SV Krenglbach-„Koordinator“ Schwetz: "Nach dem Zwischenziel wollen wir auch den Titel

Eindrucksvoll sicherte sich am Sonntag der SV Krenglbach mit einem 7:0 (4:0)-Kantersieg bei der Spielgemeinschaft Aschach/St. Ulrich eine Runde vor dem Ende der Herbstmeisterschaft der Frauen-O.Ö.-Liga die inoffizielle „Winterkrone“. Ligaportal führte mit „Koordinator“ Wolfgang Schwetz folgendes Interview:

 

Wie zufrieden sind Sie mit dem Etappensieg?


"Wir haben gestern den Teilerfolg eingefahren und wurden damit auch ein wenig für die Aufbauarbeit der letzten Jahre unter Trainer Buchner belohnt. Trotzdem sind wir nicht restlos zufrieden, weil wir uns mit einer Verletzten-Serie herumschlagen müssen. Vier Kreuzbandrisse und einen Knöchelbruch seit dem letzten Jahr haben unser Mittelfeld „pulverisiert“. Am meisten vermissen wir Mittfeldregisseurin Vanessa Hörmannseder, die „Seele“ unseres Spiels, hoffen aber natürlich auch bei Regina Pennetzdorfer, Lisa Gruber und Laura Lindenbauer auf die schnellstmögliche Rückkehr bei völliger Gesundheit."


Wurden diese Spielerinnen durch Fouls außer Gefecht gesetzt?


"Die Kreuzbandrisse passierten ohne Einwirkung einer Gegenspielerin, unter anderem erlauben die neuen Schuhe keine rasche Drehung mehr und bergen dadurch die große Gefahr, dass plötzlich zu viel Druck auf die empfindlichen Stellen einwirkt. Wir werden auch versuchen, dem durch Änderungen im Training entgegenzuwirken und vorzubeugen."

Ihr Eindruck vom gestrigen Spiel?


"Trotz des ausgiebigen Erfolges ließ mich die übergroße Härte der Gastgeberinnen um die Gesundheit der Akteurinnen bangen. Torjägerin Sarah Lackner und einige ihrer Teamkolleginnen  wurden  mit gestreckten Fuß halbhoch attackiert,  die groben Fouls  wurden aber nicht mit "Karten" geahndet. Meine Kritik bezieht sich  ausdrücklich auf das gestrige Spiel. Im Vorjahr haben wir den Fairnesspreis erhalten und achten selbst sehr darauf, dass wir uns sportlich korrekt verhalten."


Wird es im Winter Verstärkungen beim SV Krenglbach geben, ähnlich Sarah Lackner?


"Die Verletzungsmisere zwingt uns dazu, es handelt sich aber wiederum um junge Talente, keine „Kracher“ aus den oberen Ligen. Sarah ist durch ihre Treffer für uns eine sehr wichtige Spielerin und wird auch dementsprechend von ihren Mitspielerinnen unterstützt. Technisch stelle ich sie noch über die sonstigen Torjägerinnen der O.Ö. Liga."


Mit dem Vizemeistertitel 2019, dem Finaleinzug im Richard Stadler Hallencup und dem Husarenstück im SPORTLAND.NÖ. Frauen-Cup gegen den FC Südburgenland kann man Ihren Coach Buchner getrost als „Erfolgstrainer“ bezeichnen?


"Reinhard Buchner ist fachlich sensationell versiert und versteht es meisterhaft, mit seinem „Schmäh“ die Frauen für ein Ziel echt zu begeistern. Da unsere Spielerinnen kein Geld erhalten, sind die Stimmung in der Mannschaft und der Gemeinschafts-Geist extrem wichtig."


Ihre persönliche Funktion in diesem Team, als Sponsor?


"Sponsor ist nicht richtig, ich sehe mich als Koordinator, der darauf achtet, dass der Spielbetrieb gut läuft, Sponsoren angeheuert werden, die Spielerinnen sich wohl fühlen, dass neuen Spielerinnen integriert werden und unser längerfristiger Plan mit dem Meistertitel und auch dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappt. Wir arbeiten im Team, ich bin nur ein Teil davon."

Wie kam es zu Ihrem großen Engagement?


"Meine Tochter Lena spielte ursprünglich bei Schlüßlberg, nach dem Ausstieg dieses Teams aus der Fusion mit Krenglbach wurde ich als langjähriger Aktiver bei Krenglbach ersucht, als Beirat im Vorstand mitzuwirken und so haben wir uns einen längerfristigen Plan zum Aufstieg zurechtgelegt."


Ihr Eindruck von Oberösterreichs höchster Spielklasse?


"Den drei, vier erstplatzierten Teams würde ich ohne weiteres zutrauen, sich in der neuen 2. Bundesliga zu behaupten. Allerdings täuscht die Tabelle insofern, das bei den weiter hinten platzierten Mannschaften zum Teil Leistungsträger verletzt fehlen und vielleicht teilweise auch unter dem tatsächlichen Potential gespielt wird."


Ihre Wünsche an den O.Ö. Fußballverband?


"Eine ähnlich gute Förderung des Frauenfußballs wie es zum Bespiel in der Steiermark und im Burgenland möglich ist. Bei den Förderungen orte ich schon in Oberösterreich „viel Luft nach oben“!


Im SPORT.LAND. NÖ. Cup empfängt Ihr Team am 16. November in der nächsten Runde den Bundesligisten Wacker Innsbruck?


"Wir sind natürlich klarer Außenseiter, aber wir haben trotz unserer Ausfälle noch immer große Qualität. Für den Cup-Schlager wünsche ich mir recht viele Zuschauer mit deren Hilfe vielleicht sogar eine Überraschung möglich wäre, man weiß nie…"

Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch und recht viel Erfolg für Ihr Team!

Erntet dei Früchte der Aufbauarbeit: das Team des SV Krenglbach (Foto: SV Fenastra Krenglbach)

 
Helmut Pichler 

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