Mauthausen: Mit Mini-Kader in den Titelkampf

"Nach meinem Rücktritt bei Landesligist Königswiesen habe ich mir im Herbst die letzten fünf Spiele der ASKÖ Mauthausen angesehen. Obwohl die Mannschaft in diesen Partien nicht gut gespielt hat, war und bin ich vom Potenzial des Teams überzeugt und habe mich deshalb dazu entschlossen, nach sechseinhalbjähriger Abwesenheit wieder zu diesem Verein zurückzukehren", erklärt Werner Pröll, der seit wenigen Wochen in Mauthausen wieder das Zepter schwingt und mit dem derzeitigen Drittplatzierten der BezirksRundschauLiga Nord in der Vergangenheit bereits drei Meistertitel feiern konnte.

Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte fand der Erfolgstrainer mit Szabolcs Szegletes, Peter Rametsteiner, Andreas Penner und Kapitän Jürgen Gmeiner nur vier Spieler vor, die bei Prölls letzter Amtszeit aktiv waren. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn man zu einem Verein zurückkehrt, bei dem man rund 15 Jahre lang bereits gearbeitet hat", sagt Werner Pröll, der nichts dagegen hätte, seiner Erfolgsbilanz einen weiteren Titel hinzuzufügen. "Wir stehen auf dem dritten Platz und wollen uns verbessern", möchte der Coach im Kampf um den Aufstieg ein kräftiges Wort mitreden.

"Das wird aber alles andere als einfach werden. Denn die Liga spielt in diesem Jahr verrückt - kann man Erster sein, mit zwei, drei Niederlagen in der Tabelle aber auch rasch durchgereicht werden. Die Mannschaft verfügt über jene Qualität, die man benötigt, um ganz vorne mitspielen. Das Problem ist nur, der extrem kleine Kader", spricht der Neo-Trainer unter anderem die Abwesenheit von Mittelfeldspieler Simon Plecr an, der aus beruflichen Grund in diesem Jahr noch kein Training besuchte. Zudem war Michael Hackls Rückkehr in den Kader geplant, doch nach einem Kreuzbandriss musste der Pechvogel am vergangenen Montag an der Leiste operiert werden. "Dafür muss Legionär Roland Serczel nicht mehr von Ungarn nach Mauthausen pendeln. Er wohnt seit geraumer Zeit im Ort und ist bei jedem Training dabei", freut sich der Coach.

Denkt Werner Pröll an die Trainingsbedingugen, hält sich die Freude in Grenzen. "Unser Platz ist nicht nur pickelhart gefroren, sondern auch sehr uneben, weshalb wir bislang vorwiegend gelaufen sind. Wir waren aber auch schon in der Soccer Five Arena und trainieren zudem einmal in der Woche auf dem Kunstrasen der ABC-Anlage in Linz-Urfahr. Derzeit stehen mir zwar nur 13, 14 Spieler zur Verfügung, die ziehen aber allesamt hundertprozentig mit", so Pröll, der seinen Kickern in diesen Tagen einiges abverlangt.

"Wir trainieren schon seit 16. Januar, war schon eine Woche dabei, wo fünf Einheiten auf dem Programm gestanden sind. In dieser Woche haben wir drei Mal trainiert, in der kommenden Woche warten vier Einheiten auf die Spieler", weiß der Coach, der mit seinen Mannen gestern das erste Testspiel absolvierte und dabei gegen den Herbstmeister der "Ost-Liga", ASK St. Valentin, ein 3:3-Unentschieden erreichte. "Die Niederösterreicher haben bereits einige Spiele in den Beinen und sind schon etwas weiter, wir haben aber ganz gut gespielt", ist der Coach mit dem ersten Test zufrieden. Am 19. Februar trifft die Pröll-Elf auf Luftenberg. Von 1. bis 4. März schlagen die Mauthausener ihre Zelte in der Steiermark auf und halten in Schielleiten ein Trainingslager ab.

"Mit Kevin Fabian, Rametsteiner und Szegletes sind wir in der Offensive sehr gut aufgestellt. Wir verfügen auch über ausgezeichnete Einzelspieler, nur müssen diese auch lernen, nach hinten zu arbeiten und zudem muss das Team erst noch eine Mannschaft werden", legt Werner Pröll auf Disziplin und einem funktionierenden Kollektiv großen Wert. Gelingt den Mauthausenern ein ähnlich guter Start wie im Herbst, als fünf der ersten sechs Spiele gewonnen werden konnten und man mit einem Vorsprung von fünf Punkten an der Tabellenspitze stand, wird mit der Pröll-Elf im Titelkampf zu rechnen sein. "Trotz der Erfolgsserie war im Herbst auch sehr viel Glück dabei. Das benötigen wir aber auch in diesem Jahr, denn aufgrund des kleinen Kaders darf nicht viel passieren und müssen von Verletzungen verschont bleiben."


Günter Schlenkrich

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