SV Sierning muss mit Tradition brechen und holt Legionäre - Sektionsleiter übt harsche Kritik an bedenklichen Entwicklungen!

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Die Rückrunde der letzten Saison der OÖ Liga verlief aus Sicht des SV Sierning alles andere als optimal. Am Ende sprang nicht mehr als der vorletzte Tabellenplatz heraus. Mit Vorwärts Steyr und Union Dietach machten sich zudem zwei Konkurrenten aus der Region aus dem Staub, die dem Verein sagenhafte Zuschauerzahlen lieferten. Sektionsleiter Martin Edlinger kritisiert im Gespräch mit ligaportal.at die beängstigenden Enwicklungen im Amateurfußball. Aufgrund dieser Tendenzen sah sich heuer auch der SV Sierning gezwungen, erstmals auf Legionäre zurückzugreifen.

Kontinuität kann gar nicht erst aufkommen

Mit 24 Punkten aus 26 Spielen legte der SV Sierning in der letzten Saison beinahe einen sportlichen Bauchfleck hin. In der Sommerpause blieb allerdings kein Stein auf dem anderen, im Herbst wird wohl eine völlig veränderte Mannschaft zu sehen sein. Doch nicht nur aus sportlichen Gründen waren die auf dem Transfermarkt getätigten Schritte erforderlich. "Bei Vereinen, die sich finanziell nach der Decke strecken müssen, gibt es leider keine Kontinuität. Das erklärt, dass wir jedes Jahr sieben Zu- und Abgänge haben!", bedauert Sektionsleiter Martin Edlinger, der weiter nachlegt: "Es gibt immer wieder unterklassige Vereine, die mit Geld Spieler weglocken, weshalb auch wir reagieren mussten und zwei Ausländer geholt haben."

Zwei Tschechen aus Profibereich verstärken SV Sierning

Bei Letzteren handelt es sich um Vladimir Balek, der von Bohemians Prag aus der Tschechischen Republik kam und dessen Landsmann Jan Riegl, zuletzt Dynamo Budweis. "Ich denke, dass wir damit unsere Abgänge kompensieren konnten.", führt Edlinger aus. Weiters stießen Hannes Zauner von Ligakonkurrent Micheldorf, David Mühlböck aus Oed/Zeilern, Marco Fekete aus Pettenbach, Simon Pranzl aus Losenstein, sowie die beiden "Herthaner" aus Wels, Semih Gölemez und Danijel Vukadin zum SVS. Die Sierninger hatten aber gerade eben auch namhafte Abgänge zu verzeichnen. Allen voran verließ Michael Kogler den Verein Richtung St. Florian. Die Liste der Abgänge scheint mit Roitner, Neudorfer, Makowski, Reininger, Nemanja, Kellauer, Steiner beinahe endlos lang.

Beinahe bezeichnend für die Tatsache, dass in Sierning kein Stein auf dem anderen blieb, ist auch der Trainerwechsel von Andreas Luksch hin zu Thomas Engelmaier. An Letzterem liegt es nun aus den vielen Neuzugängen und den bestehenden Spielern eine erfolgreiche Mannschaft zu formen. Die Ziele werden vom Sektionsleiter wie folgt definiert: "Wir wollen wieder torgefährlicher werden, aber vor allem hinten wieder kompakter werden. Im letzten halben Jahr waren die Nachlässigkeiten in unserer Defensive nicht mehr zu überbieten.", führt Edlinger aus.

"Jeder, der sich die Schuhbänder binden kann fordert € 540,-!"

Die im oberösterreichischen Fußball äußerst bedenklichen Entwicklungen bringt der Sektionsleiter auf den Punkt: "Es ist auch so, dass uns der Verband mit der € 540,- - Regel keinen Gefallen getan hat. Nun denkt jeder Spieler, er müsse diese € 540,- verdienen. Die jungen Spieler leiden an maßloser Selbstüberschätzung. Jeder, der sich die Schuhbänder binden kann, meint er müsse das bekommen. Es ist wirklich zu überlegen, ob man hier wirklich den ganzen Elan und die ganze Energie hineinstecken soll. Es kommt auch noch hinzu, dass uns auch die Gebietskrankenkassa und das Finanzamt Prügel vor die Füße werfen. Alle zwei Jahre wird alles geprüft. Es gibt viele Sachen, die zu hinterfragen sind. Ehrenamtliche Funktionäre werden sich das nicht mehr antun wollen. Zudem sind auch Haftungserklärungen abzugeben."

 

Peter Öfferlbauer

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