Droht Paschings Franz Grad gar mit eigener Liga?

Durch die Entscheidung des oberösterreichischen Fußballverbandes, wonach dergrad.jpg Meister in die Regionalliga aufsteigen MUSS oder in die zweite Klasse verdammt wird, hat der Saisonstart am 20. März eine völlig neue Dynamik bekommen. Man könnte auch sagen: Hochspannung und Dramatik! Denn vor allem anderen Klubs grollt jetzt einmal Pasching und dort deren Präsident Franz Grad. Er kündigte am Freitag, 13. März an, sich nach dem für ihn unverständlichen Verbandsurteil jetzt einmal mit seinen Vereinskollegen zusammen zu setzen und die Erkenntnisse aller Wahrscheinlichkeit via die Medien dem Verband mitzuteilen. Denn Grad ist wütend. Er findet es respektlos, wenn der Verband gegen den Willen der Funktionäre einer ganzen Liga entscheidet.

Das sagte Grad in seiner ersten Emotion, aber wegen nicht gehaltener Verbandsversprechungen. Denn Grad erinnert sich genau, dass ihm Strukturreformen versprochen worden waren. Doch die sind längst schon wieder auf eine ganz lange Ersatzbank geschoben, wie es scheint. Neo-Verbandspräsident Willi Prechtl begründete die Entscheidung des OÖFV sachlich: Die Meisterschaft wäre zur Farce geworden, wenn wir entschieden hätten, dass der Meister nicht aufsteigen muss und alle anderen auch nicht. Das wäre vom Regelwerk her nicht gedeckt gewesen. Was Grad und andere Klubvertreter so nicht sehen. "Da wurde drübergefahren", war nach der Sitzung zu hören - und über einen Grad fährt man nicht drüber, der gibt selber Gas.

Unsicherheit über der Liga
Der Spannungsmoment liegt in der Unsicherheit, für die Franz Grad ein Sicherheitsfaktor ist. Er versteht es, zu überraschen, obwohl dieses Moment gar keine so großartige Überraschung wäre. Es geht um Paschinger, es geht auch um die Perspektiven der anderen Klubs in der Liga. Den Krampf der endlos weiten Wege in einer Regionalliga von vorgestern will sich keiner antun. Die Wartezeit auf eine Struktur aber auch nicht, denn Krise ist jetzt und jetzt kann kein Amateur zum Chef gehen, um sich am Freitag abzumelden, weil sein Klub nach Kärnten muss. Denkt alleine Franz Grad an seine 150 großartigen Nachwuchskicker, die professionell gecoacht und betreut werden, dann wird er auf seine vielen Trainer hören und die  Kampfmannschaft als voraussichtlicher Meister aufsteigen lassen. Mit Zähneknirschen allerdings.

Die Signale stehen auf Sturm
Die Verbandsentscheidung will Franz Grad so nicht hinnehmen und sich in Kürze mit den Vereinsfunktionären der Radio OÖ-Liga-Klubs zusammensetzen. Laut Berichten in Printmedien und im ORF-Radio Oberösterreich hinterfagt der Transporteur, ob die Liga überhaupt einen Verband braucht. Droht da gar Abspaltung? Eine Situation die weite Kreise und viele Sperren nach sich ziehen würde mit Folgen bis in die Unterklassen durch die B-Teams und bis in die Nachwuchsklassen. Durchwegs gute Nachwuchsarbeit wird hier praktiziert - wie neben Pasching auch die Beispiele von Vöcklamarkt oder Rohrbach zeigen.

Alles ist möglich
Zieht Grad womöglich eine professionell vermarktete Amateurliga als höchste oberösterreichische Spielklasse auf, die Perspektiven hat? Wer Franz Grad kennt, muss auch mit völlig neuen fußballerischen Ansätzen und Ideen rechnen. Der große Mäzen ist allemal für Überraschungen gut und weiß die Vertreter von 12 Klubs der Liga hinter sich.

Unter diesen Aspekten ist die Woche vor dem Rückrundenstart heißer wie die gesamte folgende Meisterschaft, denn da ist Pasching relativ ungefährdet auf Titelkurs und trifft in der ersten Rückrundenpartie auf Gmunden.

von Wolfgang Bankowsky

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