Vorwärts holt sich in "Regenschlacht" das Double - Neumarkt/P. wehrte sich tapfer

altaltDer SK Vorwärts Steyr krönt eine perfekte Saison und darf sich nach dem Meistertitel in der OÖ-Liga auch Baumgartner-Bier-Cup-Sieger nennen. In einer umkämpften und von stürmischem Wind sowie starken Regenfällen gekennzeichneten Partie zwingt die Kensy-Elf den Außenseiter, SV Ritterbräu Neumarkt/Pötting, mit 2:1 in die Knie. "Die Mannschaft hat dem Druck standgehalten, ich bin stolz auf die Burschen", so Vorwärts-Coach Kensy. Doch auch Neumarkt-Präsident Zechmeister bilanziert - trotz empfindlicher Zuschauereinbußen aufgrund des schlechten Wetters - zufrieden. "Was wir geschafft haben, muss uns ein kleiner Klub erst nachmachen. Wir werden heute trotz der Niederlage ordentlich feiern."

 

Starkregen und böenartiger Wind als Spielverderber

Starke Sturmböen, teilweise sintflutartige Regenfälle - Das Wetter machte dem geplanten Volksfest am IPZ-Soccerfield einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Bei extremen äußeren Bedingungen fanden sich trotzdem rund 500 Zuschauer, davon knapp die Hälfte aus Steyr, im Hausruckviertel ein, um dem OÖ-Pokalhighlight beizuwohnen. Nachdem Sopranistin Monika Salhofer die OÖ-Landeshymne, trotz strömendem Regen, mit voller Inbrunst vorgetragen hatte, rückte endgültig das runde Leder in den Mittelpunkt.

 

Vorwärts in Kampfpartie mit wichtigem Führungstreffer

Die von Ex-Ried-Spieler Goran Stanisavljevic aggressiv eingestellten Neumarkter machten den Steyrern in der Anfangsphase das Leben mit viel Einsatz und Kampfkraft schwer. Dazu kam der tiefe Boden, der die spielerische Überlegenheit des OÖ-Liga-Meisters nur selten zur Geltung kommen ließ. So dauerte es bis zur 29. Minute ehe die Steyrer erstmals in Person von Youngster David Klug, der aus kurzer Distanz an Neumarkt-Goalie Ecker scheiterte, die erste gute Chance vorfanden. Einige Minuten zuvor musste Hubert Zauner, nachdem er im Zweikampf unglücklich am Fuß getroffen wurde, verletzungsbedingt ausscheiden und wurde von Dejan Jeftenic ersetzt. Nach exakt einer halben Stunde durfte der mitgereiste SKV-Anhang aber dann jubeln. Christoph Prandstätter steckte auf Goran Aleksic durch, der Kroate stand völlig frei in halbrechter Position vor dem gegnerischen Keeper, traf das Leder nicht voll, aber konnte trotzdem über die 1:0-Führung jubeln, da der Ball in die kurze Ecke sprang. Danach zeigte sich Steyr etwas befreit, eine schöne Prandstätter-Volleyabnahme konnte Ecker auf Raten parieren, ehe dann Aleksic nach gelungener Stadlbauer-Prandstätter-Kombination im Strafraum stehend die Chance aufs 2:0 vergab (37.). Die Heimelf suchte immer wieder Routinier Zoran Kovljen, doch bis auf einen Schuss vom linken Flügelflitzer der Stanisavljevic-Elf, den Reinhard Großalber sicher parieren konnte, waren Chancen des Außenseiters Mangelware.

 

Vorwärts erhöhte kurios - Tapferer Underdog fightete sich zurück

Sowohl die äußeren Bedingungen als auch das Match blieben zu Beginn des zweiten Abschnitts ident mit dem in Halbzeit eins. Der Neumarkter Coach versuchte mit einem Doppelwechsel - Hannes Leeb und Nikolay Stoyanov kamen - frischen Wind ins Spiel seiner Elf zu bringen, doch Vorwärts kontrollierte die Partie weiterhin relativ gut. Der Rasen wurde immer tiefer, die Trikots vom vielen aufgefangenen Regenwasser immer schwerer und das Match zerfahrener. Nach einer Stunde verpasste Aleksic nur um einen Hauch eine Lageder-Hereingabe nach Klug-Vorlage, ehe der Kroate nach 63 Minuten bei einer kuriosen Aktion erneut zuschlagen sollte.

Christoph Prandstätter bediente Ferenc Beres mit einem weiten Ball, der Ungar war durch, schob das Leder auch an Neumarkt-Goalie Ecker vorbei, das Leder blieb zwei Meter vor dem Tor in einer Pfütze liegen, Aleksic setzte energisch nach und drosch das Leder aus minimaler Distanz in die Maschen - Das vorentscheidende 2:0 für den OÖ-Liga-Meister (68.)! Zuvor hatten die Gäste schon etwas Glück als Stoyanov einen Stangelpass im Grätschen knapp neben den Kasten setzte. Der bulgarische Einwechselspieler sollte - nach dem SKV-Joker Skrigic zuvor eine tolle Gelegenheit aufs 3:0 verstolperte - dann der Partie noch einmal Würze verleihen. Plötzlich kam die bulgarische Winterneuerwerbung im rechten Strafraumeck frei zum Ball und hämmerte das Leder unhaltbar in die linke Kreuzecke zum 1:2-Anschlusstreffer (80.). Der Underdog schöpfte plötzlich Hoffnung! Dass obwohl man nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Christoph Weidenholzer und bereits drei getätigten Wechseln nur mehr zu zehnt agierte. Die Fans hatten schon den Ausgleichstorschrei auf den Lippen, doch ein Stoyanov-Schuss aus 14 Metern blieb in einer Wasserlache hängen. Bei normalen Bodenbedingungen hätte der passen können! Im Gegenzug leitete Prandstätter mit zwei Zuckerpässen zwei Sitzer seiner Elf ein, doch Skrigic (nach Lageder-Zuspiel) und Klug vergaben. Das hätte sich fast noch gerecht, kamen die Neumarkter in der 92. und letzten Minute des Matches noch zur Ausgleichschance, doch Keeper Großalber entschärfte den zu unplatzierten Versuch.

Sekunden später war Schluss, stand fest, dass Vorwärts sich nicht nur zum Double-Gewinner, sondern auch zum ersten Verein der drei Mal den OÖ-Landescup gewinnen konnte, gekürt hat.

 

Stimmen zum Spiel:

Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Ich habe meine Mannschaft vor diesem Match gewarnt, hat man bei Pasching gesehen, wie schnell ein Außenseiter eine Überraschung schaffen kann. Ich bin stolz auf meine Burschen, sie haben dem großen Druck zwei Mal standgehalten. Das war heute kein leichtes Match bei diesen schwierigigen Bedingungen. Wir haben aber das Kämpfen gelernt und mit  dem geholten Meistertitel und Pokalsieg eine sensationelle Saison gezeigt. Wir haben den Kritikern gezeigt, dass wir auch Drucksituationen gewachsen sind."

Die Besten: Goran Aleksic, Christoph Prandstätter (von Redaktion)

Alfred Zechmeister (Präsident SV Neumarkt/Pötting):
"Der gesamte Verein hat wirklich alles unternommen, um eine tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen, das ist uns gelungen. Einzig das Wetter wollte nicht mitspielen, doch dagegen kann keiner etwas unternehmen. Ganz großen Anteil an den Erfolgen hat Coach Goran Stanisavljevic, der im Herbst das Traineramt übernommen hat. Das war ein echter Trainereffekt seit seiner Übernahme! Wir haben gewusst, dass Steyr stärker ist als wir, mit etwas Glück hätten wir uns aber vielleicht sogar in die Verlängerung kämpfen können. Auch wenn wir verloren haben, werden wir heute ordentlich feiern, das hat sich der Verein auch verdient."

Die Besten: Nikolay Stoyanov, Christian Ecker (von Redaktion)

Andy Hofmann (Marketingchef OÖFV):
"Die Neumarkter haben wirklich eine tolle Veranstalung auf die Beine gestellt, das wäre ein Volksfest geworden, hätten das Wetter einigermaßen mitgespielt. Ich denke der Baumgartner-Bier-Landescup 2012/13 war eine echte Erfolgsgeschichte. Wir befinden uns für die kommende Saison bereits auf der Suche nach einem passenden "Finalstadion", wären eventuell Pasching, Ried oder auch Steyr denkbar, wo die gesamte Infrastruktur von Haus aus vorhanden ist. Gratulation an Vorwärts Steyr, sie sind ein verdienter Sieger."

 

Marco Wolfsberger

 

 

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