Der Auswärtsfluch des FC Stahl findet auch in Ebelsberg kein Ende

ASKÖ Ebelsberg Linz
FC Stahl Linz

Mit dem FC Stahl gastierte am 12. Spieltag die bis dato schwächste Auswärtsmannschaft der 2. Klasse Mitte presented by HDI bei der ASKÖ Ebelsberg. Für die Ebelsberger, die nach einem internen Zwist in Folge der Niederlage gegen Mühlbach vor zwei Wochen, nach wie vor bemüht sind, ihr angeschlagenes Selbstvertrauen wieder aufzupolieren, schien somit der richtige Gegner zur richtigen Zeit bereitzustehen. Tatsächlich sollte dieses Linzer Derby dann jedoch alles andere als ein Selbstläufer für die zu favorisierende Wimmer-Elf werden. So mussten die ambitioniert agierenden „Vöestler“ schließlich erst nach dem Treffer von Florian Schmickl in der 86. Minute zum 2:0 ihre Hoffnungen auf den ersten Zähler in der Fremde endgültig begraben.

Blutende Wunde schmerzt „doppelt“

FC Stahl-Coach Ernst Kettl musste, wie so oft in den letzten Wochen, auch in dieser Begegnung wieder auf etliche Spieler verzichten. So standen ihm arbeits- und verletzungsbedingt gleich fünf Mann gegen die ASKÖ Ebelsberg nicht zur Verfügung. Die ohnehin prekäre Personalsituation der „Vöestler“, wurde durch diese Ausfälle natürlich zusätzlich verschärft. Obwohl ersatzgeschwächt begann der FC Stahl durchaus couragiert. Mit aggressivem Pressing bereitete man den Ebelsbergern, die sichtlich bemüht waren die Partie unter ihre Kontrolle zu bringen, vor allem in den ersten 25 Minuten immer wieder Probleme. In der Offensive versuchten die Gäste ihren Torjäger Husein Hodzic, der heuer immerhin schon 10 Saisontreffer zu Buch stehen hat, immer wieder auch mit langen Bällen zu füttern. Ein früher Treffer hätte aus Sicht der Ebelsberger sicherlich vieles erleichtert, dieser wollte den Hausherrn jedoch nicht und nicht gelingen, auch weil Schiedsrichter Roman Mitterhuemer gleich zweimal etwas dagegen hatte. So verweigerte der Unparteiische den vermeintlichen Toren von Mile Milun und Florian Schmickl wegen angeblichem Stürmerfouls bzw. Abseits die Anerkennung. Beim platzierten Schuss von Ionut Dumitru ins linke untere Eck in der 41. Minute war dann aber doch einmal alles regelkonform vonstattengegangen. Besonders bitter für die Gäste an diesem Gegentor war, dass der entscheidende Angriff genau über jene linke Seite forciert wurde, für die Christian Dreer in der Defensive im Normalfall mitverantwortlich ist. Der 30-jährige Außenverteidiger konnte im entscheidenden Moment jedoch deshalb nicht eingreifen, da er abseits des Geschehens seine einige Minuten zuvor erlittene blutende Wunde am Bein behandeln lassen musste. Dass sich die Heim-Mannschaft mit einer knappen Führung in die Pause verabschieden konnte, dafür sorgte schließlich auch Torwart Stefan Herbst, der gegen Stahl-Stürmer Hodzic die Oberhand behielt.

Gelb reklamiert – Gelb-Rot kassiert

Mit Fortdauer der zweiten Hälfte wurde die Feldüberlegenheit der ASKÖ Ebelsberg zunehmend größer, auch weil die Kräfte bei den „Vöestlern“ zu schwinden begannen. Vor allem im Mittelfeld konnten sich die Gastgeber ein Übergewicht erkämpfen. Der FC Stahl wurde seinerseits nach Wiederbeginn vor allem über Standardsituationen gefährlich, so verpasste ein Reitstätter-Freistoß in der 62. Minute nur knapp das anvisierte Ziel. Die Ebelsberger verabsäumten es in Durchgang Nummer zwei gleich mehrfach den Sack zuzumachen, auch weil sie in Gäste-Keeper Patrik Pilic, der nach einer Verletzung ein äußerst gelungenes Comeback feierte, immer wieder ihren Meister fanden. Gerade als der FC Stahl zur Schlussoffensive ansetzte schwächte sich der Außenseiter in diesem Duell mit einer unbedachten Aktion selbst. Nachdem Azer Ajkunic in der 83. Minute gefoult wurde, forderte dieser vom Schiedsrichter Gelb für seinen Gegenspieler. Referee Mitterhuemer sollte der Aufforderung eine Karte zu zücken, auch umgehend nachkommen, jedoch bekam sie nicht der vermeintliche Übeltäter sondern der bereits zuvor verwarnte Ajkunic zu sehen, wodurch dieser seinen Feierabend unfreiwillig vorverlegen musste. „Die Leistung des Unparteiischen war prinzipiell in Ordnung. In dieser Situation hat er aber meiner Meinung nach das nötige Fingerspitzengefühl vermissen lassen, zumal Ajkunic schon davor drei- bis viermal hart angegangen wurde.“, so FC Stahl-Trainer Ernst Kettl. Mit einem Mann weniger auf dem Platz schlitterten die „Vöestler“ vier Minuten vor dem Ende in einen Konter, welchen Florian Schmickl erfolgreich zum 2:0-Endstand abschließen konnte.

Duell auf Augenhöhe

Nach dem Abpfiff gingen die Meinungen der beiden Feldherren zu diesem Spiel doch etwas auseinander. So sprach Ebelsberg-Coach Peter Wimmer von einem absolut verdienten Sieg seiner Mannschaft, der bei einer besseren Chancenauswertung sogar noch höher hätte ausfallen können bzw. müssen: „Wir haben eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung abgerufen, dementsprechend bin ich sehr zufrieden. Der Erfolg war meines Erachtens auch nie wirklich in Gefahr, waren wir doch von Anpfiff an das spielbestimmende Team. Wichtig ist bei uns auch, dass wieder Ruhe eingekehrt ist und das innerhalb der Mannschaft wieder eine positive Stimmung herrscht.“ Laut FC Stahl-Coach Ernst Kettl hätte sich seine Elf auf alle Fälle ihren ersten Auswärtspunkt mehr als verdient gehabt: „Widererwartend haben wir der ASKÖ Ebelsberg wirklich ein Duell auf Augenhöhe liefern können, wobei wir in den ersten 60 Minuten sogar mehr vom Spiel hatten. Leider Gottes haben wir in dieser Phase des Spieles nicht eine unserer Chancen genützt. Wenn man einmal unten drinnen ist, dann verliert man solche Partien dann auch noch, obwohl ein Remis in Summe wohl gerecht gewesen wäre. In puncto Kampfgeist kann ich meinem Team trotz der Niederlage nichts vorwerfen, im technischen, taktischen und vor allem körperlichen Bereich besteht hingegen noch deutlicher Verbesserungsbedarf, wobei hier unsere schwierige Personalsituation natürlich auch eine Rolle spielt. Im Frühjahr sollten wir uns mit den Spielern, die ab Jänner einsatzberechtigt sind, auf alle Fälle schon deutlich steigern können.“

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