Bei Donau Linz liegen Nerven blank

Bei Donau Linz brennt es nach der Niederlage gegen den SV Traun lichterloh. Dassdonau_big.jpg sich die Situation so darstellt, haben sich die Verantwortlichen allerdings selber zuzuschreiben. Überraschend verzichtete man am Montag im Abstiegsduell auf den erfahrensten Spieler in den Reihen des ASKÖ Donau Linz. Torhüter Andreas Saurer wurde zum Zuschauer degradiert. Trainer Oliver Ablinger teilte dem Ex-Bundesligaprofi mit, dass er nicht berücksichtigt wird. Vereinsintern wurde dem Keeper sogar nahe gelegt, sich verletzt zu melden. Doch wer Andreas Saurer kennt, der weiß, dass er ein sogenannter „gerader Michl“ ist und zu den Tatsachen steht. „Ich habe die Entscheidung akzeptiert, aber werde keine Unwahrheiten erzählen.

Donau-Trainer Oliver Ablinger ist bekannt dafür andere Wege zu beschreiten. Den Weg, den er für das Abstiegsduell mit dem SV Traun gewählt hat, ist für Außenstehende schwer nachzuvollziehen. Mitten im Abstiegskampf verzichtete er auf den Rückhalt Andreas Saurer, der gerade auf Grund seiner Erfahrung als Motivator und Führungsspieler wichtig sein kann. Natürlich sorgte diese Degradierung für Aufregung. Was anderes ist von einer solchen Maßnahme auch nicht zu erwarten. Ob der Trainer diese Entscheidung alleine getroffen hat oder ob Druck von Seiten der Vereinsführung gemacht wurde, darf spekuliert werden. Bekannt ist, dass Trainer Oliver Ablinger ein langjähriger Wegbegleiter von Andreas Saurer war. Beide kennen sich gut und spielten von der U12 bis zur U18 gemeinsam im Nachwuchs des SK VÖEST Linz. Das spricht eher dafür, dass seitens der Vereinsführung Druck auf den Trainer ausgeübt wurde. Ebenso spricht dafür, dass sich ein Trainer im Abstiegskampf nicht unnötig Unruhe ins Haus holt. 

Der Betroffene selber verhält sich allerdings wie ein Sir und verliert kein Wort darüber. „Ich will keinesfalls Unruhe reinbringen. Mir liegt einfach viel daran, dass die Mannschaft da unten rauskommt. Ich bin ein Sportler und verliere nicht gerne. Ab und an bin ich sicherlich auch ein unangenehmer Typ, weil ich meinen Standpunkt und meine Meinung vertrete. Ich finde es aber einfach wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen um Missverständnisse zu vermeiden.“, so Andreas Saurer. Unglücklich betrachtet der Donau-Keeper das Interview in einem Fußball-Magazin (siehe unten). „Ich habe vor dem Grieskirchen-Spiel ein Interview gegeben und wollte mit meinen Aussagen die Mannschaft anstacheln. Gerade in dieser Phase finde ich es wichtig, dass vor allem die jungen Spieler wissen um was es geht. Leider habe ich in Grieskirchen das Tor zur 0:1 Niederlage verschuldet. Das ging ganz klar auf meine Kappe.“, gesteht Saurer gewohnt ehrlich seinen Fehler ein und setzt fort: „Danach ist das Magazin erschienen und meine Worte wurden mir zum Verhängnis. Das was ich positiv bewirken wollte, wurde negativ ausgelegt. Die Darstellung entsprach zudem nicht meinen Aussagen.“albin_koestenbauer.jpg 

Andreas Saurer suchte auch das Gespräch mit dem Trainer Ablinger und Obmann Redl um klarzustellen, dass die Nichtberücksichtigung nicht aus disziplinären Gründen erfolgte. „Ich habe in diesem Gespräch meinen Standpunkt klar vertreten. Wie gesagt, ich akzeptiere die Entscheidung aus sportlicher aber nicht aus disziplinärer Sicht.“ Einer, der diese Degradierung nicht nachvollziehen konnte, war Albin Köstenbauer. Der langjährige Tormanntrainer des ASKÖ Donau Linz gab seinen Rücktritt bekannt. Einen solch erfahrenen Mann zu verlieren, ist für die Kleinmünchener ein herber Rückschlag. Doch auch hier zeigt Torhüter Andreas Saurer Charakter und versucht die Situation zu beruhigen anstatt Öl ins Feuer zu gießen. „Ich werde mit Albin im Sinne des Vereins ein Gespräch führen. Ich möchte ihn dazu bewegen, wenigstens noch bis Sommer seine Arbeit fortzusetzen. Besser wäre es natürlich, wenn er darüber hinaus dem ASKÖ Donau Linz auch noch erhalten bleiben würde.“, strebt Andi Saurer eine versöhnliche Lösung an. 

Nun steht das Derby gegen die Amateure des LASK an. Die Zeller-Elf befindet sich im Aufwind und man kann gespannt sein, ob sich Donau erneut den Luxus leistet auf den Routinier Andreas Saurer zu verzichten. 

Auszug aus dem Interview der Fußballzeitschrift mit Andi Saurer:
Die Leistungen sind sehr unbeständig, was sind die Gründe?

"Scheinbar haben wir die Umstellung von Mann- auf Raumdeckung noch nicht begriffen. Ich habe oft das Gefühl, dass einige nicht genau wissen, wohin sie laufen sollen."

Donau steckt mitten im Abstiegskampf. Ziehen in der Mannschaft alle an einem Strang?

"Die Leistung gegen Micheldorf war ein Schritt in die richtige Richtung. Was mich aber stört ist, dass einige Spieler die Situation noch unterschätzen. Wenn ich mich entscheide auf´s Feld zu laufen, dann versuche ich alles zu geben.

Gegen Traun wird die Moral das Spiel entscheiden!

Am Platz müssen jedenfalls elf Spieler stehen, die 90 Minuten lang kämpfen, den Sieg wollen und an den Sieg glauben."(...)

Foto: ASKÖ Donau Linz
Foto Slideshow: LUI

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