Union Geretsberg startet trotz Abgang der Kapitänin den „Turbo“ für die zweite Meisterschaftshälfte!

Nachdem im Herbst einige Turbulenzen ein besseres Abschneiden verhinderten, peilt der Tabellen-Siebte der 2. Frauen-Bundesliga im Frühjahr eine deutliche Rangverbesserung an. Das „Ligaportal“ erkundigte sich beim Cheftrainer Andrea Meindl außerdem nach den Chancen im ÖFB- Frauen-Cup- und die Auswirkungen der Corona-Pandemie:

 Andreas, haben Deine Mädels im Herbst Deine Vorstellungen und Vorgaben, soweit es in ihrer Macht stand, umgesetzt, oder heißt es im Frühjahr für Dich  „nachjustieren“?

„Mit Ausnahme vom verunglückten Meisterschaftsauftakt gegen den Tabellenführer aus Krottendorf mit der 0:8-Niederlage bin ich mit der Teamleistung voll und ganz zufrieden. Trotz namhafter Abgänge einiger Schlüsselspielerinnen wie Kapitänin Ulrike Auer, Barbara Eisenmann, Silvia Reischenböck oder Jenny Mayr,die bis dato sicherlich zu einer der besten Angreiferinnen in dieser Liga zählte, konnten wir bis zum Spiel bei LUV Graz überraschenderweise vorne mithalten. Nach diversen Verletzungen und Ausfällen wurde es irrsinnig schwer, mit unserem kleinen Kader dieses Level zu halten. Aber auch danach waren wir mit jedem Gegner auf Augenhöhe, nur fehlte oft das berühmte Quäntchen Glück“.

Inwieweit hat Euch Corona im Training und/oder Spielbetrieb beeinträchtigt?

„Ich glaube, dass kein Team unbeschadet durch diese „besondere“ Zeit gekommen ist.“

Sollten die  „2 G“ verpflichtend im Frühjahr für die Spielerinnen vorgeschrieben werden, würde das Deinen Kader treffen?

„Persönlich würde ich voll und ganz hinter dieser Entscheidung stehen! Auch hätte es keine Auswirkung auf meinen Kader, da dieser vollständig geimpft ist“.

Ihr habt nach dem Herbst kein einziges Remis aufzuweisen, ist das Zufall oder gilt bei Euch die Parole: „hopp oder drop“?

„Ich bin der festen Überzeugung, dass man jedes Spiel gewinnen kann, wenn man hart arbeitet, an seine Grenzen geht, und an sich und das, was man macht, glaubt. Mit dieser Einstellung und dieser Motivation gehe ich in jedes Match beziehungsweise versuche ich, es meiner Mannschaft mit auf den Weg zu geben“.

Nur 3 Punkte in den Auswärtspartien, habt Ihr da in erster Linie „Luft nach oben?“

„ Die berühmte „Luft nach oben“ gibt es immer (schmunzelt), aber um bei den Fakten zu bleiben: im Herbstdurchgang mussten wir 5 mal eine Auswärtsreise antreten, und da hatten wir gleich das volle Programm, weil wir bei 4 Teams aus den Top 5 der Liga antraten. Auswärtspartien sind für uns definitiv kein Nachteil, ganz im Gegenteil, den einmal abgesehen von der langen Fahrzeit, bin ich als Trainer immer froh, zu wissen, dass meine Mädels erholt und ohne Stress zu einem Spiel kommen. Bei Heimspielen ist das leider selten der Fall, da jedes Teammitglied, Stunden vorher und nachher mithelfen muss, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten“.

Gibt es bei Euch Veränderungen im Kader?

„Leider ja, unsere „neue“ Kapitänin und Mannschaftsstütze Sara Rausch wechselt in die 1. Bundesliga zum First Vienna FC. Das ist natürlich ein sehr schmerzhafter Verlust für das gesamte Team, obwohl wir aus sportlich Sicht geschlossen hinter dieser Entscheidung stehen, denn wer träumt nicht davon, einmal ganz oben in der Planet Pure Frauen-Bundesliga spielen zu dürfen. (Sara kam auch schon beim 1:1 (0:0)-Test-Remis der Vienna gegen Spartak Myjava (Slowakei) in der zweiten Spielhälfte zum Einsatz !; Anmerkung Pichler)  Auch unsere Torfrau Franziska Pillichshammer wird nach erfolgter Operation das ganze Frühjahr ausfallen. Was mich vor weitere große Herausforderungen stellt, im Großen und Ganzen darf bei einer Mannschaftsgröße von aktuell 14 Spielerinnen nicht mehr viel passieren“.

Werden schon vom SV Ried Spielerinnen von Euch für die SPG mit dem SV Antiesenhofen umworben?

„Nein, es ist eher umgekehrt, um ehrlich zu sein (lacht). Die SPG Antiesenhofen/Weilbach hat einige Spielerinnen mit sehr viel Potenzial, die ich gerne bei mir im Team begrüßen würde“!

Wie überbrückt Ihr die Winterpause, gab es schon den offiziellen Trainingsauftakt?

„Nach der ungemein langen Saison 2021 und der kaum vorhandenen Sommerpause, gab ich den Spielerinnen über die ersten Winterwochen zur Gänze frei. Trainingsauftakt war am 13. Jänner.“

Habt Ihr  auch Testspiele geplant?

„Ja, insgesamt stehen aktuell 4 Testspiele auf unserem Plan, wir „proben“ gegen den FC Bergheim im Februar, dann gegen den Lask usw….
Trotz der Auslosung im SPORT.LAND.Nö-Cup gegen die Salzburgerinnen werden wir auch das Vorbereitungsmatch gegen den FC Bergheim bestreiten“.

Im ersten „Pflichtspiel“ empfängt Ihr Anfang März den FC Bergheim im Pokal-Match, eine zu hohe Hürde?

„Hürden sind da, um überwunden zu werden. Der FC Bergheim ist zwar klar in der Favoritenrolle, war aber schon besser aufgestellt als aktuell. Mit einer geschlossen starken Mannschaftsleistung können wir durchaus Paroli bieten und ein Wörtchen um den Aufstieg in die nächste Runde mitreden!

Dein größter Wunsch an das Sportjahr 2022?

„Im Sport darf man sich, außer: verletzungsfrei zu bleiben, nicht viel wünschen, den Rest muss man sich erarbeiten“!

Danke für Dein Statement, dann wünsche ich Dir und Deinem Team, dass Eure harte Vorbereitungsarbeit im Frühjahr belohnt wird.

Startet mit guter Laune und großer Spielfreude  in den Frühjahrsdurchgang: das Frauenteam der Sportunion Geretsberg (Foto: Willi Grinninger) 

Helmut Pichler

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