"Der Ball ist nicht rund": ASKÖ Schwertberg etabliert sich in der Landesliga

Nach dem für viele Experten etwas überraschenden Meistertitel in der Bezirksliga Nord und dem Aufstieg in die Landesliga Ost hat die ASKÖ Schwertberg einen Stock höher im Herbst eine gute Figur abgegeben. Der Aufsteiger absolviert bislang eine ansprechende und sorgenfreie Saison und überwintert als Achter im sicheren Mittelfeld der Tabelle. "Obwohl wir im Sommer von den so genannten Experten als Fixabsteiger gehandelt wurden, haben wir uns einiges zugetraut. Ich denke, dass meine Mannschaft mit einer gewissen Grunddisziplin ausgestattet ist, taktisch überaus geschickt agiert und gut organisiert ist", so Grammer, der seit einigen Jahren nicht nur das Trainerzepter schwingt, sondern seit Sommer auch Buchautor ist. Seit Erstlingswerk "Der Ball ist nicht rund - Taktik und Psychologie im Amateurfußball" ist in Fußballkreisen ein Geheimtipp.

 

Kompakte Defensive

Nach dem Aufstieg in die Landesliga verzichteten die Schwertberger auf großartige Transferaktivitäten, stieß mit Karl Zickerhofer (Baumgartenberg) nur ein Spieler zur Grammer-Elf. "Da der Großteil des Teams seit einigen Jahren zusammen und die Mannschaft demzufolge gut eingespielt ist, haben wir der Meister-Mannschaft unser Vertrauen geschenkt. Mit Zickerhofer, der in Baumgartenberg mit Verletzungen zu kämpfen hatte, haben wir einen guten Griff getan, ist Karl für die Mannschaft sehr wichtig", so Grammer. Die Defensive ist das Prunkstück des Aufsteigers, mussten Kapiitän Dominik Trautmann und Co. - ebenso wie Aufstiegsaspirant St. Magdalena - bislang nur 17 Gegentore hinnehmen. Selbst der Tabellenvierte, Admira Linz, kassierte drei Tore mehr. "Die kompakte Defensive hat mit der guten Organisation und einer gewissen taktischen Reife zu tun. Zudem ist unser Spielsystem sehr variabel. Wenn es nötig ist, können wir auch wesentlich defensiver agieren und erhalten dann vielleicht noch weniger Tore", meint der Coach, der seit bereits vier Jahren in Schwertberg tätig ist.

 

Gute Mischung aus eigenen und auswärtigen Spielern - zwei neue Torleute

Auch im Winter wird sich an der bewährtern Pesonalpolitik nichts ändern, der Klub am aktuellen Personal festhalten. Im Gegensatz zu Mit-Aufsteiger Admira Linz, der vorwiegend mit eigenen Leuten arbeitet, stehen in den Reihen des Aufsteigers einige auswärtige Spieler. "Das ist richtig, aber Kicker wie zum Beispiel Michael Hoislbauer sind bereits seit drei Jahren beim Verein. Aber in der Mannschaft stehen auch zahlreiche Schwertberger", spricht Richard Grammer Eigengewächse wie Dominik Janko, Manuel Hinterreiter, Kevin Pretl, Thomas Steiner, Andreas Füxl oder Kapitän Trautmann an. Aufgrund der Verletzungen der beiden Torleute, Michael Pfeiffer (Meniskus- und Knorpelschaden) und Füxl (komplizierter Schlüsselbeinbruch) war der Tabellenachte gezwungen sich am Transfermarkt umzusehen. Mit Dominik Leonhardsberger (Waldhausen) konnte ein 21-jähriger Torwart verpflichtet werden. "Auch mit Oliver Schweiger, der in Baumgartenberg das Tor hütet, sind wir uns einig, der Transfer ist aber noch nicht in trockenen Tüchern", hofft Grammer, der in seiner aktiven Zeit unter anderem beim FC Blau-Weiß Linz zwischen den Pfosten stand, den Wechsel demnächst fixieren zu können. "Rudolf Baderer ist ein großes Tormann-Talent, mit seinen erst 16-Jahren muss er aber behutsam aufgebaut werden."

 

Lange Winterpause - intensive Vorbereitung

Der Coach, der auch zu unkonventionellen Methoden greift und unter anderem American-Football-Training anwendet, gewährt seinen Kickern eine lange Winterpause. "Wir bewegen uns im Amateurbereich, weshalb die Spieler auch einmal abschalten müssen und einige Wochen das tun sollen, wonach sie Lust und Laune haben", so Grammer. Ab 30. Dezember müssen die Kicker ein individuelles, vierwöchiges Heim-Programm absolvieren, ehe am 27. Januar der Startschuss zur Vorbereitung fällt, das neben vier wöchentlichen Einheiten auch elf Testspiele umfasst. "In den ersten acht Partien kommt jeweils der gesamte Kader zum Einsatz, wobei zur Halbzeit die Mannschaft immer komplett gewechselt wird", weiß der Trainer.

 

Weitere Präsenz im Tabellenmittelfeld angestrebt

Nach einer ansprechenden Hinrunde hofft die ASKÖ Schwertberg auf einen weiteren sorgenfreien Saisonverlauf. "In erster Linie geht es im Frühjahr darum, den Platz im Mittelfeld der Tabelle zu halten. Ich bin auch zuversichtlich, dass wir dieses Vorhaben realisieren werden. Und sollten wir tatsächlich noch in Abstiegsgefahr geraten, sind wir darauf vorbereitet und können jederzeit das System ändern", meint Richard Grammer, der in seinem Buch "Der Ball ist nicht rund" einen Einblick in seine Fußballphilosophie bzw. Trainingsmethoden gewährt. Sein Erstlingswerk ist eine Bereicherung für die Bibliothek eines Fußballinteressierten und eignet sich zudem ideal als Weihnachtsgeschenk (Bestellungen per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ).

 

Günter Schlenkrich

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