SK Admira Linz: Aufstieg zum 90-jährigen Vereinsjubiläum?

"Da wir ein hammerhartes Auftaktprogramm bewältigen mussten, hatten wir schon befürchtet, nach sechs Runden ohne Punkte dazustehen. Ganz so schlimm es ist nicht gekommen, wenngleich die erste Herbsthälfte durchwachsen verlaufen ist. Am Ende sind wir in der Landesliga Ost aber dort gelandet, wo wir uns leistungsmäßig gesehen haben, im oberen Drittel der Tabeller", ist Ernst Koll, Sportchef des SK Admira Linz, mit dem vierten Platz zufrieden. Die Urfahraner überwintern nicht nur im oberen Tabellendrittel, sondern sind im Aufstiegskampf präsent, trennen die Nagl-Elf vom möglichen Relegationsplatz nur vier Punkte.

 

Starke zweite Herbsthälfte

Nach dem Meistertitel in die Bezirksliga kamen die Mannen von Trainer Wolfgang Nal einen Stock höher nur mühsam in die Gänge und sammelten in den ersten sieben Runden zehn Punkte. In der zweiten Herbsthälfte war der Aufstieger aber nicht mehr zu biegen, blieben die Urfahraner in den folgenden sechs Spielen ungeschlagen und konnten den Rückstand auf den Relegationsplatz minimieren. "Da in den Testspielen sowohl die Leistungen als auch Ergebnisse gestimmt haben, wussten wir, dass wir mit den Gegnern mithalten können. Nicht zuletzt aufgrund der Auslosung - zuerst hatten wir die stärkeren, dann die vermeintlich schwächeren Gegner - sind wir immer besser ins Schwung gekommen und konnten das Vorhaben realisieren", so Koll.

 

Offensiv- und heimstarke Nagl-Elf - einige Spieler heftig umworben

Während die Auswärts-Bilanz nur eine durchschnittliche ist, konnten die Admiraner ihre Heimstärke unter Beweis stellen und am Bachlberg fünf von sieben Spielen gewinnen. Zudem konnte sich Coach Nagl, der die Mannschaft seit bereits sechseinhalb Jahren betreut, auf die Offensive verlassen, trafen nur die Kicker aus Perg öfter ins Schwarze als der Aufsteiger. Mit 14 Treffern avancierte Leon Sokrat im Herbst zum Torjäger. Nach der Verpflichtung von Stefan Gerstmayr rückte der Iraner vom Mittelfeld in den Angriff vor und wird in der Winterpause ebenso wie Lukas Schmidsberger und weiteren Spielern von anderen Vereinen heftig umworben. "Nach dem Testspüiel gegen Blau-Weiß Linz hat sich BW-Manager Kindlinger intensiv mit Leon unterhalten. Einerseits versuchen wir natürlich, alle Spieler zu halten. Andererseits kann man, wenn ein Spieler unbedingt wechseln möchte und die Ablöse stimmt, über einen Transfer reden. Zudem verfügen wir über einen tollen Nachwuchs, rücken laufend Talente nach", meint der Sportchef.

 

Jeweils zwei Zu- und Abgänge

Obwohl sich der Aufsteiger am Transfermarkt - aufgrund der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit - zumeist vornehm zurückhält, stehen in der noch jungen Winterpause bereits zwei neue Spieler im Kader von Erfolgstrainer Nagl. Neben Christian Marschik, der zuletzt bei Blaue Elf Linz tätig, im Herbst jedoch nicht aktiv war, wird auch der Ägypter Mohamed Marawan, der im Herbst mittrainiert und einen guten Eindruck hinterlassen hat, im neuen Jahr das Admira-Trikot überstreifen. Zumindest zwei Akteure sind in der Rückrunde nicht mehr dabei. Während Patrick Philipp, der seit zwei Jahren in Wien studiert, bis Saisonende an den niederösterreichischen Landesligisten Klosterneuburg verliehen wird, ist Basouleye Camara aufgrund seiner geringen Einsatzzeit im Herbst nicht zufrieden und wird den Tabellenvierten in der Winterpause verlassen. Derzeit ist der Kicker aus Mali bei 1. Klasse Mitte-Herbstmeister Doppl-Hart im Gespräch.

 

Seit über 35 Jahren erstmals wieder in Oberösterreichs höchster Spielklasse?

Bis kommenden Donnerstag wird am Bachlberg nachtrainiert, ehe Trainer Wolfgang Nagl seinen Kickern eine mehrwöchige Winterpause gönnt. Am 7. Januar ist dann Schluss mit lustig, wird die Vorbereitung zur Rückrunde in Angriff genommen. "Da wir vor Ort ausgezeichnete Bedingungen vorfinden und auf dem Kunstrasen der ABC-Anlage trainieren können, steht einer perfekten Vorbereitung nichts im Weg. Zudem messen wir in den Testspielen vorwiegend mit OÖ-Ligisten die Kräfte."  Da der Traditionsklub aus Linz-Urahr 2014 seit 90-jähriges Vereinsjubiläum feiert, liebäugeln die Verantwortlichen mit einem möglichen Durchmarsch in die OÖ-Liga und hätten nichts dagegen, nach über 35 Jahren erstmals wieder Oberösterreichs höchster Spielklasse anzugehören. "Wir haben keinen Druck, aber nach der ansprechenden Hinrunde ist der zweite Platz bzw. die Relegation unser Ziel. Die Rückrunde wird nicht leichter als die Herbstsaison, aber wir werden alles daransetzen, das gesteckte Ziel zu erreichen", meint Ernst Koll, der sich auf die am Freitag stattfindende Weihnachtsfeier freut. "Da wir auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken, ist eine entsprechend gute Stimmung zu erwarten. Denn wir konnten nicht nur in der Bezirksliga den Meistertitel erringen und sind im Aufstiegskampf der Landesliga präsent, sondern auch als erster Verein Oberösterreichs zum zweiten Mal zum Superchampion gewählt worden."

 

Günter Schlenkrich

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