Acht Tore in rassigem Derby - FC Andorf bleibt siegreich

Nicht weniger als acht Tore bekommen die Zuschauer beim Spiel zwischen dem FC HandyShop Andorf und dem SV sportTEAM.at Antiesenhofen zu sehen. In einem packenden Derby mit zwei Ausschlüssen und einem Elfmeter behalten die Hausherren nach engem Spielverlauf mit 5:3 die Oberhand. Maßgeblichen Anteil am FCA-Sieg hat der ungarische Angreifer Laszlo Somogyi mit drei Treffern. Dank des Erfolges bleiben die Andorfer auf Rang zwei der Bezirksliga West powered by Teamsport Hofbauer. 

Gäste mit besserem Start

Der FC Andorf tut sich im Auftaktspiel gegen den SV Antiesenhofen noch viel schwerer als erwartet und kommt in den ersten 30min kaum ins Spiel. Der Andorfer Spielaufbau ist zu statisch, wodurch die kompakt stehenden Gäste leichtes Spiel haben um die Andorfer Offensive zu bremsen. Im Gegenteil, zu Beginn wirkt eigentlich die Brunninger-Elf gefährlicher, kommt auch in der 3.min durch einen Weitschuss von Kapitän Alois Huber, den aber FCA-Goalie Manuel Oberauer sicher hält, zur ersten Möglichkeit. Beim FCA dauert es bis zur 20.min ehe man nach Doppelpass von Mario Illibauer und Laszlo Somogyi erstmals gefährlich wird, doch SVA-Tormann Stefan Biereder kann im letzten Moment klären. In der 28.min vergibt die SVA-Solospitze Philipp Holzapfel eine gute Chance, als er eine scharfe Hereingabe nicht verwerten kann und im Gegenzug streift ein Schustereder-Kopfball nur knapp über das Gästetor (30.).

Andorfer Doppelschlag

Binnen weniger Sekunden überschlagen sich dann in einem bis dahin matten Derby aber die Ereignisse. Zuerst ist es FCA-Spielmacher Mario Illibauer, der aus fast 35m abzieht und Goalie Biereder, der wohl etwas zu weit vor seinem Tor steht, überrascht – der Ball senkt sich zentral unter die Latte zum 1:0 für Andorf (34.). Die Gäste haben sich vom Schock noch gar nicht erholt, da legt Andorf schon das zweite Tor nach. Nach blitzschneller Kombination über Mario Illibauer und Laszlo Somogyi legt der Andorfer Torjäger ideal für seinen ungarischen Landsmann Peter Nagy ab und der FCA-Neuzugang erzielt bei seinem Pflichtspieldebüt mit einem trockenen Flachschuß ins kurze Eck das 2:0 (35.). Es hat den Anschein als ob die Klaffenböck-Elf damit das Spiel schon entschieden hätte, doch kurz vor der Pause kommen die Gäste nochmals stark auf. In der 41.min ist es wieder Stürmer Holzapfel, der aus kurzer Distanz eine tolle Möglichkeit vergibt. Aus dem resultierenden Eckball, den die Andorfer Abwehr nicht wegbringt, folgt aber ein vermeidbarer Foulelfer, den SVA-Neuzugang Benjamin Huemer zum 2:1 nutzt (43.).

Ausschluss folgt auf dritten FCA-Treffer

Die zweite Hälfte bietet dann dem Publikum neben einem turbulenten Spielverlauf alles was ein Fußballderby so braucht – jede Menge Tore, rassige Zweikämpfe, leider auch etwas vermeidbare Hektik und natürlich einen FCA-Sieg! Andorf kommt besser aus der Pause und erhöht schon in der 51.min durch Torjäger Laszlo Somogyi, der einen Volley von Stefan Glechner aus kurzer Distanz verwertet, auf 3:1. Der ungarische Goalgetter hat seine tolle Form scheinbar mühelos über den Winter gerettet und bietet auch heute wieder eine Galavorstellung. Schon beim nächsten Angriff kann SVA-Tormann Biereder einen Illibauer-Weitschuss glänzend parieren und zur Ecke abwehren (52.). Leider sieht dann FCA-Legionär Peter Nagy, der bis dahin eine tadellose Leistung bot, wegen wiederholtem Foulspiel vom sehr guten Schiedsrichter Stefan Ebner durchaus berechtigt die gelb-rote Karte (55.). 

Antiesenhofen kämpft sich zurück

Ab diesem Zeitpunkt versucht der FC Andorf das Spiel mehr oder weniger über die Zeit zu schaukeln, doch die Gäste nützen die Überzahl und kommen ab der 70.min immer besser ins Spiel. In der 72.min vergibt SVA-Legionär Peter Stengel eine gute Kopfballchance und wenig später streift ein Holzapfel-Schuss nur knapp am langen Eck vorbei (76.). In der 80.min ist es dann aber so weit, als der eingewechselte SVA-Stürmer Siegi Krieg nach feiner Kombination alleine vor Tormann Oberauer steht und trocken zum 3:2 verwertet. Doch der FCA-Konter lässt trotz Unterzahl nicht lange auf sich warten und Laszlo Somogyi erzielt nach toller Kombination und Vorarbeit von Simon und Jakob Schlederer aus kurzer Distanz mit einem Heber über Goalie Biereder das viel umjubelte 4:2 (83.). 

Entscheidung in der Nachspielzeit

Wer gedacht hätte, dass dies nun Alles gewesen wäre, sieht sich kurz danach getäuscht. SVA-Spieler Markus Kaltenböck lässt sich zu einer Tätlichkeit an Mario Illibauer hinreißen und muss folgerichtig mit Rot vom Platz (85.). Dennoch gelingt den Gästen in der 87.min nach einem Andorfer Abwehrpatzer durch Siegi Krieg der nochmalige Anschlusstreffer zum 4:3!!! Nachdem Schiri Stefan Ebner dann noch 5 min Nachspielzeit anzeigt, geht ein Raunen durch das Pramtalstadion, doch es ist nicht der SVA, der nochmals jubeln kann. Nein, denn FCA-Torjäger Laszlo Somogyi krönt seine tolle Leistung mit dem 5:3, als er von der Mittellinie weg ein Solo startet, im Strafraum noch zwei Gegenspieler ins Leere laufen lässt und trocken zur Entscheidung trifft (93.).

Felix Brunninger (Trainer SV sportTEAM.at Antiesenhofen):

"Das klare Ergebnis entspricht nicht ganz dem Spielverlauf. Es war ein Spiel auf des Messers Schneide, ein Punkt wäre absolut drinnen gewesen. Nach dem 3:4 waren wir dem Ausgleich näher, haben einige Torchancen herausgespielt. Wir sind sehr engagiert aufgetreten, wenn wir uns so präsentieren blicke ich freudvoll in die Zukunft. Zu loben ist heute auch der Schiedsrichter, der eine Top-Leistung gebracht hat. Aus unserer Mannschaft möchte ich Siegfried Krieg herausheben. Er war 17 Monate verletzt und erzielt jetzt bei einem 20 minütigen Einsatz gleich zwei Treffer."

Spielbericht: FC Andorf-Webmaster Dietmar Entholzer

Vorspann + Trainerstimme Antiesenhofen: Christoph Gaigg

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