SPG FC Stahl Westbahn stürmt die bröckelnde Festung "Gössnparkarena"

Union Mühlbach
SPG FC Stahl Westbahn Linz

Die Union Mühlbach konnte bislang im laufenden Bewerb nur eines ihrer insgesamt fünf Heimspiele gewinnen. In der 11. Runde der 2. Klasse Mitte presented by HDI wollten die Mühlbacher gegen die SPG FC Stahl Westbahn Linz ihre momentan noch recht bescheidene Bilanz in den eigenen vier Wänden endlich aufbessern. Die ersatzgeschwächte Rohrhuber-Elf konnte, dank eines beherzten Auftrittes, zumindest eine Halbzeit lang gegen den Aufstiegsaspirant die Partie offen gestalten, schlussendlich setzte sich jedoch die höhere spielerische und individuelle Klasse der Linzer durch. Der aktuelle Tabellendritte feierte, trotz eines Platzverweises zu Beginn der Schlussviertelstunde, einen letztlich ungefährdeten 5:1-Auswärtserfolg. Während die an diesem Tag sehr effektive SPG zu zehnt drei wichtige Punkte aus der bröckelnden Festung "Gössnparkarena" entführte, blieb die Union Mühlbach nun schon zum bereits vierten Mal in Folge sieglos. Jetzt Trainingslager buchen!

 

Tausend-Gulden-Schuss

Beide Vereine mussten in diesem Duell wichtige Leistungsträger vorgeben. So fehlten bei den Mühlbachern etwa mit Robert Rumetshofer, Alfred Lebschy, Lukas Schönleitner, sowie Torhüter Indir Duna nicht weniger als vier Stammspieler. Die Gäste aus Linz reisten ihrerseits ohne ihren bislang torgefährlichsten Angreifer Juraj Remen an. SPG FC Stahl Westbahn Linz-Trainer Endrico Schmoll standen zudem Dino Zeric, Azer Ajkunic, Besir Rushiti, Marek Facuna und Danijel Maric nicht zur Verfügung. In einer in der Anfangsphase recht ausgeglichenen Begegnung war es zunächst die Heim-Mannschaft, welche erste nennenswerte Chancen kreieren konnte. Patrick Leonhardsberger vergab jedoch gleich zweimal die Möglichkeit, die Hausherrn früh in Führung zu bringen. Die von der Papierform her zumindest leicht zu favorisierenden Linzer taten sich über weite Strecken der ersten Hälfte gegen kompakt stehende Mühlbacher schwer ein Durchkommen zu finden. Da die Gäste zunächst mit ihrem Kombinationsspiel die gegnerische Abwehr nicht in Verlegenheit bringen konnten, machte Daniel Knezevic in der 32. Minute das einzig Richtige und probierte es aus der Distanz. Sein Weitschuss landete aus über 20 Metern Entfernung, unhaltbar für den jungen Ersatztorwart Georg Huber, genau im Kreuzeck. Mit dem 1:0 im Rücken fand die SPG fortan besser zu ihrem Spiel, wenngleich die Schmoll-Elf ihren knappen Vorsprung zumindest bis zur Pause nicht weiter ausbauen konnte.

Lattenpech

Die Mühlbacher waren im zweiten Abschnitt gefordert in Rückstand liegend noch mehr für die Offensive zu tun. Dadurch ergaben sich für die Gäste jedoch Räume, welche diese auch zu nutzen wussten. In der 53. Minute tauchte nach einer Aktion über mehrere Stationen Kristian Rafajac alleine vor Mühlbach-Keeper Georg Huber auf. Der 21-jährige Angreifer im Dienste der Linzer behielt im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Nachwuchsschlussmann die Oberhand und stellte so auf 2:0 aus Sicht der SPG. Die Union Mühlbach hatte kurz darauf gleich doppeltes Pech, als zunächst Tobias Pinter per Freistoß nur die Latte traf, ehe Schiedsrichter Mario Schörkhuber bei einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum der Linzer zum Ärger der heimischen Anhänger nicht auf Elfmeter entschied. Anstelle des Anschlusstreffers kassierten die Gastgeber im Gegenzug durch Belmin Sakanovic das vorentscheidende 0:3. Selbst als der bereits verwarnte Jozef Klokocik, nach wiederholtem Foulspiel, eine Viertelstunde vor Schluss mit der Ampelkarte den Rasen vorzeitig verlassen musste, sollte die Partie nicht mehr zu Gunsten der Mühlbacher kippen. Die Hausherrn kassierten in Überzahl durch Manuel Reitstätter und Kristian Rafajac noch zwei weitere Gegentore. Zumindest den Schlusspunkt zu setzen, blieb dann aber der Heimelf überlassen, die in der ersten Minute der Nachspielzeit dank Simon Battige noch zum Ehrentreffer kam. Der linke Mittelfeldspieler der Mühlbacher konnte sich bei seinem Tor zum 1:5-Endstand gegen drei Linzer behaupten, ehe er den Ball im langen Eck versenkte.

Freude am Spiel

Nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen sieht Mühlbachs Coach Stefan Rohrhuber seine Mannschaft in den noch ausstehenden beiden Runden vor der Winterpause in der Bringschuld: "Mit der Niederlage gegen die SPG FC Stahl Westbahn Linz haben wir in der Tabelle endgültig den Anschluss an die Spitze verloren. Das ist natürlich sehr bitter für uns, nichtsdestotrotz dürfen wir jetzt nicht den Fehler machen und verkrampfen, sondern müssen vielmehr versuchen die Freude am Spiel wiederzufinden. In puncto Einstellung kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen, es fehlt uns derzeit aber auch am nötigen Selbstvertrauen, wodurch eigentlich einfache Dinge misslingen. Wir haben aufgrund der Stärke der Gäste in der Offensive versucht, ähnlich wie gegen ASKÖ Oedt 1b, defensiver zu agieren. Obwohl wir einige Ausfälle verkraften mussten, hatten wir im ersten Abschnitt eigentlich alles im Griff. Wir haben kaum Chancen zugelassen, sind dann allerdings durch einen Tausend-Gulden-Schuss in Rückstand geraten, wodurch die Hoffnung so lange wie möglich die Null zu halten dahin war. Wir hatten uns für die zweite Halbzeit vorgenommen gehabt mehr Druck zu erzeugen, dadurch haben sich für die SPG aber im Gegenzug Räume ergeben. Die Linzer waren im Gegensatz zu uns an diesem Tag sehr effektiv. Mit ihrer zweiten und dritten Gelegenheit sind sie dank ihrer individuellen Klasse sehr schnell auf 0:3 davongezogen, was für uns der Todesstoß war. Im Moment wird jeder Fehler bei uns auch sofort bitter bestraft. Meiner Mannschaft muss ich dennoch hoch anrechnen, dass sie sich nach dem dritten Gegentreffer nicht hinten eingeigelt, sondern bis zum Schluss mutig nach vorne gespielt hat. Mit unserer besten Aktion nach der Pause haben wir so noch den Ehrentreffer erzielt, wenngleich dieser nur noch Ergebniskosmetik war."

Auch wenn man im Gegensatz zur Vorwoche einen Gegentreffer kassierte war SPG FC Stahl Westbahn Linz-Trainer Endrico Schmoll vor allem mit der Leistung seiner Mannschaft in den zweiten 45 Minuten sehr angetan: "Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde haben wir immer besser zu unserer Linie gefunden. Mühlbach hat heuer noch nicht viele Gegentore bekommen, sie sind sehr stabil gestanden und waren zu Beginn über Konter auch nicht ungefährlich. Nach dem wichtigen Führungstor hat unser Gegner aber aufmachen müssen, wodurch wir mehr Platz zum Kombinieren vorgefunden haben. Wir konnten unser Spiel dann besser organisieren und haben demnach auch verdient gewonnen. Die drei Punkte waren im Aufstiegskampf zweifellos sehr wichtig."

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