Kein Sieger im Spitzenspiel zum Meisterschaftsauftakt zwischen Union Puchenau und Dionysen

Union Puchenau
ASKÖ Dionysen

Die ASKÖ Dionysen gilt für viele Experten heuer als der große Favorit auf den Meistertitel in der 2. Klasse Mitte presented by HDI. Ihren guten Ruf gerecht wurden die Trauner, die im Vorjahr bereits nach zwölf Siegen in Folge den Aufstieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen Niederneukirchen nur denkbar knapp verpasst hatten, zum Saisonauftakt lediglich in den ersten 45 Minuten vollends gerecht. So hätten die Mannen von Trainer Nermin Hodzic zur Pause auswärts gegen die Union Puchenau anstelle von 1:0 schon viel klarer führen müssen, die eigene mangelhafte Chancenauswertung, die Stange, sowie Torhüter Stefan Stangl, der unter anderem einen Sackl-Elfer parierte, verhinderten jedoch eine frühe Vorentscheidung. Die Puchenauer kämpften sich in der zweiten Hälfte mit viel Leidenschaft zurück in die Partie und wurden dafür auch mit den Ausgleich belohnt. Am Ende vergab die zu Beginn noch klar unterlegene Zechmeister-Elf sogar den Matchball.

 

Gegensätzliche Philosophien

Die ASKÖ Dionysen hat, nachdem man im Vorjahr noch so unglücklich am Aufstieg um Haaresbreite vorbeigeschrammt war, in der Transferzeit ordentlich investiert, um den ohnehin bereits titelfähigen Kader nochmals aufzurüsten. Mit Torhüter Thomas Ritter, Oliver Aistleitner, Ex-FC Stahl-Torjäger Husein Hodzic, sowie den beiden Verstärkungen vom SC Hörsching Alexander Wollanek und Kevin Schnallinger Wolketseder standen fünf Neuzugänge bei den Trauner zum Saisonstart auch gleich einmal in der Startaufstellung. Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun begründete die hohe Aktivität am Spielermarkt während der Sommerpause folgendermaßen:„ Wir haben in der vergangenen Saison gesehen, wie schnell der Kader durch Verletzungen zusammenschrumpfen kann. Unser erklärtes Ziel ist es den Sprung in die 1. Klasse zu schaffen, diesbezüglich haben wir nach Spielern gesucht, die uns auf gewissen Positionen noch einmal besser machen. Es wird natürlich eine bestimmte Zeit brauchen, bis wir so richtig eingespielt sind, unsere Neuzugänge haben sich bei uns aber schon jetzt bestens eingelebt. Erfreulich ist zudem, dass einige Junge, die derzeit noch überwiegend in der Reserve zum Zug kommen, auf einen wirklich guten Weg sind.“ Im krassen Gegensatz zur Transferpolitik der Trauner setzt man bei der Union Puchenau gänzlich auf Kontinuität. Der Vorjahresfünfte geht praktisch unverändert in die neue Saison. „Eine unserer großen Stärken ist sicherlich unser Zusammenhalt. Zudem bauen wir darauf, dass unsere Jungen in dieser Spielzeit nochmals einen entscheidenden Schritt nach vorne machen werden. Ich denke schon, dass heuer etwas mit dieser Mannschaft möglich ist, wenngleich weder der Vorstand noch ich das Team unter Druck setzen.“, so Puchenaus Trainer Thomas Zechmeister.

Elferkiller Stangl hält sein Team im Spiel

Die neuformierte ASKÖ Dionysen benötigte keinerlei Anlaufzeit, um ihre hohe Qualität auszuspielen. Die Trauner übernahmen von Beginn an in diesem Spitzenspiel das Kommando auf dem Platz und kombinierten zeitweise äußerst gefällig. Ganz dem Spielverlauf entsprechend gingen die Gäste in der 17. Minute dann auch in Führung. Daniel Novakovic spritzte in eine verunglückte Kopfballrückgabe von Maximilian Zaussinger hinein und überhob im Anschluss Puchenau-Keeper Stefan Stangl sehenswert. Das schnelle Tor beflügelte die ASKÖ Dionysen zusätzlich und so ließen die Schützlinge von Trainer Nermin Hodzic in der Folge Ball und Gegner laufen. Einziger Schönheitsfehler im Spiel des Meisterschaftsfavoriten war die schwache Chancenauswertung. Die beste Möglichkeit den Vorsprung vor der Pause weiter auszubauen, vergab Andreas Sackl. Der Kapitän der Trauner, der eigentlich ein recht sicherer Elfmeterschütze ist, scheiterte vom Punkt aus nach ca. 20 Minuten an Torhüter Stefan Stangl, der den zu unplatziert geschossenen Strafstoß mit einem Reflex parieren konnte. Der Schlussmann im Kasten der Gastgeber hielt nicht nur in dieser Szene seine phasenweise überforderten Vorderleute mit starken Paraden im Spiel, wobei Puchenaus Kapitän in Halbzeit eins auch gleich zweimal auf die Hilfe der Stange zählen konnte. Pech hatte die klar überlegene ASKÖ Dionysen auch bei einem echten Hammer von Husein Hodzic, der sich schließlich im Außennetz verfing. „Wir hätten in der ersten Hälfte die Partie im Prinzip bereits entscheiden müssen.“, weiß der Trauner Sektionsleiter Michael Carhaun zu berichten. Puchenaus Trainer Thomas Zechmeister bestätigte diese Einschätzung: „Wir konnten froh sein, nicht zur Pause schon mit drei bis vier Toren zurückzuliegen. Die Trauner haben uns in den ersten 45 Minuten teilweise sehr schlecht aussehen lassen. Wir haben dann versucht in der Halbzeit zu reagieren und taktisch etwas umgestellt.“

Matchball vergeben

Die angesprochenen Veränderungen im Spiel der Puchenauer verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Hausherrn attackierten nach dem Seitenwechsel viel früher und konnten so selbst in der Offensive immer wieder Akzente setzen. Die so souverän wirkenden Gäste wurden hingegen in der zweiten Hälfte zunehmend fehleranfälliger. In der 64. Minute gelang schließlich Puchenaus etatmäßigen Torjäger, Georg Eckmayr, der in der vergangenen Saison lange Zeit verletzt gewesen war, der Ausgleichstreffer. Der Stürmer ließ mit seinem ungemein platzierten Schuss Dionysen-Keeper Thomas Ritter, der bereits ins andere Eck unterwegs war, keinerlei Abwehrchance. Die Trauner versuchten daraufhin den alten Spielstand schnellst möglich wiederherzustellen. Das Bemühen war dem Titelaspiranten auch nicht abzusprechen, die spielerische Leichtigkeit aus Durchgang eins war aber spätestens nach dem Gegentor zum 1:1 verloren gegangen. Die Puchenauer witterten ihre Chance und hatten in der Schlussphase dann auch die besseren Möglichkeiten auf den Siegtreffer. So ließen etwa Paul Sihorsch und Lukas Lindorfer zwei gute Gelegenheiten ungenützt. Kurz vor dem Ende vergab die Heim-Mannschaft in Person von Georg Eckmayr schließlich den Matchball. Mit einem einzigen Pass war die hoch stehende Abwehr der Trauner ausgespielt, anstelle selbst die Entscheidung zu suchen, entschied sich der durchbrechende Angreifer, jedoch nochmals uneigennützig abzuspielen, wobei der Pass um einen Tick zu lang ausfiel und die große Chance somit ungenützt blieb. Das Spitzenspiel der 1. Runde endete somit ohne Sieger mit einem 1:1-Unentschieden.

Ein gutes Omen?

Mit der Punkteteilung und dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden zeigte sich nach dem Abpfiff Puchenau-Coach Thomas Zechmeister: „Meiner Meinung nach war es ein gutes Spiel, in welches wir uns nach der Pause so richtig hineingekämpft haben. In der ersten Hälfte haben wir hingegen viel zu selten die wichtigen zweiten Bälle gewonnen und sind einfach immer um einen Schritt zu spät gekommen. Die ASKÖ Dionysen ist für mich heuer ganz klar die Mannschaft mit den besten Einzelspielern. Wenn die Trauner erst einmal so richtig zusammengefunden haben, werden sie nur schwer zu schlagen sein. Das Unentschieden zum Auftakt gegen einen solch starken Gegner ist demnach kein schlechtes Resultat für uns, zumal bei meinem Team der nötige Wille zu erkennen war.“ Trotz der vielen vergebenen Chancen, vor allem im ersten Abschnitt, konnte auch Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun dem Remis etwas Positives abgewinnen: „Der SC Kirchberg-Thening hat im Vorjahr zum Saisonauftakt auch aus Puchenau nur einen Punkt mitgenommen und ist dann schließlich Meister geworden. Vielleicht ist dieses Unentschieden ja somit ein gutes Omen. Für uns war es wichtig, dass wir uns viele gute Gelegenheiten herausspielen konnten. Der Spielaufbau hat zeitweise viel besser geklappt, als etwa im letzten Testspiel. Hätten wir eine unserer zahlreichen Chancen zum 2:0 genützt, wäre Puchenau meiner Meinung nach wohl nicht mehr in der Lage gewesen nochmals derart zurückzukommen. Am Schluss hatten wir dann etwas Glück, dass wir das Spiel nicht noch zur Gänze aus der Hand gegeben haben. “

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