Referee zeigt Größe! Neuaustragung nach Schiedsrichter-Selbstanzeige

altaltObwohl der letzte Spieltag der Hinrunde bereits absolviert ist, steht auch das kommende Wochenende noch einmal ganz im Zeichen des Fußballs. 45 Nachtragspartien stehen am kommenden Samstag bzw. Sonntag am Programm. Bei fast allen Partien war das schlechte Wetter Grund für die Neuaustragung, die Begegnung in der 2. Klasse Mitte zwischen dem ATSV St. Martin/Traun und der 1b des OÖ-Ligisten Edelweiß Linz wird jedoch aus einem ganz anderen Grund neuausgetragen. Der Referee erstattete nach der Partie nämlich Selbstanzeige.


Zwei Mal Gelb ist nicht immer Gelb-Rot

Es war der 21. Oktober. 2012 als die jungen Linzer einen 3:2-Auswärtserfolg im Rahmen der 10. Runde in der 2. Klasse Mitte in St. Martin feiern konnten. Die Freude währte aber nicht lange, wurde nur eine Woche später die Neuaustragung der Partie nach einer Selbstanzeige des Schiedsrichters beschlossen. Doch was war eigentlich passiert?

Edelweiß war drauf und dran eine 3:0-Pausenführung noch zu verspielen und bekam nach dem Wiederanpfiff schnell die Anschlusstreffer zum 3:1 und 3:2. Die Partie wurde hitziger, der junge Schiedsrichter Markus Hametner musste immer öfter zur Karte greifen, um die Härteeinlagen und Nicklichkeiten beider Teams zu unterbinden. Während die Edelweiß-Akteure im ersten Abschnitt unter Beobachtung von Kampfmannschafts-Coach Christian Stumpf und Sportchef Dieter Mirnegg guten Fußball boten und sehr diszipliniert auftraten, vergaßen sie in den zweiten 45 Minuten einige Male auf diese Tugenden.

Mitte der zweiten Halbzeit, beim Stand von 3:2 für Edelweiß und nach etwa 70 gespielten Minuten, gerieten dann St. Martins Libero Raimund Ferlitz und Edelweiß-Doppeltorschütze Yigit Sükrü Yilmaz aneinander. Referee Hametner zeigte beiden Akteuren wegen Unsportlichkeit die gelbe Karte. Ferlitz, der zuvor schon in einer anderen Aktion mit Gelb verwarnt wurde, musste mit der Ampelkarte vom Feld. Yilmaz, der schon im ersten Abschnitt mit Gelb verwarnt wurde, bekam ebenfalls den zweiten gelben Karton, wurde jedoch zur Verwunderung nicht mit Gelb-Rot ausgeschlossen, bekam nach der zweiten gelben Karte nicht die rote nachgereicht. Die Proteste einiger Spieler halfen nichts, der Unparteiische setzte die Partie fort, ein Nachreichen der Karte war aber nach der Fortsetzung nicht mehr möglich und der Akteur spielte die Partie zu Ende.

Edelweiß konnte das 3:2 letztendlich über die Distanz retten. Nach dem Schlusspfiff erkundigten sich die St. Martiner Funktionäre in der Schiedsrichterkabine beim Unparteiische warum Yilmaz - der zwei gelbe Karten gezeigt bekam - nicht vom Feld musste. Der Schiedsrichter - dem der Fehler im Match erst Minuten nach erfolgter Spielfortsetzung bewusst wurde - gab seinen Fauxpas zu und erstattete am nächsten Tag Selbstanzeige beim OÖFV über den Vorfall. Der Verband entschied auf Neuaustragung, welche am kommenden Samstag (17.11.2012) nun stattfinden wird.

Andreas Pavlik (Sektionsleiter ATSV St. Martin/Traun):
"Ich war an diesem Wochenende auf Urlaub in Ägypten, wurde aber sofort von unserem Funktionär Peter Satzinger über diesen Vorfall informiert. Herr Satzinger hat den Schiedsrichter nach dem Spiel auf die fehlende gelb-rote Karte angesprochen und sich über etwaige Protestmaßnahmen erkundigt. Der Referee hat seinen Fehler sofort eingestanden. Als wir am Montag beim Verband anriefen, wurde uns mitgeteilt, dass der Schiedsrichter bereits Selbstanzeige erstattet hat. Fehler können passieren, der junge Unparteiische hat in diesem Fall viel Courage bewiesen."

Helmut Moser (Sektionsleiter Union Edelweiß Linz):
"Leider ein Regelbruch des Referees. Unsere Nr. 20 Yigit Sükrü Yilmaz wurde bereits in der ersten Halbzeit verwarnt, dürfte sich aber bei diesem Vergehen statt der Nr. 20 die Nr. 2 aufgeschrieben haben. Eine Nr. 2 stand aber gar nicht auf unserem Spielbericht. Der Schiedsrichter hat den Fehler nach dem Match gleich eingestanden. Auch wenn wir 3:2 gewonnen hätten und das natürlich bitter ist, muss man festhalten, dass alle Menschen Fehler machen und man diese auch den Schiedsrichtern zugestehen muss. Nun wollen wir am Samstag auch die Neuaustragung gewinnen."

von Redaktion

 

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