MeisterHaft! Die M&H-Twins als Schwertberger MeisterHelden

altSzenen nur wenige Sekunden nach dem 3:0-Auswärtssieg in der letzten Runde bei der Union Vorderweißenbach: Die Spieler schrien sich die Freude aus dem Leib, die Stimmung auf der Tribüne bebte, die ASKÖ Schwertberg hatte das Unmögliche möglich gemacht und sich soeben die Meisterkrone in der Bezirksliga Nord aufgesetzt! Eine feuchtfröhliche Busfahrt, ausgelassene Jubelszenen und unvergessliche Nacht folgten. Trainer Grammer und ein starkes Meisterkollektiv machten diese Feiernacht erst möglich. Aus einer starken Mannschaft ragten aber zwei Akteure noch ein kleines Stück heraus. ligaportal.at bat die "M&H-Twins" den 21-jährigen Goalgetter Michael Hoislbauer und den 19-jährigen Flügelflitzer Manuel Hinterreiter, die die gegnerischen Abwehrreihen wöchentlich zerlegten und gemeinsam 30 der insgesamt 51 Tore erzielt hatten, zum Doppelinterview.

 

 Vom "Nervöserl" zum Meister-Helden

ligaportal.at: Ihr beide habt mit 30 der insgesamt 51 Treffer einen Riesenanteil am Meistertitel und dem Aufstieg in die Landesliga Ost. Galt in der ersten unvergesslichen Feiernacht das Motto "Für jedes Tor ein Getränk"?

Manuel Hinterreiter: "Das geht sich sicher aus! (lacht) Die letzten Wochen waren überhaupt unglaublich. Zuerst der Titelgewinn in Vorderweißenbach, eine Woche später die geschaffte Matura. Aufgrund der Schwertberg HoisiTorMeisterfeierlichkeiten hatte ich dann nur mehr zwei Tage Vorbereitungszeit auf die mündliche Matura, vorher habe ich aber auch das eine oder andere Training für die Reifeprüfung auslassen müssen. Es ist aber alles voll aufgegangen. Ich genieße einfach den Moment."


ligaportal.at: Michael, mit einem Triplepack beim 3:0-Sieg (Treffer zum 3:0 siehe Bild) in Vorderweißenbach hast du dich zum Aufstiegs- und Meisterhelden der Schwertberger gemausert. Beinahe hättest du dich selbst um diese Rolle gebracht...

Michael Hoislbauer: "Nach einer knappen halben Stunde habe ich unsere Mannschaft in Führung geschossen, in der zweiten Halbzeit bin ich dann aber immer nervöser geworden. Vorderweißenbach drückte und bei mir schwand immer mehr die Kraft. Wenige Momente vor meinem zweiten Treffer wollte ich mich schon auswechseln lassen, unser Trainer hat mich aber im Spiel gelassen und der Rest war dann kaum mehr in Worte zu fassen. Die beiden Treffer waren eine unglaubliche Erlösung für uns alle. In Schwertberg haben uns dann die Fans jubelnd und trommelnd empfangen, dann ist die Party so richtig abgegangen."

 

Schwertberg M2"Dann haben wir gemerkt, dass heuer etwas Großes möglich ist"

Nach der Rückrunde habt ihr nur auf dem siebenten Platz überwintert. Euch hatte kaum mehr wer auf der Meisterrechnung. Ein Vorteil?

Manuel Hinterreiter: "Wir haben ganz stark begonnen und im ersten Frühjahrsmatch den Tabellenführer aus St. Oswald mit 4:2 geschlagen. Kurze Zeit später haben wir mit Lembach den neuen Spitzenreiter geschlagen. Wir haben mit diesen Siegen unheimlich viel Selbstvertrauen tanken können und dann ist das Ganze von selber in Rollen gekommen.

Michael Hoislbauer: "Wir sind wie schon gesagt als Siebenter mit neun Punkten Rückstand in das Frühjahr gestartet, nach vier Partien in der Rückrunde waren dann aber plötzlich Tabellenführer. Dann haben wir gemerkt, dass heuer etwas Großes möglich ist."

 

Ihr, das M&H-Duo, habt eine Schlüsselrolle bei der Mission Meistertitel eingenommen. Wie würdet Ihr den anderen in wenigen Worten als Fußballer beschreiben."

Michael Hoislbauer: "Mani ist für einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga. Er hat einen starken Antritt, kann mit seinen Dribblings jeden einpacken und ist enorm schnell. Noch dazu ist er ein sehr positiver Typ, der super in die Mannschaft passt."

Manuel Hinterreiter: "Die Komplimente kann ich nur zurückgeben. Wenn 'Hoisi' im Strafraum zum Ball kommt, wird es automatisch gefährlich. Er hat einen Bombenschuss und ist technisch sehr begnadet. Wir wissen aber auch, dass wir nur zwei Rädchen in einem perfekt funktionierenden System sind, ohne die Mitspieler unsere Tore nicht möglich wären."

 

Abheben? "Dann ist unser Kapitän ordentlich dazwischen gefahren"

"Ziemlich beste Freunde..." - Das trifft nicht nur auf Euch beide, sondern beinahe auf die gesamte ASKÖ Schwertberg zu...

Michael Hoislbauer: "Ja, bei uns ist der Zusammenhalt nicht nur ein bloßes Schlagwort, sondern gelebte Tatsache. Wir unternehmen nach den Spielen immer gemeinsam etwas und bleiben auch noch länger Sportplatz sitzen, um mit unseren Fans und Funktionären gemütlich beisammen sitzen zu können. In so einem positiven Umfeld geht dann alles viel leichter, freut man sich auf jedes Training und die Mitspieler. Ich denke dieser Wohlfühlfaktor und Teamspirit hat den Meistertitel erst möglich gemacht."

Manuel Hinterreiter: "Ich denke in der heurigen Saison war neben harter Arbeit auch unheimlich viel Freude und Spaß dabei. Wenn einer von uns 'Jungen' mal abheben zu drohte, ist unser Kapitän Dominik Trautmann im Training mit ordentlichen Grätschen oder im Social-Media mit mahnenden Wort sofort dazwischen gefahren. (lacht). Das Team war super, doch einer hat in meinen Augen noch einer größeren Anteil am Erfolg..."

 

Schwertberg M1"Trainer Grammer hatte größten Anteil am Erfolg"

Ich denke Ihr sprecht nun Euren Trainer Richard Grammer an. Einem Jung-Kicker könnte wohl kaum ein besserer Coach passieren...

Manuel Hinterreiter: "Genauso ist es. Er zieht den Weg mit jungen Spielern konsequent durch und bringt uns viel Vertrauen entgegen, holt keine Kaliber, sondern setzt auf ein funktionierendes Kollektiv. Außerdem ist er nicht nur ein echter Fachmann, sondern auch menschlich ein super Typ, der, wenn es nötig ist, auch einmal die Zügel anzieht."

Michael Hoislbauer: "Richard Grammer war der eigentliche Grund, warum ich von Windhaag/Perg nach Schwertberg gewechselt bin. Dass wir nun gemeinsam in die Landesliga aufsteigen ist eine tolle Sache. Für mich hat er den größten Anteil an unserem Erfolg, da er für den Fußball und uns Spieler lebt und uns jungen Spielern viel auf den Weg mitgeben kann und auch bereits mitgegeben hat."

 

Machlandderbys und heiße Freundschaftsduell versprechen Brisanz

Am Samstag steigt noch die offizielle Meisterfeier in Schwertberg, dann wird es langsam aber doch wieder ernst. In der Landesliga Ost erwarten Euch u.a. heiße Machlandberbys gegen die Union Naarn und die Union Perg...


Manuel Hinterreiter: "Ich freue mich schon auf die Landesliga! Die Derbys werden etwas ganz Besonderes werden, spielen dort auch viele Freunde dort. Dazu kommen die Duelle gegen ASKÖ Pregarten, wo unser Schwert MHinterEx-Keeper und Freund Niklas 'Gomez' Rimser spielt. Ein Traum wäre natürlich, wenn ich Nik die eine oder andere Kugel in die Maschen setzen kann. Da geht man natürlich mit einer gewissen Extra-Motivation in diese Matches. Diese müssen wir auch an allen 26 Spieltagen zeigen, da wir wissen, dass die Landesliga Ost stark besetzt ist und wir richtig Gas geben müssen, um dort bestehen zu können."

Michael Hoislbauer: "Die Machlandderbys sind das nötige Salz in der Suppe, doch auch Partien gegen Traditionsklubs wie Admira Linz oder St. Magdalena haben einen ganz besonderen Reiz. Wir wollen den positiven Spirit aus der Meistersaison mitnehmen, das eine oder andere Lokalderby gewinnen und für einige Überraschungen sorgen. Ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld wäre eine wirklich tolle Sache."

 

Ihr habt Euch die Latte mit 17 (Michael Hoislbauer) bzw. 13 (Manuel Hinterreiter) Toren sehr hoch gesetzt. Ist vielleicht aber sogar noch mehr drin? Wie lauten Eure weiteren Karriereziele?

Michael Hoislbauer: "Mein großes Nahziel ist, dass wir in der Landesliga Ost eine gute Rolle spielen und weiterhin erfrischenden Fußball bieten. Auf lange Sicht wäre es natürlich eine tolle Sache noch ein, zwei Ligen weiter oben anzugreifen. Nun will ich aber erst einmal meine Leistungen in der neuen Liga bestätigen."

Manuel Hinterreiter: "Zu allererst müssen wir in der Landesliga bestehen. Aber natürlich habe ich als 19-Jähriger noch einige Jahre als Fußballer vor mir, darum hoffe ich genauso wie 'Hoisi' einmal in der OÖ-Liga oder Regionalliga spielen zu können. Vielleicht schaffen wir es ja sogar im Doppelpack... (grinst)."

 

 

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Fotos + Foto-Slide: Manfred Astleitner

Marco Wolfsberger

 

 

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