OÖ-Liga: Vorschau Runde 22

Kommenden Freitag um 19:00 empfängt der SV Gmundner Milch das TabellenschlusslichtBanks-Reporter_neu.jpg aus Rohrbach. „Jedes Match wird für uns ein Finalspiel, das sind wir schon gewohnt“, lächelte vor Wochen vor der Partie gegen Pasching Rohrbach-Sektionsleiter Gerhard Engleder im Interview mit mir. „Wir müssen immer dran bleiben, dann kommt es halt zum alles entscheidenden Match in der 24. Runde bei Donau Linz“. In der Frühjahrstabelle belegen die Mühlviertler schon Rang 8. Nun hoffen sie auf einen Dreier, der ganz wichtig wäre – und sie wären nicht abgeneigt, diesen in Gmunden zu klauen. 



Die Gmundner-Kicker spielen zudem gerne Fahrstuhl, einmal wie vom anderen Stern, dann wieder wie im Keller. Rohrbach hofft, die Gmundner auf Augenhöhe zu erwischen, um dann ihren legendären Mühlviertler Kampfgeist ins Geschehen zu werfen, was den Ausschlag zum Erfolg geben sollte. Aber im schönen Alpenstadion hängen die Trauben in Traunstein-Gipfelhöhe...

Grieskirchen – Sierning

Die Grieskirchner sind auf sich sauer, weil sie mit einer schwachen Rückrunde mit nur einem Sieg und drei Remis bei vier Pleiten auf dem vorletzten Platz zu finden sind. Das ist für einen Regionalliga-Absteiger ein weiterer Abstieg. Dagegen hat Sierning in dieser Wertung Platz 2 inne – punktegleich mit LASK. Die Wahlmüller-Elf hat 18, die Scharschinger-Elf nur sechs Punkte in diesem Frühjahr erzielt. Da müssten eigentlich bei Grieskirchen die Alarmglocken klingeln. Nicht wegen einer Abstiegsgefahr, aber das sieht einfach nicht des Traditionsklubs würdig aus. Oder probiert Scharschinger schon Kaderübungen hinsichtlich der nächsten Saison? Dann wäre das sehr weitblickend, weil ja kaum mehr etwas passieren kann. Daheim darf Grieskirchen aber nicht verlieren, das sollte der Ehrgeiz verbieten. Sierning wird aber für den scheidenden Trainer spielen...
 
Vöcklamarkt – Donau

In Vöcklamarkt wird Donau Linz erwartet, das zuletzt tief in den Sumpfvoecklam_harrant_jubel_gro.jpg gerutscht ist und noch immer versucht, irgendwie Halt zu finden. Vöcklamarkt will aber den Dreier daheim behalten, um Pasching zu signalisieren, noch sehr präsent zu sein. 15 Punkte sind noch zu vergeben, Pasching darf sich des Titels noch nicht sicher sein. Das starke Vöcklamarkter Kollektiv ist über jenes der Gäste zu stellen. Donau Linz ist zwar unter Kurt Baumgartner alles zuzutrauen. Die Mannschaft hätte die Qualität, der Vietz-Elf eins auf den Pelz zu brennen. Das Fragezeichen heißt allerdings „mentale Stärke“. Woher zaubert Kurt diesen Motivationsfaktor, um den sich seine Elf zuletzt selbst gebracht hat. Es geht  nicht um Kondition und Kraft, sondern nur um den Knopf in den Köpfen der Donau-Elf. Wenn Kurt den lösen kann, hat Vöcklamarkt noch nicht gewonnen.

Micheldorf – Traun
Die Kremstal-Rapidler haben daheim erst mikrige 13 Pünktchen erzielt, während Traun auswärts zu den Top-3 der Liga zählt und dort schon 18 Punkte geholt hat. Außerdem schweben die Trauner auf einer Erfolgswolke, während Micheldorf den Eindruck macht, als wäre Stillstand eingetreten, und Stillstand ist Rückschritt. Während Traun-Coach Waldl weiterhin auf ein kompaktes „Gefüge von lauter Freunden“ setzen kann, die wie D’Artagnan „einer für alle, alle für einen“ Sieg auflaufen, brodelt es im Micheldorfer Kessel ein wenig. Gerüchte um Ranzenmayr, Wolfesbergers Abgang, Unruhe um Kabashi. Das könnte Traun nützen. Oder aber, die Micheldorfer rücken wieder einmal zusammen, um den Strick zu suchen, an dem sie dann gemeinsam ziehen...

Weißkirchen – Pasching
Die Gastgeber haben ein Auslegungsproblem. Während Juan Bohensky nicht müde wird, vor dem Abstiegsgespenst zu warnen, das noch längst nicht vertrieben ist, sehen die Kicker das alles vom Tabellenstand her lockerer. Für Bo ein wenig zu locker. „Gebt endlich einmal das Gas, das ihr könnt“, verlangt er immer wieder. Pasching wird aber in dieser Phase der schwerste aller Prüfsteine. Denn die Wartinger-Elf hat wieder zur Form gefunden und ist so in diesem Fall eine Zweier-Bank.

Mondsee – Sattledt
Mondsee ist in letzter Zeit ein wenig der Faden gerissen, aber Sattledt weiß gar nicht mehr, was ein Faden ist. In der Heimbilanz liegt Mondsee nur auf Platz 11 von 14 Teams. In der Auswärtsbilanz schämt sich Sattledt über den allerletzten Platz mit insgesamt nur sechs Punkterln. Die werden sich in Mondsee auch nicht vermehren, wenn die Sattledter nicht bald merken, dass sie gegen den Abstieg spielen. Denn auch in der Rückrunde nimmt die Elf von Pauli Perstling nun schon den letzten Platz ein. Sechs Punkte zum letzten Platz sind in fünf Runden schneller vergeigt, als deren drei gewonnen sind. Eine echte Nervensache, denn Mondsee liegt einen Punkt hinter Sattledt, also ist das Match ein Sechs-Punkte-Match. Wer verliert, darf die Omas im Verein zum Stricken schicken. Im Keller ist es selbst im Sommer bitterkalt... Hoher Gänsehaut-Faktor.

LASK Amateure/SCS – Bad Schallerbach
Trainer Zeller hat einen bunten Mix zu einem Klasseteam großer Talente mit einem Ziel geformt. Da hängen für die Gäste natürlich die Trauben hoch. Aber Bad Schallerbach darf sich noch lange nicht auf den eigenen Polstermöbeln des Sponsors ausruhen. Noch schwebt da ein Gespenst, das Abstieg heißt. Zuletzt haben die Bursch von Bela Hegedüs allerdings „bella“ gespielt. Bad Schallerbach baut auf einen wie befreit aufspielenden Daniel Haderer, der sich plötzlich nicht mehr selbst im Weg steht, das Tor wieder sieht und auch dort wieder hineintrifft. Hoher Spannungsfaktor.

von Wolfgang Bankowksy

Foto: LUI

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