1. NÖN-Landesliga

Mistelbach gewinnt in Manchester-Manier

mistelbach.jpgschwadorf.jpgNach einer unglaublichen Schlussphase im Spiel zwischen FC Weinviertel Mistelbach und SK Schwadorf gelang der Heimelf tatsächlich der Sieg, Mistelbach gewann mit 2:1. Nach einer torlosen ersten Halbzeit - Mario Santner vergab einen Elfer für Schwadorf - brachte zunächst Johann Pany (65.) die Gäste per Elfmeter in Führung. Als alles schon nach der erneuten Pleite für den Tabellenletzten Mistelbach aussah, drehten Niko Grabovac (89.) und Boris Bokalic (90.) das Spiel noch zugunsten der Prochaska-Elf, Erinnerungen an das Champions League Finale 1999 zwischen Bayern München und Manchester United wurden wach.


Schwadorf beginnt stark
Unter der Woche ging es in Mistelbach drunter und drüber, Trainer Wolfgang Prochaska verbannte Dominik Huber und Stefan Poetzl in die Reservemannschaft, holte dafür den ein oder anderen jungen Spieler ins Team. In der Anfangsphase tut sich seine Mannschaft dann aber schwer, Schwadorf übt gewaltigen Druck aus, will die frühe Führung herbei führen. In der zehnten Minute bekommt die Gästeelf auch die Gelegenheit dazu, nach einem vermeintlichen Foul von Dominik Böck bekommt Schwadorf einen Elfmeter zugesprochen, den Mario Santner allerdings nicht verwerten kann, Stefan Dominikovics kann parieren. Am Spiel ändert sich dennoch nicht viel, bis zum Pausenpfiff bleibt Schwadorf die tonangebende Mannschaft, kann diese Überlegenheit trotz einigen Chancen - in einer Situation kann Mistelbach gerade noch auf der Linie abwehren - aber nicht in Tore umwandeln.

Wieder Elfer für die Gäste
im zweiten Durchgang dann ein anderes Bild, auf einmal ist Mistelbach im Spiel angekommen, kommt durch Rafael Pollack und Manuel Zillinger zu guten Möglichkeiten. Das erste Tor im Spiel macht dennoch Schwadorf, nachdem sie wieder einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Der Ball war Christof Schmoldas an die Hand gesprungen, Johann Pany verwertet den dafür fälligen Strafstoß zum 0:1 (63.). In der Folge verstehen es die Gäste allerdings nicht den Sack zu zumachen, Mistelbach spielt weiterhin munter drauf los. Dennoch, die Minuten verrinnen, es scheint als könne die Mannschaft auch unter Neo-Coach Wolfgang Prochaska einfach nicht gewinnen.

Erinnerungen an Bayern-Manchester werden wach
Am 26. Mai 1999 waren es Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjaer, die Manchester United im Champions League Finale gegen Bayern München in allerletzter Minute den Sieg brachten, einen 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 umwandelten. In Mistelbach heißen die Helden Niko Grabovac und Boris Bokalic. Grabovac ist einer dieser neuen Spieler im Kader der Prochaska-Elf und kommt in der 70. Minute auf den Platz, 19 Minuten später wird er zum Helden. Nach einem seitlichen Freistoß in den Schwadorf-Sechzehner wird der Ball zunächst aus dem Gefahrenbereich geschlagen, kommt aber schnell wieder zurück. Mittelstürme Grabovac steht dort wo er stehen muss und verwandelt zum umubelten 1:1-Ausgleich (89.). Nur eine Minute später dann die Sensation. Boris Bokalic schnappt sich den Ball am Mittelkreis, lässt zwei Schwadorfer stehen und zieht aus etwa 25 Metern ab, der Ball passt genau ins Kreuzeck - 2:1 (90.), der Jubel ist riesengroß, das Spiel ist kurz darauf zu Ende.


Stimmen zum Spiel

Wolfgang Prochaska, Trainer FC Weinviertel Mistelbach
"Unter der Woche gab es einen Vorfall bei uns, Huber und Poetzl mussten daraufhin in die Reservemannschaft. Wir wollen den Weg mit jungen einheimischen Spielern gehen, weshalb ich auch einige von ihnen in den Kader geholt habe. Grabovac ist einer von ihnen, er hat auch das 1:1 gemacht. Ein besonderes Lob muss ich unserem Tormann und Kapitän Kesinovic aussprechen. Er ist mein verlängerter Arm, ein Vorzeigeprofi, nicht nur im Spiel gegen Schwadorf. Jetzt stehen lauter Endspiele vor uns, der längste Weg beginnt jedoch mit dem ersten Schritt, und das heute war dieser erste Schritt. Noch sind 27 Punkte zu vergeben, wir werden uns der Aufgabe stellen, wollen das Unmögliche noch schaffen."

Markus Kernal, Trainer SK Schwadorf
"Hätte das Spiel nur 89 Minuten gedauert, wären wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Schade, dass wir das Spiel nicht schon in der ersten Halbzeit für uns entscheiden konnten, Gelegenheit hätten wir dazu allemal gehabt. In der zweiten Halbzeit ist dann der Faden etwas gerissen, und dann kommt eben so etwas heraus wie damals im Finale zwischen Bayern und Manchester. Die Leistung meiner Mannschaft war dennoch anständig, wir waren zuletzt ohnehin im Aufwind. Noch ist nichts passiert, wir werden unsere Punkte schon noch machen."


von Milan Vidovic

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