Union Rohrbach: Mit neuer Philosophie zum Klassenerhalt - Kunstrasen als "wichtigste Neuverpflichtung"

rohrbach bigEiniges getan hat sich in der Winterpause bei der Union PIENO Rohrbach/Berg. Der Tabellenzehnte der Landesliga Ost steckt mitten im Abstiegskampf, nimmt mit neuer Philosophie die Mission Klassenerhalt in Angriff. Während man sich erstmals seit über 20 Jahren von den tschechischen Legionären trennte, verzichtete man auf teure Neuzugänge, setzt auf den Eigenbau. Investiert wurde dagegen in die Infrastruktur, dürfen sich die Rohrbacher ab Sommer auf einen Kunstrasenplatz freuen.

"Seit 1990 hatten wir jedes Jahr mindestens einen oder zwei Legionäre aus Tschechien. Jetzt haben wir gesagt, es steht nicht mehr dafür, dass sie den jungen Spielern grob gesagt den Platz wegnehmen. Es hat von der Relation her, also Finanzielles und Leistung, nicht mehr gepasst. So haben wir uns entschlossen, nur noch auf die junge Schiene zu setzen, vor allem auf die Eigenen", begründet Trainer Dietmar Schuster den Philosophie-Wechsel und die Abgänge von Tomas Kupka und Jakub Janousek. Dass dieser Weg in der aktuell heiklen Phase nicht ohne Risiko bleibt, ist dem Coach bewusst, steckt der Klub doch mitten im Abstiegskampf fest. "Irgendwann muss man aber den Schlussstrich ziehen. Wir haben Vertrauen in die Jungen, ich bin positiv gestimmt, dass es funktioniert", sagt Schuster. 

Vier Abgänge, ein "Zufallstreffer"

Kupka und Janousek sind nicht die einzigen Abgänge in der abgelaufenen Transferperiode. Mit Dieter Kiesenebner (Pichling) und Fabian Hable (Altenfelden) verließen zwei weitere Akteure den Verein. Dennoch verzichtete man in Rohrbach darauf, die Abgewanderten mit Neuverpflichtungen zu ersetzen. Einzige Verstärkung ist Bogdan Birdog, ein in Österreich aufgewachsener Rumäne. Der 22-fache Regionalligaspieler war zuletzt beim SV Pressbaum in Niederösterreich engagiert. "Dass wir ihn geholt haben, war aber nicht geplant, sondern Zufall. Er ist bei uns im Ort Kellner, hat uns gefragt, ob er mittrainieren könne. So hat sich das dann ergeben. Finanziell haben wir gar nichts zu verlieren, wir sind aber positiv überrascht. Er ist auf jeden Fall eine Bereicherung", lobt Dietmar Schuster nach den ersten beiden Testspielen, wo Birdog mit vier Treffern für Furore sorgte. 

Plastikgrün für Rohrbach

Freude bereitet dem Übungsleiter auch eine weitere Investition. Diese betrifft den Bau eines Kunstrasenplatzes, der ein Trainingsfeld auf der heimischen Anlage ersetzen wird. Im April soll mit der Errichtung begonnen werden, ab Sommer soll das Plastikgrün bespielbar sein. Auf Grund der Wetterverhältnisse im oberen Mühlviertel ideal für den Landesligisten. "Unsere wichtigste Neuverpflichtung, das ist ein riesengroßer Schritt. Auf Sicht kann das unsere Jungen nur weiterbringen", freut sich Trainer Schuster.

"Mindestens Drittvorletzter werden" 

Im kommenden Frühjahr, wo man für die Trainingseinheiten auf einen alten Platz ausweichen muss, steht vor allem eine Mission im Vordergrund - der Klassenerhalt. Vier Punkte beträgt der Vorsprung nach einem durchwachsenen Herbst auf den Relegationsplatz. "Uns ist bewusst, dass wir voll im Abstiegskampf sind. Das Ziel ist, mindestens Drittvorletzter zu werden", hofft der Union-Coach. Die Gründe für die derzeitige Lage sieht Schuster unter anderem im Defensivverhalten. 29 Gegentore stehen nach 13 Runden zu Buche - zu viel. Man habe vor allem zu Hause sehr offensiv agiert und versucht, das Spiel zu machen. Im Umschalten von Offensive auf Defensive sei man anfällig gewesen, weil man sehr hoch gestanden sei. Dadurch habe man sehr viele Tore kassiert, erklärt der Cheftrainer. Damit hängt auch die schwache Heimbilanz zusammen. In sieben Partien konnte kein einziger Dreier eingefahren werden. 

Im Frühjahr soll sich das ändern - abermals mit einer neuen Philosophie. "Wir wollen unsere Spielweise defensiver ausrichten, tiefer stehen, so dem Gegner aufdrängen, das Spiel zu machen und auf deren Fehler lauern", verrät Dietmar Schuster. Die Defensive zu stabilisieren ist auch einer der Schwerpunkte in der laufenden Vorbereitung. Während man dieses Jahr auf ein Camp verzichtet, will man sich den Feinschliff in einem Trainingswochenende in Rohrbach holen.

Christoph Gaigg  

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