FC Wels: Ex-Kapitän Shahin Faridonpur verlässt die Messestädter und gibt Einblicke!

Nach drei Spielzeiten beim FC DMS Wels folgt für den einstigen Mannschaftskapitän der Messestädter nun eine sportliche Veränderung. Der bald Dreißigjährige kommt beim aktuellen Tabellenvorletzten der Oberösterreich-Liga auf insgesamt 53 Pflichtspiele. In dieser Zeit durchlebte er Höhen und Tiefen. Ligaportal.at führte dem frisch lizensierten UEFA-B-Lizenz-Trainer ein exklusives Interview, bei dem er tiefe Einblicke gibt: 

 

faridonpur gepa

Ligaportal: Hallo, Shahin. Du verlässt den FC Wels nach drei intensiven Jahren. Kannst du uns erklären, was zu deiner Entscheidung geführt hat?

Faridonpur: „Grundsätzlich hatte ich eine sehr schöne Zeit beim FC Wels. Dabei möchte ich mich besonders beim Obmann, Juan-Francisco Bohensky, und Martin Bohensky bedanken. Ohne das Engagement dieser beiden würde es den Verein so nicht geben. Für meinen Entschluss gab es konkret zwei Gründe. Zum einen waren die chaotischen letzten fünf Spieltage mit ausschlaggebend. Zum anderen habe ich in den vergangenen Wochen meine UEFA-B-Lizenz absolviert. Diese hat mir sportlich neue Türen geöffnet.“

Ligaportal: Was genau lief deiner Meinung nach in den letzten Wochen beim FC Wels chaotisch?

Faridonpur: Nach Bekanntgabe, dass ,,Bo” aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten musste, gab es einen spürbaren Bruch im Verein. Infolgedessen holte man einen unerfahrenen sportlichen Leiter, der zu Beginn dieser Saison, damals noch als Spieler, dem FC Wels eigentlich schon den Rücken zugekehrt hatte. Es fehlte an Struktur und klaren Vorgaben von seiner Seite aus. Der FC Wels ist kein Computerspiel. Zu der Zeit ging es bei uns im Verein ums Überleben.“

Ligaportal: Was hat dir in den letzten fünf Spielen konkret an Struktur gefehlt?

Faridonpur: „Die Entscheidung der ehemaligen sportlichen Leitung, einen Trainer zu verpflichten, der bereits zwei Mal beim FC Wels ohne Erfolg gearbeitet hat, hielt ich schon für falsch. Hinzu kommt, dass wir zwei, drei weitere Störfaktoren in der Mannschaft hatten, sodass es keinen echten Zusammenhalt gab. Man hätte gleich mit dem jetzigen Trainer Goran Kartalija die letzten fünf Spiele weiterarbeiten sollen. Der Verein muss jetzt in die Zukunft blicken. Mit den jetzigen Verantwortlichen hoffe ich, dass es wieder aufwärts geht. Ich wünsche dem Verein und dem neuen Namenssponsor von Herzen, dass sie in der Liga bleiben.“

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Ligaportal: Gehst du im Guten mit dem FC Wels auseinander?

Faridonpur: „Absolut. Da ich mit Bo und den neuen Verantwortlichen einen ehrlichen und offenen Austausch habe, habe ich den Wunsch geäußert, den Verein zu verlassen.“

Ligaportal: Als zweiten Grund für deinen Abgang hast du deine UEFA-B-Lizenz genannt. Heißt das, dass du deine Fußballschuhe an den Nagel hängst?

Faridonpur: (lacht) „Nein. Ich fühle mich weiterhin fit. Solange ich gesund bin, werde ich auch aktiv Fußball spielen. Aber meine persönliche Entwicklung geht aktuell immer stärker in Richtung Trainerlaufbahn.“

Ligaportal: Gab es denn noch Angebote von anderen Vereinen?

Faridonpur: „Ja, die gab es. Auch von Ligakonkurrenten, aber insgesamt uninteressant.“

Ligaportal: Mit der UEFA-B-Lizenz hast du nun einen weiteren Schritt in Richtung Trainer gemacht. Was sind hier deine konkreten Ziele?

Faridonpur: „Ich möchte schnell Fuß fassen im Trainergeschäft. Während meiner Fußballerlaufbahn, unter anderem auch in verschiedenen Ländern, habe ich viele Trainerkollegen kommen und gehen sehen. Dadurch habe ich verschiedene Trainertypen kennengelernt. Ziel ist es, einen eigenen Führungsstil zu etablieren.“

Ligaportal: Sehen wir dich bald als Trainer bei einem Verein in Österreich?

Faridonpur: „Ich habe für Januar 2023 bei einem ambitionierten Bezirksligisten in Niederbayern als Spieler-Co-Trainer zugesagt. Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren super. Das Gesamtpaket für mich als jungen Trainer ist optimal. Mittelfristig strebe ich die A-Lizenz an, aber zunächst gilt es, als Trainer Erfahrung zu sammeln.“

Ligaportal: Dann steht folgender Schlagzeile ja nichts mehr im Weg: 2026, der FC Wels verpflichtet Shahin Faridonpur als Cheftrainer! - Wie klingt das für dich?

Faridonpur: (lacht) “Wie einst Sir Alex Ferguson sagte: At the end of the day … football is a business.

Ligaportal: Shahin, danke für das offene Gespräch. Wir wünschen dir viel Erfolg für die Zukunft!

 

Fotocredit: GEPApictures, IMAGO Eibner/Europa 

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