SC Ernsthofen verpflichtet Ex-OÖ-Liga-Torschützenkönig als Spielertrainer

In den beiden coronabedingt abgebrochenen Meisterschaften der 1. Klasse Ost stand der SC Ernsthofen am siebenten bzw. elften Tabellenplatz. In der vergangenen Saison blickten die Niederösterreicher dem Abstiegsgespenst tief in die Augen, nach einem sieglosen Herbst mit nur sechs gesammelten Punkten, holte der SCE in der Rückrunde 19 Zähler und zog den Kopf gerade noch aus der Schlinge. Die Ernsthofener kamen als Zwölfter ins Ziel und durften sich aufgrund der Landesliga-Aufstockung über den fixen Klassenerhalt freuen. "Unter Neo-Coach Markus Eder hat die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht gepasst, weshalb wir in der Hinrunde kein einziges Spiel gewinnen konnten. Nachdem Christoph Schimpl das Team im Winter übernommen hatte und zudem einige Spieler reaktiviert wurden, ist es gut gelaufen und konnten aufgrund einer ansprechenden Rückrunde die Klasse halten", atmet Kevin Kühhas, der seit wenigen Monaten als Sportlicher Leiter die Verantwortung trägt, noch einmal tief durch.

 

Probleme in der Offensive und eklatante Heimschwäche

Während nur drei Mannschaften weniger Gegentore kassierten, durfte lediglich Schlusslicht Bewegung Steyr weniger Treffer bejubeln. "Oleksandr Yaroshenko hat zwar das eine oder andere Match im Alleingang entschieden und war für uns quasi die Lebensversicherung, dennoch haben wir uns vorne extrem schwer getan. Auch wenn nur drei andere Teams weniger Gegentore erhalten haben, haben wir mit insgesamt 49 in Summe doch zu viele kassiert. Das hat zum Teil daran gelegen, dass in der Abwehr jüngere Spieler stehen und ihnen aufgrund der mangelnden Erfahrung etliche Fehler unterlaufen sind", so Kühhas, der sich über zumindest drei Auswärtssiege freuen konnte - von 13 Heimspielen konnten aber nur zwei gewonnen werden. "Wirklich heimstark waren wir eigentlich noch nie, aber in der letzten Saison war es mit lediglich zwei Heimsiegen besonders schlimm. Wir wissen, wo der Hebel anzusetzen ist und versuchen, künftig zu einer gewissen Heimstärke zu finden", meint der Sportchef.

Prominenter Spielertrainer

In der Sommerpause freuten sich die Niederösterreicher über einen Königstransfer. Mit Radek Gulajev, der zuletzt bei OÖ-Liga-Absteiger St. Florian aktiv war, in der Rückrunde jedoch mit einer Verletzung an der Achillessehne zu kämpfen hatte, wechselte ein einstiger Torschützenkönig der OÖ-Liga (Donau Linz) zum SCE. Auch in seiner Zeit bei Blau-Weiß Linz hatte sich der Tscheche die Torjäger-Krone gesichert. "Radek ist ein guter Freund und freue mich, dass ich ihn von einen Wechsel nach Ernsthofen überzeugen konnte. Die Chance, erste Erfahrungen im Trainer-Geschäft zu sammeln, hat ihn schließlich überzeugt. Am Ende der letzten Saison hat uns Gulajev viele nützliche Tipps gegeben und jetzt als Spielertrainer die Verantwortung übernommen", freut sich Kevin Kühhas über die Verpflichtung des 33-jährigen Torjägers. "Radek hat die Verletzung inzwischen auskuriert, weist aber noch Trainingsrückstand auf. Aufgrund seiner professionellen Einstellung wird er mit Sicherheit topfit in die Saison gehen".

Vier weitere Neuerwerbungen und drei Abgänge

Mit David Grgic (Enns) steht ein neuer Defenspieler zur Verfügung. Gemeinsam mit Torwart Maid Toskic wechselte Andreas Kurzmann von Absteiger Bewegung Steyr nach Ernsthofen. Der Stürmer hat zwar bereits 44 Jahre am Buckel, weiß aber noch immer, wo das gegnerische Tor steht. "Andreas ist nicht mehr der Jüngste, aber hochmotiviert und verfügt über jenen Torinstinkt, den man nicht trainieren kann", zählt der Sportchef den "Oldie" noch nicht zum alten Eisen. Auch der Bulgare Kristiyan Tsibranski, der im Frühjahr bereits mit der Mannschaft trainierte, schlüpft ins SCE-Trikot. Oleksandr Yaroshenko hat den Verein hingegen verlassen und geht in der neuen Saison in Taufkirchen/Trattnach auf Torejagd. Auch Fabian Halmdienst (Luftenberg) und Alexander Reiterer (Ebelsberg Linz) stehen nicht mehr zur Verfügung. "Nach den Transferaktivitäten ist der Kader größer geworden und sind nun breiter aufgestellt. Ich denke, dass wir auch die Qualität steigern konnten", ist Kevin Kühhas mit dem aktuellen Personal zufrieden.

Präsenz im sicheren Tabellenmittelfeld erwünscht

Seit 5. Juli bereitet sich der SCE auf die neue Spielzeit vor und hat bislang zwei Testspiele bestritten: 5:1 gegen Mauthausen und 1:2 gegen Haag (NÖ). Am nächsten Freitag messen die Niederösterreicher mit Bezirksligist Amateure Steyr die Kräfte. Nicht zuletzt aufgrund des prominenten neuen Spielertrainers ist man in Ernsthofen zuversichtlich, in der kommenden Saison eine anständige Rolle spielen zu können. "Unter Radek Gulajev ist die Vorbereitung bislang planmäßig verlaufen. Es wird intensiv und hart trainiert und die Spieler ziehen alle an einem Strang", so Kühhas. "Das Primärziel ist, nicht erneut in den Abstiegssumpf zu geraten. Wir wünschen uns einen guten Start und wollen uns von Beginn an von den hinteren Plätzen fernhalten. Ich denke, dass eine Präsenz im sicheren Mittelfeld der Tabelle durchaus realistisch ist. Läuft es außerordentlich gut, können wir vielleicht sogar im Vorderfeld ein wenig mitmischen".

 

1. Klasse Ost Transferliste 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.