FC Münzkirchens Frauenelf peilt nach Neuaufstellung den „Turnaround“ an!

Die „Minimalistinnen“ aus dem Bezirk Schärding blieben in der Frauenklasse Süd/West mit 5 erzielten Treffern noch knapp vor dem Schlusslicht Vöcklabruck, bei dem bisher 4 Tore als Aktiva zu Buche stehen. Warum das Angriffsspiel noch nicht so durchschlagskräftig wie gewünscht funktioniert, mit welchen Schwierigkeiten der Tabellen-Vierte (mit 6 Zählern nur 1 Punkt hinter Platz 3!)  noch kämpfte, welche Hoffnungen der Cheftrainer aber für die Zukunft hegt, schildert Manfred Andorfer im folgenden Gespräch:

 Manfred, schnitt Münzkirchen im Herbstdurchgang wesentlich unter den Möglichkeiten ab, weil sich Deine Mannschaft mit 3 Remis den inoffiziellen Titel der „Remis-Königinnen“ mit den „Soccer Ladies Haid“ teilt?

„Unter den Möglichkeiten schneidet man ja immer ab, weil man ja immer mehr will. Uns war aber von Anfang an klar, dass eine schwierige Saison auf uns zukommt. Unsere beiden gelernten Stürmerinnen legen eine Pause ein und die Standard-Torfrau hat ihre Kariere beendet. Somit mussten wir drei wichtige Positionen neu besetzen. Zum Glück sind viele neue, junge Spielerinnen dazugekommen, aber das bedeutet viel Arbeit, um diese einzubinden und dann eine Mannschaft zu formen. Es ist uns schnell gelungen, die Defensive zu stabilisieren und jetzt ist es unsere Aufgabe, in der Offensive effektiver zu werden“.

Welches Spiel endete überraschend positiv, nur das Remis bei Lochen?

„Beim Spiel in Lochen ist natürlich alles taktisch und kämpferisch aufgegangen. Für uns ist es zurzeit so, dass jedes einzelne Tor ein Erfolg ist. Somit sorgt es immer wieder für positive Stimmung, wenn ein neuer Name in der Torschützinnen Liste aufscheint.“

Bei welchen Partien wäre nach dem Spielverlauf unbedingt „mehr“ drinnen gewesen?

„Das kann man so nicht sagen, wir waren in der Lage, dass wir alle Spiele offen gestalten konnten und nirgendwo untergegangen sind. Somit hätte aus einem Unentschieden auch mal ein Sieg werden können, aber es waren auch Spiele dabei, wo „frau“ mit Glück einen Punkt geholt hat. Das gleicht sich dann immer wieder aus“.

War das überraschend knappe 0:1 im Cup gegen Aspach/Wildenau eher ein Grund zur Freude als ärgerlich, weil auch hier der Aufstieg zu schaffen gewesen wäre?

„Man muss ganz ehrlich sagen, dass der Gegner so fair war und einige Stammspielerinnen zuhause gelassen hat. Somit kamen bei der Elf von Mia Leithinger neue, junge Spielerinnen zum Einsatz, aber auch bei uns kamen mittels Rotation auch andere Kaderspielerinnen zum Einsatz. Somit war es für beide Mannschaften ein Spiel, um Erfahrungen zu sammeln“.

Monika Lindinger ist mit 3 Toren Top-Scorerin, verhindert eine gewisse Abschluss-Schwäche ihrer Teamkolleginnen eine weit größere Punkte-Ausbeute?

„Da wir zurzeit ohne gelernte Stürmerin auskommen müssen, ist jedes Tor ein kollektiver Kraftakt. Monika ist da schon wichtig, da sie schon lange spielt, aber mit ihren jungen Jahren schon viel Erfahrung mitbringt. Es ist so, dass wir uns in jedem Spiel einige Chancen erarbeiten, diese aber dann oft zu leichtfertig vergeben. Somit wissen wir aber auch genau, woran wir im Frühjahr arbeiten müssen. Eine Verstärkung wird für uns sicher Nadine Hager sein, sie wechselt aus Dorf an der Pram zu uns, wo sie seit 2016/17 spielte und öfter als Torschützin erfolgreich war“.

Umgekehrt nähert sich Eure hervorragende Defensive mit nur 6 Verlusttreffern sehr stark den beiden führenden Mannschaften, eigentlich ein Garant für mehr Zähler in der Zukunft?

„Es ist ganz einfach, wenn man nicht in der Lage ist, vorne viele Tore zu erzielen, dann muss man hinten dichthalten. Wenn die Abwehr so stabil bleibt, bin ich aber guter Dinge, dass wir mehr Punkte holen können“.

Gab es schwere Verletzungen bei Ihrem Team zu beklagen?

„Gott sei Dank sind wir bis auf ein paar Muskel-Probleme verschont geblieben. Ich wünsche mir, dass es auch so bleibt. Wir werden uns körperlich gut vorbereiten und dann ist der Grundstein zur Fitness gelegt“.

Die Liga wurde zwar auf 7 Mannschaften „aufgestockt“, aber welches Format wäre Deiner Meinung nach notwendig, um den Trainings- und sonstigen Aufwand des Vereins zu rechtfertigen bzw. dem Idealismus aller Beteiligten gerecht zu werden?

„Wir sind schon einmal froh, dass wir überhaupt eine Liga mit 7 Mannschaften haben, denn das war ja auch bis zum Schluss nicht klar. Ich würde mir natürlich wünschen, dass wir mehr spielen, da man dabei am meisten lernt. Das geht aber nur, wenn man regionaler spielt, da ansonsten der Aufwand durch die langen Fahrstrecken zu hoch ist. Das wiederum bedeutet aber, dass wir mehr Mannschaften im Bezirk brauchen. Ich bin der Meinung, dass alle alles dafür tun müssen, dass mehr Mädchen und Frauen zum Spielen beginnen und somit auch mehr Vereine die Möglichkeit haben, eine Mannschaft zu stellen. Da sind in nächster Zeit alle Funktionäre und auch der Verband gefordert!“

Wie bereitet sich Deine Mannschaft auf die Frühjahrsmeisterschaft vor, wenn Corona den geplanten Start überhaupt zulässt?

„Da kann man derzeit nur abwarten, was auf uns kommt. Planbar ist leider gar nichts zurzeit. Da in Münzkirchen tiefster Winter herrscht und eine Hallen Nutzung nicht möglich ist, kann man sich nur mit Laufen fit halten. Sobald es Wetter und Regierung zulassen, werden wir am Platz sein“.

Deine Pläne bzw. Wünsche für das Frühjahr?

„Der Plan von meinem Co- Trainer Markus Kaserer und mir ist, dass wir eine stabile Mannschaft auf das Feld schicken. Wünsche zu haben ist das eine und die Erfüllung dann das andere, weil meistens kommt es ja anders, als die eigenen Vorstelllungen lauten. Mir wäre vor allem wichtig, dass wir wieder viel Spaß miteinander haben und Erfolge feiern können. Natürlich auch, dass wir verletzungsfrei und gesund bleiben“.

Herzlichen Dank  für Deine Bereitschaft zum Interview und viel Erfolg und Alles Gute bei Euren Vorhaben!

 Wollen im Frühjahr ihren positiven Trend unbedingt erfolgreich fortsetzen: die Mädels der Union Münzkirchen (Foto: Verein)

 Dr. Helmut Pichler

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