Zwei rote Karten bei Vöcklabruck-Sieg

altaltDer Vöcklabrucker SC feierte einen glücklichen und knappen Sieg bei der Union Oberwang und schob sich damit auf Tabellenrang zwei vor. Glücklich war dieser Erfolg vor allem, weil die Mannschaft nach einer 2:1-Führung gehörig unter Druck geriet, kurz vor Schluss auch den Ausgleich kassierte, in der Nachspielzeit aber einen Tormannfehler zum 3:2-Siegestreffer nutzte. Zuvor hatte es unschöne Szenen gegeben, als zunächst ein Oberwanger nach einem Foul mit Rot vom Platz flog und gleich darauf ein Vöcklabrucker aufgrund von unsportlichem Verhalten das gleiche Schicksal ereilte.


Oberwang mit schneller Führung

Die Gäste starten ganz ansprechend in diese Partie, kommen gleich zu einigen kleineren Chancen. Auf der Gegenseite macht es Oberwang allerdings noch etwas besser und geht schon in Minute drei in Führung. Nach einer schönen Kombination über rechts kommt der Ball zur Mitte, wird zunächst abgewehrt, doch Oberwang setzt nach, bringt das Leder erneut ins Zentrum, wo Robert Speer zum 1:0 einschießt. Von da an übernehmen die Heimischen das Kommando, spielen einige Möglichkeiten heraus, die aber nichts einbringen. Von Vöcklabruck ist wenig zu sehen, in der 32. Minute gelingt dennoch der Ausgleich. Die Gäste hebeln die Oberwanger Viererkette mit einem Steilpass aus, Edis Kenjar läuft alleine auf das Tor zu und versenkt eiskalt. Wenige Minuten später geht die Schwaiger-Elf erstmals in Führung, diesmal spielt Kenjar auf Anto Tecic, der ebenfalls weit und breit keinen Gegenspieler um sich hat und sicher versenkt.

Heiße Endphase mit zwei roten Karten

Im zweiten Durchgang ist Oberwang weiterhin die bessere Mannschaft, drängt auf den Ausgleich und kommt auch zu einigen Chancen. Tor möchte zunächst aber noch keines gelingen. In der 75. Minute gibt es dann unschöne Szenen in Oberwang, als der zuvor schon verwarnte Bernhard Asen den Vöcklabrucker Anto Tecic von hinten foult und die rote Karte sieht. Die heimischen Fans sind mit dieser Entscheidung ganz und gar nicht einverstanden, schreien lauthals auf den Schiedsrichter und Tecic ein, der sich daraufhin zu einem Applaus in Richtung Tribüne hinreißen lässt. Schiedsrichter Jozo Blijesko meint in dieser Aktion auch einen Stinkefinger Tecics gesehen zu haben und zeigt dem Vöcklabrucker ebenfalls die rote Karte. Dann wird wieder Fußball gespielt, Oberwang kommt nun zu weiteren Chancen, in der 88. Minute nutzt Daniel Lettner dann auch eine davon. Nach einem Abpraller kommt er am Sechzehner zum Schuss und trifft ins linke untere Eck zum 2:2. In der 92. Minute dann aber der Schock, Oberwang-Keeper Dominik Trinker kann einen Schuss von David Stettner nicht festhalten, der eingewechselte Csaba Bogos ist zur Stelle und trifft zur erneuten Führung der Vöcklabrucker. Es ist der Siegestreffer, denn der Schiedsrichter pfeift kurz darauf ab.

Stimmen zum Spiel

Peter Dessl, Trainer Union Oberwang

"Über die 90 Minuten gesehen, waren wir die klar bessere Mannschaft. Durch zwei Fehlpässe in der Mitte sind wir aber in Rückstand geraten. Wir haben dann nach vorne gespielt, Vöcklabrucks Tormann hat bei diesen Aktionen aber sehr gut agiert, alle hohen Bälle sicher gefangen. Das 3:2 für Vöcklabruck war eindeutig ein Abseits, leider können die Linienrichter, die nicht vom Verband kommen, das passive und aktive Abseits nicht richtig unterscheiden. Wenn die Partie 5:3 für uns ausgeht, ist das ein gerechtes Ergebnis. Wenn wir 2:2 spielen ist es auch in Ordnung, aber die Niederlage war absolut unverdient. Das Foul von Asen war eine klare gelbe Karte, der Schiedsrichter hat aber Rot gezeigt weil Tecic recht theatralisch reklamiert hat. Später ist er aber etwas zu weit gegangen, als er dem Publikum applaudiert hat und kassierte deshalb auch die rote Karte. Es war insgesamt kein gehässiges Match, doch der Schiedsrichter war eindeutig überfordert."

Wilhelm Schwaiger, Trainer Vöcklabrucker SC

"Das war ein sehr glücklicher Sieg. Nach den Ausschlüssen war Oberwang klar am Drücker, war aggressiver und drängte auf den Ausgleich. Zum Glück war Tormann Bikic sehr gut aufgelegt und bei hohen Bällen immer Herr der Lage. Dessl hat auch noch auf drei Stürmer umgestellt, was es uns noch schwerer machte. Vor allem mit Daniel Lettner hatten wir Probleme, das ist ein sehr guter Fußballer, den wir nicht richtig in den Griff bekommen haben. Die rote Karte für den Oberwanger war völlig gerechtfertigt, Tecic hat den Ball abgedeckt und Asen hat ihn von hinten niedergestreckt. Das Ganze ist vor der Tribüne passiert, die Zuschauer haben natürlich lauthals geschrien. Tecic soll dann den Stinkefinger gezeigt haben und sah auch Rot. Was mir aber missfallen hat, war die Unruhe, die mein Trainerkollege Dessl hinein gebracht hat. Jede Aktion wurde von ihm kommentiert, damit war der Schiedsrichter überfordert."


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