit Thomas Bayer sehr umtriebige Fabian Ott einen Elfmeter für die Gastgeber herausholte, den er anschließend selbst zum wichtigen Anschlusstreffer verwertete.

In letzter Sekunde

Angespornt vom späten Tor in Hälfte eins setzte Babenberg-Coach Thomas Tonezzer alles daran seine Schützlinge in der Halbzeit zusätzlich zu motivieren: "Ich habe meinen Spielern versucht klarzumachen, dass noch alles in dieser Partie für uns drinnen ist. Für den zweiten Abschnitt hätten wir uns dementsprechend viel vorgenommen gehabt." All die guten Vorsätze der Heim-Mannschaft schienen jedoch schon kurz nach Wiederbeginn über den Haufen geworfen zu werden, als man erneut vergeblich auf Abseits spielte und dafür mit dem 1:3 prompt die Rechnung präsentiert bekam. Torschütze auf Seite der Gäste war abermals Jean Jocelyn Matemb, der sich in seiner neuen offensiver ausgerichteten Position im Ebelsberger Spiel sichtlich wohl fühlte. Endgültig mit dem Rücken zur Wand mobilisierte der Ligafünfte im Anschluss alle noch zur Verfügung stehenden Kräfte. Offenbar mit Erfolg so gelang es Thomas Bayer nach Gabauer-Flanke zunächst per Kopf zu verkürzen, ehe Babenbergs Nummer 10 einen schnellen Gegenstoß mit dem Tor zum 3:3 vollendete. In einer packenden Schlussphase setzten die Hausherrn schließlich alles daran das Spiel endgültig zu drehen, allerdings lauerte auch die ASKÖ Ebelsberg auf ihre Möglichkeiten und genau solch eine sollte sich schließlich in der Nachspielzeit ergeben. Zum wiederholten Male ließ die Babenberger Abwehr die entsprechende Stafflung in der Tiefe vermissen und so konnte Peter Wimmer Jr. seinen Gegenspielern, die auf einen Abseitspfiff des Unparteiischen warteten, enteilen. Der Goalgetter im Diensten der ASKÖ Ebelsberg hatte, da niemand entscheidend nachsetzte, genügend Zeit um überlegt abzuschließen und Torhüter Patrick Zimmermann keine Chance zu lassen. Mit dem Siegtreffer in letzter Sekunde zum 4:3 aus Sicht der Ebelsberger beendete der Trainersohn, nach zuletzt vielen knappen Niederlagen, die fünf Spiele anhaltende Durstrecke seines Teams.

Nichts für schwache Nerven

Wie wichtiger dieses Erfolgserlebnis auch für die Moral der Mannschaft war unterstrich Gäste-Trainer Peter Wimmer: "Es war auf alle Fälle ein nervenaufreibendes Duell, in dem den Zuschauern wirklich viel geboten wurde. Am Ende hätte die Partie auch gut und gerne mit 9:6 für uns ausgehen können. Die Babenberger haben immer wieder auf Abseits gespielt, was wir geschickt mit Lochpässen zu unseren Gunsten ausnutzen konnten. Wie so oft in dieser Spielzeit haben wir uns in Führung liegend, dass eine oder andere Mal sehr ungeschickt verhalten. So sollte man in der 45. Minute eigentlich keinen Elfmeter mehr bekommen, bzw. waren wir beim Doppelschlag, der letztlich zum zwischenzeitlichen 3:3 geführt hat, im Strafraum praktisch nicht vorhanden. Dass wir in Summe dennoch gewonnen haben, sollte der gesamten Mannschaft gut tun, zumal die Leistung umso höher einzuschätzen ist, wenn man bedenkt, dass uns zusätzlich zu den bereits ohnedies fehlenden Spielern mit Martin Gelbenegger, Christian Polder, Okan Kökcü und Emir Hero kurzfristig vier weitere Leistungsträger für diese Begegnungen ausgefallen waren. Ausschlaggebend für den Erfolg war aus meiner Sicht einerseits dass wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet haben, andererseits haben wir endlich auch einmal getroffen."

Effektivität entscheidet

Mit Ausfällen hatte auch Union Babenbergs Übungsleiter Thomas Tonezzer zu kämpfen: "Neben unseren zahlreichen Verletzten musste ich dieses Mal auch Michael Ortner krankheitsbedingt vorgeben. Die personelle Situation ist derzeit bei uns nicht gerade einfach, wobei durch die notwendigen Umstellungen auch etwas die Stabilität in unserem Spiel verloren ging. Zumindest mit der Darbietung in der Offensive war ich in dieser Begegnung aber recht zufrieden. In der Defensive sind leider gerade unseren routinierteren Spielern Fehler unterlaufen. Dass unsere beherzte Aufholjagd letztendlich so unglücklich endete, ist schon sehr ärgerlich, zumal wir meiner Meinung nach die spielbestimmende Mannschaft waren. Die ASKÖ Ebelsberg war an diesem Tag aber einfach das effektivere Team."

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