Schaffen die Ottensheimer Mädels die Rückkehr in Oberösterreichs Top-Liga?

Mit einer fulminanten Erfolgsserie, 3 „zu Null-Siegen“ gegen Dionysen/Traun, Pettenbach und Niedertalheim hatten die Schützlinge von Cheftrainer Roland Buchegger von Beginn an in der Landesliga die Tabellenspitze übernommen und bis zum Abbruch nicht mehr abgegeben. Erst vierten Spiel, beim 6:1-Kantersieg gegen Peuerbach ließ die Elf aus der Marktgemeinde an der Donau den ersten Gegentreffer zu, Florentina „Flo“ Sensenberger avancierte zur Serien-Torschützin, hatte aber in der 6. Runde beim 3:3 gegen Aspach-Wildenau das Riesenpech, schon in den ersten Minuten ohne Fremdeinwirkung mit einer Schulterverletzung auszuscheiden. Für das Ligaportal ließ der sportliche Betreuer Alfred Mahringer die verkürzte Herbstsaison Revue passieren:

Fred, wie bilanzierst Du als Teambetreuer des „Wintermeisters“ Euer Abschneiden im Herbst?

„Wir sind natürlich insgesamt sehr zufrieden, wie der Herbst gelaufen ist. In den ersten Runden haben wir überhaupt keine Punkte abgegeben, hatten dann aber aufgrund einiger Verletzungen in den letzten Runden zu kämpfen. Wenn Du mich im Sommer gefragt hättest, so hätte ich diesen Endstand gerne angenommen“.

 Welche Ereignisse nehmt Ihr auf jeden Fall als Positiva aus dem Herbst mit?

„Wichtig war schon einmal, dass überhaupt wieder Fußball gespielt werden konnte. Auch haben wir gesehen, dass mit entsprechender Vorsicht und dem Einhalten der Covid19-Regeln unser Sport durchaus sicher durchzuführen ist. Als Team sind wir beim TSV Ottensheim insgesamt gewachsen, wir hatten da schöne Siege zu feiern, haben gut trainiert und hatten auch viele Momente, an die ich mich gerne erinnere“.

War der Abbruch im November Deiner Meinung nach unvermeidlich?

„Ja, wenn man sich auch rückblickend ansieht, wie da Anfang November die Infektionszahlen explodiert sind, dann gab es wohl wirklich keine andere Möglichkeit als die vorzeitige Beendigung. Wir tragen ja nicht nur für unsere Spielerinnen eine Verantwortung, sondern auch für unsere FreundInnen, unsere Familien und Eltern. Hätten wir gewusst, was uns da im November erwartet, so wäre eventuell eine Straffung des Programms möglich gewesen; aber wie gesagt, es ging wohl kaum anders“.

Jetzt birgt das „Mammut“-Programm im Frühjahr mit den Nachhol-Spielen in der „Elfer-Liga“ aber doch auch die Gefahr der Überforderung der Spielerinnen?

„Jetzt müssen wir einmal schauen, dass wir überhaupt wieder zum Spielen kommen. Vor dem eigentlichen Beginn der Meisterschaft braucht es rund 6 Wochen mit „normalem“ Training, sonst besteht sicher die Gefahr von zusätzlichen Verletzungen. Aber da sind sich, so meine ich, ohnehin alle Experten einig“.

Welche Eigenschaften zeichnen aktuell die Mannschaft des TSV Ottensheim ganz besonders aus?

„Ich denke, wir sind einfach wieder ein tolles Team geworden und der Mix aus Erfahrung und jungen Talenten passt gut zusammen. Das zeigt sich in jedem Training und in jedem Spiel. Auch das Zusammenspiel mit dem Betreuerteam, mit Trainer Roland Buchegger an der Spitze, passt sehr gut“.

Hinter jeder erfolgreichen Mannschaft stehen die meist unsichtbaren „Heinzelmännchen, auch Frauen“, wer gehört bei Euch vor den Vorhang?

„JA, sonst würde wohl kaum ein Verein funktionieren. Es gäbe da mehrere Personen bei uns, aber ich möchte heute besonders Traudi Bachmayr erwähnen. Sie hat viele Jahre für die Kantine in Ottensheim verantwortlich gezeichnet und hat besonders für unsere „Mädels“ immer ein offenes Ohr. Manchmal gibt es nach dem Training als Überraschung für das gesamte Team ein warmes Essen und wenn es mal nicht so gut gelaufen ist, auch den notwendigen Zuspruch. Und in Kürze feiert sie einen ziemlich runden Geburtstag, wir hoffen, dass wir bald mit ihr eine kleine Feier machen können“.

Wie gestaltet sich die Rekonvaleszenz Eurer verletzten Spielerinnen?

„Im Frühjahr sollten wir wieder alle Spielerinnen an Board haben, die Auszeit hat also nicht nur Nachteile (lächelt).

Hat Euer Auftritt in Servus-TV starke Reaktionen Eurer Fans hervorgerufen?

„Besonders in Ottensheim und im Freundeskreis war dies schon ein Thema. Wir sind da oft darauf angesprochen worden“.

Gibt es in der Winterpause noch Verstärkungen für Eure Mannschaft?

„Ja, es kommen 2 sehr junge Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich dazu. Zusätzlich wird Sophie Leibetseder zu uns wechseln. Sie war jetzt lange verletzt, wird aber sicher sofort eine Verstärkung für uns sein“.

Wie steht der Verein zum Wechsel von „Flo“ Florentina Sensenberger zum Meister-Kader des SKN St. Pölten?

„Flo hat im Herbst in Cup und Meisterschaft mit ihren 15 Jahren schon 11 Tore erzielt. Dass wir damit eine ganz wichtige Stütze verlieren, ist klar, aber es war auch immer vorhersehbar, dass das große Talent seinen Weg machen wird. Wir wünschen ihr wirklich das Allerbeste für ihre private und sportliche Zukunft. Im letzten Jahr war das eine absolute win-win Situation: für Flo und den TSV Ottensheim. Und ich habe ja eine Grundüberzeugung: Man trifft sich immer mehrmals im Leben. Florentina weiß, dass, wann auch immer, die Tür beim TSV Ottensheim für sie offen ist“.

Wie halten sich die Mädels aktuell fit, gibt es nur „Tele“-Vorbereitung?

„Viele machen individuelle Programme, gemeinsam ist ja leider noch gar nichts möglich. Wir hoffen auf einen baldigen Startschuss für ein Training, auch wenn klar ist, dass dies nur unter Auflagen möglich sein wird".

Deine und Eure Wünsche für die nächste Zeit und Pläne für das Frühjahr?

„Wir möchten wieder Fußball spielen, die Mädels in der Meisterschaft und ich in meiner Altherrenmannschaft (schmunzelt).

Für Deine klaren Ausführungen möchte ich mich herzlich bedanken und Euch recht großen Erfolg wünschen bei allem, was Ihr Euch vornehmt!

 

Strahlen mit dem Flutlicht um die Wette und möchten im Frühjahr die Führung erfolgreich verteidigen: die tüchtigen Fußballerinnen des TSV Ottensheim! (Foto: Verein)

Dr. Helmut Pichler

 

 

 

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