Remis-Spezialist Münzkirchen peilt im Frühjahr volle Erfolge an!

Nicht weniger als 3 von 8 Spielen in der Frauenklasse Süd/West mit Beteiligung des FC Münzkirchen endeten unentschieden, 3 Partien wurden knapp 0:1 verloren, ein einziger zusätzlicher „Dreier“ hätte der Mannschaft von Trainer Markus Kaserer dieselbe Punktezahl wie im Herbst 2020 beschert. „Ligaportal“ erbat von Sektionsleiter Andreas Riegler seine subjektive „Ursachen-Erforschung“ und erkundigte sich auch im ausführlichen Interview, wie seine Mannschaft mit der Corona-Problematik zurechtkommt:

 

Andreas, wie beurteilst Du im Rückblich den Herbst, was war maßgeblich für Euer Abschneiden?

„Im Sommer, oder besser gesagt, schon in den Monaten zuvor, haben wir die eine oder andere Spielerin verloren. Es tat sich daher kurz die Frage auf, ob wir überhaupt eine Mannschaft für den Meisterschaftsbetrieb stellen können. Nach kurzer interner Rücksprache mit den Mädels signalisierten uns diese aber sofort, dass sie unbedingt Meisterschaft spielen möchten. Gleichzeitig setzten wir uns das Ziel, dass wir auch wieder neue Mädels für unsere Mannschaft gewinnen wollen. Uns war im Sommer bewusst, dass es ein schwieriges Halbjahr wird, da unser Cheftrainer Markus Kaserer erst wieder ein komplett neues Team formen musste. Leistungsträgerinnen wie Elisabeth Holzapfel (Karriereende), Verena Diebetsberger (Auszeit), Anna Hraschan bzw. Christina Kislinger (beide Babypause), Sophie Dullinger (verletzt), Isabella Klaffenböck bzw. Monika Lindinger (beide Auslandsaufenthalt) standen nicht mehr zur Verfügung. Aus sportlicher Sicht gab es natürlich Licht und Schatten. Punktemäßig hätten sich vielleicht die Mädels etwas mehr erhofft, denn geht es nach der gebotenen Leistung, dann müssten wir mehr Punkte haben. Aber diese sparen sie sich halt für das Frühjahr auf (schmunzelt)“.

Inwieweit hat Corona Euren Trainings- und Spielbetrieb behindert?

„Bis auf eine Ausnahme nicht wirklich. Im Trainingsbetrieb gab es keine echten Auswirkungen. Alle Teilnehmer hielten sich an die Vorgaben und alle Spielerinnen waren auch regelmäßig getestet. Gleich beim ersten Spiel oder besser gesagt, 2 Tage zuvor hatten wir dann 2 Mädels, die positiv waren. Da es Kontakte untereinander gab und wir zu diesem Zeitpunkt die Testergebnisse noch nicht kannten, haben wir Hochburg-Ach gebeten, das Spiel zu verschieben. Hochburg hat sich hier sehr sportlich verhalten und der Verschiebung auf Ende September sofort zugestimmt. Danke nochmals an dieser Stelle! Ansonsten gingen wir sehr pragmatisch mit der Corona-Situation um und wir versuchten, immer das Beste daraus zu machen. Ende September, wo wir dann in Hochburg-Ach zu Gast waren, wies der Bezirk Braunau eine Inzidenz von über 400 auf. Für uns stellte sich aber nicht 1 Sekunde die Frage, ob wir zum Spiel hinfahren oder nicht, denn das war selbstverständlich. 1 Woche zuvor gab es aber genau dort ein Nichtantreten, was für mich und für uns nicht nachvollziehbar war“.

Was hat Dich im Herbst trotz der wenigen Punkte positiv überrascht?

"Sehr positiv war, dass wir einige neue Gesichter in unserer Frauenmannschaft begrüßen durften und den Super- Zusammenhalt von unseren Mädels möchte ich auch nochmals besonders hervorheben. Die Trainingsbeteiligung wurde im Laufe der Hinrunde immer mehr, was aufgrund der Ergebnisse nicht selbstverständlich ist. Markus schafft es ausgezeichnet, die Mädels bei Laune zu halten und ihnen die Inhalte zu vermitteln. Wenn die Spielerinnen den Weg konsequent weitergehen, dann kommt auch der sportliche Erfolg, davon sind wir ganz fest überzeugt"!

Remis und knappste Niederlagen kosteten Euch eine wesentlich bessere Platzierung, Serien-Pech oder manche Ungeschicklichkeit?

„Bei dem einen oder anderen Spiel war wirklich viel Pech dabei. Wenn ich z.B. an das Spiel in Haid denke. In Halbzeit 1 vergaben wir eine 1000%ige Chance und trafen einmal nur den Pfosten. Wir waren hier die klar bessere Mannschaft und verloren die Partie trotzdem mit 0:1. Gegen Pettenbach zu Hause haben wir auch sehr gut begonnen und hätten eigentlich in Führung gehen müssen. Durch ein Eigentor gerieten wir aber in Rückstand und verloren mit 0:1. Ein Manko war sicher das Toreschießen in der Offensive. Die 10 Gegentore aus den 8 Spielen sind absolut im grünen Bereich, nur in der Offensive müssen wir noch torgefährlicher werden“.

Ihr konntet mit Ausnahme von Hochburg/Ach gegen sämtliche Liga-Konkurrenten mithalten?

„Ja, das ist korrekt und das gibt uns auch Mut für die Zukunft. Gegen Hochburg-Ach erwischten wir wirklich einen rabenschwarzen Tag und wir verloren auch völlig verdient mit 0:4. Zugleich war das aber auch ein Weckruf, den sich die Mannschaft zu Herzen genommen hat und ab diesem Zeitpunkt hat sie es in der Zukunft auch besser gemacht.“

Würde eine 2G-VERPFLICHTUNG für Spielerinnen im Frühjahr Euren Kader entscheidend schwächen?

„Wir gehen sowieso davon aus, dass diese Maßnahme kommen wird. Wie auch schon im Herbst, versuchen wir mit der Situation möglichst pragmatisch umzugehen. Als Funktionär kann ich nur die Empfehlung abgeben, sich impfen zu lassen. Anstatt gegen die Maßnahmen zu wettern, was wir sowieso nicht wirklich beeinflussen können, ist es besser, die Energie in Überzeugungsarbeit zu stecken. Der Großteil ist geimpft und ich sehe da kein Problem für das Frühjahr“.

Habt Ihr im „Wechselfenster“ Chancen auf Verstärkungen?

„Von anderen Vereinen Spielerinnen abwerben, das wollen wir nicht und tun wir auch nicht. Prinzipiell sind keine Veränderungen geplant. Wir werden aber im Frühjahr sicher wieder Aktionen starten und schauen, dass wir wieder ein paar neue Mädels für unsere Frauenmannschaft begeistern können“.

Wie überbrückt Ihr die Winterpause, ab wann rüstet Ihr für das Frühjahr?

"Seit Jahresbeginn absolvieren wir wöchentlich 2 Laufeinheiten. Zusätzlich trainieren wir auch in der Halle, um uns Kraft und Ausdauer für das Frühjahr zu holen. Unser Trainer hat schon anklingen lassen, dass er so rasch wie möglich auf den Platz gehen will. Bei uns im Sauwald ist das immer schwierig vorherzusagen, je nach Witterungs-Verhältnissen, aber wenn es möglich ist, dann möchten wir spätestens mit Februar auf dem Platz stehen. Statt dem Trainingslager, was aufgrund der unvorhersehbaren Corona-Entwicklung fraglich ist, haben sich die Mädels heuer dafür entschieden, ein Trainingswochenende zu Hause zu absolvieren".

 

Möchten in der 2. Saison-Hälfte öfter in einen erfolgreichen Angriffsmodus schalten: die Technikerinnen des FC Münzkirchen! (Foto: Willi Grinninger, www.kickerin.at)

Deine Wünsche an das neue Sportjahr?

„Vorweg natürlich, dass in der nahen Zukunft der Fußball wieder im Mittelpunkt steht und Corona nicht mehr unseren Alltag als Hauptakteur beschäftigt. Dass die Omikron-Welle möglichst rasch vorbeigeht und die sportlichen Aussichten auf den Rückrundenstart gegeben sind.

Und außerdem wünsche ich mir mehr Sachlichkeit bzw. mehr „Hausverstand“ innerhalb der Liga, weil das abgelaufene Jahr war in der Frauenklasse Süd/West keine Werbung für den Frauenfußball! Bei Gruppensitzungen kommt immer wieder das Thema „Gleichberechtigung“ und dann sollte man auch dementsprechend agieren. In der 2. Klasse bei den Männern gab es x- Vereine aus Ried oder Vöcklabruck, die im Bezirk Braunau zu Gast waren. Da kam keiner auf die Idee, dort wegen Corona nicht anzutreten. Noch ein anderes Beispiel: einfach abtreten im Laufe der 2. Halbzeit, weil man mit der Leistung des Hilfsschiedsrichters nicht einverstanden war, ohne dabei die Bestimmungen zu kennen. Ich würde mir wünschen, dass wir, damit meine ich alle Vereine in der Liga, hier mit mehr Hausverstand und teilweise auch besonnener reagieren und somit wieder Werbung in gemeinsamer Sache für den Frauenfußball machen!“

Vielen Dank für Deine Zeit, das umfangreiche und klare Statement,ich wünsche Euch Alles Gute für Eure Pläne in der  2. Saison-Hälfte!

Helmut Pichler

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