St. Georgen/Gusen: Trainerverpflichtung nach Auswärts-Remis

In der 18. Runde der Bezirksliga Ost trafen der USV St. Ulrich und der TSV St. Georgen/Gusen aufeinander.  Die Gäste mussten im Frühjahr bisher zwei Niederlagen in Kauf nehmen und brauchen dringend Punkte, um nicht in noch größere Abstiegsnöte zu kommen. Umgekehrte Vorzeichen bei der Wimmer-Elf. Gemeinsam mit  Neuzeug zählt St. Ulrich zur besten Rückrundenmannschaft und konnte deshalb im Gegensatz zu den letzten Jahren, bereits Anfang der zweiten Saisonhälfte genügend Vorsprung zum Tabellenkeller  aufbauen. Vor den Augen von OÖFV-Präsident Willi Prechtl und weiteren rund 150 Zuschauern, trennten sich schlussendlich beide Mannschaften mit einem 2:2-Unentschieden, mit dem St. Georgen sicherlich besser leben kann. Nach dem Spiel präsemntierte der abstiegsgefährdete Aufsteiger mit Oliver Ablinger, der wenige Tage zuvor in Doppl zurückgetreten war, einen neuen Trainer.

Spatenstichfeier vor dem Anpfiff
Bevor Schiedsrichter Dejan Imsirovic die Begegnung anpfiff, fand noch eine kleine Feier statt, die den Baubeginn des neuen Klubheimes offiziell einläutete. Gemeinsam mit  einem Vertreter vom Land und der Bürgermeisterin, nahm der Präsident des Oberösterreichischen Fußballverbandes den offiziellen Spatenstich vor und setzte damit den Startpunkt für das Bauvorhaben, dass 2013/14 endgültig abgeschlossen sein soll.

Heimelf druckvoll, Gegner schlägt eiskalt zurück
Bereits nach fünf Minuten musste St. Ulrichs Coach Wilfried Wimmer seine Mannschaft umbauen. Bei Stürmer Mario Bauer wurde eine Zerrung wieder akut und musste dieser durch Peter Leib ersetzt werden, der aufgrund einer Verletzung die Vorbereitungszeit nicht mitmachen konnte und daher erst wieder auf dem Weg zurück ist. Aufgrund einer Roten Karte von Stammtorhüter Christoph Angermayer stand dieses Mal mit Markus Scherzer ein nicht gelernter Tormann zwischen den Pfosten der Gäste. Nach 13 Minuten führte die erste schöne Aktion auch bereits zum Torerfolg. Leib erkämpft sich auf der linken Außenbahn den Ball und legt diesen zurück auf Alexander Möslinger. Der Goldtorschütze vom Spiel gegen St. Valentin in der Vorwoche zog ab und das Leder zappelte im Netz. Dabei machte Scherzer eine etwas unglückliche Figur, denn der Ball klatschte von seinen Händen ins Tor. Nach gut 20 Minuten brachte sich auch St. Georgen ins Spielgeschehen ein. Lukas Prammer startete einen Sololauf aus der eigenen Hälfte und setzte den Schuss danach allerdings am Tor vorbei.

Kurze Zeit darauf wieder eine ähnliche Situation der Gastgeber wie vor dem 1:0. Dieses Mal setzte sich Alexander Schmid auf der linken Seite durch und dessen Rückgabe auf Alexander Badhofer konnte dieser nicht im Gehäuse unterbringen. Praktisch im Gegenzug fiel der überraschende Ausgleich: Stefan Pröslmayr kam in der Nähe des Strafraumes an den Ball und dessen beherzter Schuss passt genau ins lange Eck. Die Wimmer-Elf steckte das Gegentor gut weg und spielte weiter druckvoll nach vorne. Nach einem weiten Abschlag von Goalie Christian Garstenauer lief Alexander Möslinger Richtung gegnerisches Tor und konnte gerade noch von einem Verteidiger entscheidend am Abschluss gehindert werden. Im Anschluss darauf übernahm abermals Möslinger einen Pass von Oliver Scheufele und war wieder alleine unterwegs. Ein Verteidiger nahm das Laufduell an und zog  Möslinger am Leibchen zurück. Dieser ließ sich in dieser Situation im Strafraum allerdings nicht fallen, sondern schloss trotzdem ab und setzte den Ball knapp neben die Stange.

Guter Beginn beider Teams nach der Pause
Nach dem Wiederanpfiff großes Glück für die Damberg-Kicker, denn ein Schuss der Gäste klatschte nur an die Querlatte. Nun war wieder St. Ulrich am Drücker, Martin Magauer wurde in Strafraumnähe gelegt und den daraus resultierenden Freistoß führte Julian Gegenhuber aus. Der Kapitän hob den Ball in den Sechzehner und der soeben gefoulte Magauer überhob per Kopf den Gäste-Tormann zum 2:1. Kurz darauf hatte dieser sogar die 3:1-Führung auf dem Fuß, einen Freistoß konnte Schlussmann Scherzer nicht bändigen und im Nachschuss setzte Magauer den Ball an die Stange. Danach wurden die Gäste etwas stärker und durch den ehemaligen Spielertrainer Roland Riepl angetrieben. Riepl legte im Laufe der Woche sein Traineramt nieder, um sich voll und ganz als Spieler dem Abstiegskampf widmen zu können. Das kurze Aufbäumen zeigte auch Wirkung, denn in Minute 72 senkte sich ein Schuss von Okan Taskin zum 2:2 ins lange Eck. Die Gastgeber hatten danach noch Möglichkeiten auf den Sieg, aber entweder wurden die Schüsse nach schnellen Gegenstößen von der Abwehr abgeblockt oder der Torhüter parierte diese. Kurz vor Ende hatte dann auch noch Riepl eine Gelegenheit, aber auch dieser Angriff brachte nichts mehr ein und es blieb aus der Sicht der Gäste beim eher schmeichelhaften 2:2-Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Christoph Molterer (Sektionsleiter USV St. Ulrich): „Da heute nicht wie sonst gewohnt, eine „Dreierbesetzung“ des Schiedsrichterteams anwesend war, gab es einige sehr strittige Entscheidungen und der Spielleiter zeigte mit Sicherheit keine Heimtendenz. Manche angeblichen Abseitsstellungen und Elfmetersituationen waren für uns nicht immer ganz nachvollziehbar aber, nichts destotrotz bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Wir haben viel in das Spiel investiert und dadurch ist uns zum Ende hin etwas die Kraft ausgegangen, aber wir sind weiterhin ungeschlagen im Frühjahr."

Oliver Ablinger (Neo-Trainer TSV St. Georgen/Gusen): "Nach dem Rücktritt von Ronald Riepl bin ich am Mittwoch kontaktiert worden und habe mir das Spiel in St. Ulrich angesehen. Nach dem Match konnte ich mich mit den Verantwortlichen auf eine vorerst bis Saisonende befristete Zusammenarbeit verständigen. Mich erwartet in St. Georgen und sehr schwierige, aber ungemein reizvolle Aufgabe. Natürlich ist der Klassenerhalt das vorrangige Ziel, doch ich bin überzeugt, dass die Mannschaft über eine entsprechende Qualität verfügt, um die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen zu können."

Willi Precht (Präsident OÖ Fußballverband): „Ich habe mir vorgenommen viele Vereine selber zu besuchen, um die Probleme und Meinungen der vielen ehrenamtlichen Funktionäre direkt vor Ort einholen zu können. Der Besuch in St. Ulrich stand ursprünglich eigentlich nicht auf meiner Tagesordnung, aber ich bin aufgrund des heutigen Spatenstiches extra gekommen, da ich mich ja auch selber beim Land für die Unterstützung zwecks einer Förderung für den Klubheimbau eingesetzt habe. Generell stehen bei den oberösterreichischen Unterhausvereinen zur Zeit relativ viele Sanierungen am Plan und diese sind durch die vielen Nachwuchsmannschaften und auch der steigenden Anzahl der Frauenteams auch nötig."


Harald Rudelstorfer

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