Eindrucksvoll sicherte sich am Sonntag der SV Krenglbach mit einem 7:0 (4:0)-Kantersieg bei der Spielgemeinschaft Aschach/St. Ulrich eine Runde vor dem Ende der Herbstmeisterschaft der Frauen-O.Ö.-Liga die inoffizielle „Winterkrone“. Ligaportal führte mit „Koordinator“ Wolfgang Schwetz folgendes Interview:
"Wir haben gestern den Teilerfolg eingefahren und wurden damit auch ein wenig für die Aufbauarbeit der letzten Jahre unter Trainer Buchner belohnt. Trotzdem sind wir nicht restlos zufrieden, weil wir uns mit einer Verletzten-Serie herumschlagen müssen. Vier Kreuzbandrisse und einen Knöchelbruch seit dem letzten Jahr haben unser Mittelfeld „pulverisiert“. Am meisten vermissen wir Mittfeldregisseurin Vanessa Hörmannseder, die „Seele“ unseres Spiels, hoffen aber natürlich auch bei Regina Pennetzdorfer, Lisa Gruber und Laura Lindenbauer auf die schnellstmögliche Rückkehr bei völliger Gesundheit."
"Die Kreuzbandrisse passierten ohne Einwirkung einer Gegenspielerin, unter anderem erlauben die neuen Schuhe keine rasche Drehung mehr und bergen dadurch die große Gefahr, dass plötzlich zu viel Druck auf die empfindlichen Stellen einwirkt. Wir werden auch versuchen, dem durch Änderungen im Training entgegenzuwirken und vorzubeugen."
"Trotz des ausgiebigen Erfolges ließ mich die übergroße Härte der Gastgeberinnen um die Gesundheit der Akteurinnen bangen. Torjägerin Sarah Lackner und einige ihrer Teamkolleginnen wurden mit gestreckten Fuß halbhoch attackiert, die groben Fouls wurden aber nicht mit "Karten" geahndet. Meine Kritik bezieht sich ausdrücklich auf das gestrige Spiel. Im Vorjahr haben wir den Fairnesspreis erhalten und achten selbst sehr darauf, dass wir uns sportlich korrekt verhalten."
"Die Verletzungsmisere zwingt uns dazu, es handelt sich aber wiederum um junge Talente, keine „Kracher“ aus den oberen Ligen. Sarah ist durch ihre Treffer für uns eine sehr wichtige Spielerin und wird auch dementsprechend von ihren Mitspielerinnen unterstützt. Technisch stelle ich sie noch über die sonstigen Torjägerinnen der O.Ö. Liga."
"Reinhard Buchner ist fachlich sensationell versiert und versteht es meisterhaft, mit seinem „Schmäh“ die Frauen für ein Ziel echt zu begeistern. Da unsere Spielerinnen kein Geld erhalten, sind die Stimmung in der Mannschaft und der Gemeinschafts-Geist extrem wichtig."
"Sponsor ist nicht richtig, ich sehe mich als Koordinator, der darauf achtet, dass der Spielbetrieb gut läuft, Sponsoren angeheuert werden, die Spielerinnen sich wohl fühlen, dass neuen Spielerinnen integriert werden und unser längerfristiger Plan mit dem Meistertitel und auch dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappt. Wir arbeiten im Team, ich bin nur ein Teil davon."
"Meine Tochter Lena spielte ursprünglich bei Schlüßlberg, nach dem Ausstieg dieses Teams aus der Fusion mit Krenglbach wurde ich als langjähriger Aktiver bei Krenglbach ersucht, als Beirat im Vorstand mitzuwirken und so haben wir uns einen längerfristigen Plan zum Aufstieg zurechtgelegt."
"Den drei, vier erstplatzierten Teams würde ich ohne weiteres zutrauen, sich in der neuen 2. Bundesliga zu behaupten. Allerdings täuscht die Tabelle insofern, das bei den weiter hinten platzierten Mannschaften zum Teil Leistungsträger verletzt fehlen und vielleicht teilweise auch unter dem tatsächlichen Potential gespielt wird."
"Eine ähnlich gute Förderung des Frauenfußballs wie es zum Bespiel in der Steiermark und im Burgenland möglich ist. Bei den Förderungen orte ich schon in Oberösterreich „viel Luft nach oben“!
"Wir sind natürlich klarer Außenseiter, aber wir haben trotz unserer Ausfälle noch immer große Qualität. Für den Cup-Schlager wünsche ich mir recht viele Zuschauer mit deren Hilfe vielleicht sogar eine Überraschung möglich wäre, man weiß nie…"
Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch und recht viel Erfolg für Ihr Team!
Erntet dei Früchte der Aufbauarbeit: das Team des SV Krenglbach (Foto: SV Fenastra Krenglbach)
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