Scheidender Hauptsponsor, Quertreiber im Team und nun auch: Trainer weg! Quo vadis, Garsten?

altWie unterhaus.at bereits vor einigen Wochen exklusiv berichtete, muss der krisengeschüttelte SV Garsten in Zukunft gehörig auf die (Wirtschafts-)Bremse drücken. Neben Spielern, die gratis für den Verein spielen, wird man sich auch in Zukunft vom Traum Landesliga-Aufstieg verabschieden müssen. Als wäre dem nicht genug, kam es nun auch zur Trennung mit Trainer Andreas Milot. Fehlendes Vertrauen seitens des Vorstandes war nur ein Grund für die Trennung, viel entscheidender war schlussendlich wohl ein schwerwiegendes Problem im Team...


Vorfall zu Saisonbeginn schon ein Vorbote des Abschieds?

Schon im Sommer hat sich der SV Garsten von Trainer-Dino und Erfolgscoach Rudolf Jetzinger getrennt. Trotz großer Erfolge in den vergangenen Jahren "wollte man frischen Wind ins Team bringen". Heute weiß unterhaus.at, dass der wohl entscheidende Grund für die Trennung von Jetzinger anders gelagert war: Die Mannschaft wollte den Trainer plötzlich nicht mehr. Und der Vorstand reagierte prompt: Mit Andreas Milot wurde ein junger, aufstrebender Mann von der Fußballakademie Ried verpflichtet, mit dem man eine glorreiche Zukunft beschreiten wollte. Der Saisonstart verlief für die Garstener toll, alles schien perfekt zu sein. Wäre da nicht ein entscheidender Vorfall gewesen: Vor dem zweiten Spieltag kam es zu einem großen Konflikt zwischen Trainer Milot und dem Kicker Zelyko Jelica. Der Spieler hat den Trainer vor versammelter Mannschaft bloßgestellt, dieser konterte mit dessen Suspendierung. "Unter mir wird Jelica nicht mehr für Garsten spielen. Er kann im Sommer 2013, wenn sein Vertrag ausläuft, wechseln", sagte Milot damals konsequent. Trotz dieser klaren Aussage des Trainers war Obmann Bogner gewillt, dem Spieler nun die Freigabe schon im Winter zu erteilen – ein Vertrauensbruch gegenüber dem Coach. 

Bezirksliga-Spieler demontieren UEFA-A-Lizenztrainer

Nun sollte aber von anderen Spielern ein Protest gegen den Trainer Andreas Milot den Ausschlag für die Auflösung der Zusammenarbeit gegeben haben: Vier Spieler, darunter Angreifer Joszef Weiß, dem ein guter Kontakt zu Jelica nachgesagt wird, und Werner Mündler, der zu Saisonbeginn verletzt und dann aufgrund von Schiedsrichterbeleidigung im Herbst einige Zeit gesperrt wurde, sind zu Obmann Bogner gegangen und stellten ihm ein Ultimatum: Entweder der Trainer geht im Winter oder wir sind weg. Für Andreas Milot, der sich nach der Offenbarung der finanziellen Schwierigkeiten des Verein Bedenkzeit erbeten hatte, kam dieser Schritt genau dieser Spieler nicht sonderlich überraschend: "Ich habe da schon von Beginn an einen Gegenwind verspürt. Grundsätzlich ist es eine super Mannschaft, nur leider sind es genau diejenigen, die bewusst gegen die Autorität Trainer arbeiten. Die Rückendeckung des Vorstandes war nie soweit, dass man gegen diese Achse vorgehen konnte", sagt Milot heute. 

"Ich kann jedem ehrlich in die Augen schauen – das ist der Unterschied"

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar: Für Garsten und Milot gibt es keine gemeinsame Zukunft mehr. "Ich habe schon letztes Mal gesagt: Die Nettigkeit muss ein Ende haben. Leider ist vom Vorstand nicht der klare Weg vorgegeben worden. Wenn man den Spielern diese Plattform bietet, werden sie es immer wieder versuchen", sagt Andreas Milot nach der Trennung. Der junge Coach steht nun, nachdem er im Sommer für den SV Garsten seine Tätigkeit bei der Akademie der SV Ried aufgegeben hat, ohne Verein da. "Ich wäre auch den schwierigen Weg mit dem Verein – ohne große finanzielle Mittel – gegangen, weil ich keiner bin, der sich in Krisenzeiten verabschiedet. Doch dazu hätte man Rückendeckung, ein Konzept, Ziele und vor allem ein funktionierendes Team gebraucht. Denn: Fußball funktioniert nur, wenn alle zusammenhalten und an einem Strang ziehen", weiß Milot, der über den Verlauf der Dinge natürlich enttäuscht ist. "Ich bin in Garsten niemandem böse. Ich gehe erhobenen Hauptes und kann jedem ehrlich in die Augen schauen. Das ist wohl der Unterschied zu einigen Quertreibern in diesem Verein. Da muss ein Umdenken her", fügt der Trainer hinzu.

Für den Verein wird die Lage nun nicht leichter: Nachdem der Trainer geht, werden die Spieler wohl bleiben. Als Milots Nachfolger gilt wohl eine vereinsinterne Lösung am wahrscheinlichsten. Wie sich der Klub, die Kampfmannschaft und vor allem das Trainerteam in Zukunft aufstellen wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch völlig offen.


Lino Heiduck

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