Heißer Derby-Tanz in Wels

Man schrieb den 10. Oktober 2008, die Auslosung der diesjährigen Regionlliga Mitte-Saison bescherte dem FC Blau-Weiß Linz nachblauweiss_big.jpg fcwels.jpgdem Wiederaufstieg in der 11. Runde ein prestigeträchtiges Duell mit dem FC Wels. Derby-Time im Donaupark - es war angerichtet. Was sich allerdings in den folgenden 90+ Minuten abspielte, lässt sich kaum in einem kurzen Zeitraffer darstellen und birgt für das heutige Retourmatch im ASKÖ Stadion in Wels enorme Brisanz. Wird es zu einem ähnlich impulsiven und emotionalen Duell kommen oder haben sich die Wogen nach dem hitzigen Hinspiel über die Monate wieder geglättet? Mit Ferry Mutschlechner nimmt der Verantwortliche des FC Wels vor dem Klassiker Stellung.   

FC Blau-Weiß Linz 2, FC Wels 3 - Eine Retrospektive
Über 1000 Zuschauer pilgerten ins Linzer Donauparkstadion, um neben dem bedeutungsvollen Derby auch Neo-Trainer Adam Kensy und Neo-Spielmacher Svezotar Nikolov im ersten Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Arbeitgeber beobachten zu können. Matthias Roidinger brachte die überlegenen Welser nach einer halben Stunde in Führung, Mario Kastner glich kurz darauf mit einem Eigentor aus. In der zweiten Halbzeit versenkte Klaus Märzendorfer einen herrlichen Schuss zur Führung für die Gschnaidtner-Elf, Svetorzar Nikolov konnte per Freistoß den Spielstand erneut egalisieren, danach verzichtete er aber ganz Gentleman auf überschwenglichen Jubel gegen seinen Ex-Klub. In den letzten zehn Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Der ehemalige Lask-Spieler und vor kurzem für zehn Spiele gesperrte Akif Imamovic brachte die Welser erneut in Front, danach grätscht er Blau-Weiß Kapitän Samir Gradasevic direkt vor dem Block der Blau-Weiß Fans derart in die Parade, dass dieser mit Bänderrissen ausgewechselt werden musste. "Nur" Gelb für Imamovic, Gelb/Rot für Petkov auf Seiten der Linzer kurz vor Schluss und eine 2:3-Niederlage im Derby bildeten in Summe die Grundzutaten für eine aufgeheizte Stimmung, die durch völlig überzogenen Polizeieinsatz noch weiter hochstilisiert wurden. Was von diesem Derbyabend übrig blieb, waren eine Platzsperre für das Donauparkstadion und echauffierte Welser Funktionäre.

Wels entscheidet doch gegen Umsatz- und Stimmungseinbußen
Von den Vorfällen derart aufgewühlt, forderten die Welser in einer ersten Emotion eine Einjahres-Strafe für die Linzer; dazu wurde den Fans der Linzer ein Stadionverbot für das Rückspiel ausgesprochen. Nun rudert man auf Seiten der Welser doch zurück und relativiert die getätigten Aussagen.
"An und für sich sind alle BW-Fans auch in Wels herzlich willkommen, die paar Halbstarken, die sich immer wieder unter die zahlreichen Fans mischen, können wir natürlich nicht brauchen. Es gab ein gutes Gespräch mit Gerald Perzy und Blau-Weiß Linz hat ja selbst auf die Ereignisse vom Hinspiel reagiert, deshalb erwarte ich ein großes Match und gute Stimmung heute. Es werden 40 Polizisten und 40 Ordner bereit stehen, dazu wird ein abgesperrter Teil der Tribüne wie gewohnt dem BW-Anhang zur Verfügung gestellt. Ich hoffe natürlich nicht, dass es ein allzu emotionales Derby wird, immerhin geht es um Fußball und es sollte kein Krieg daraus werden. Wie gesagt, das Hinspiel ist abgehakt und ich bin nicht nachtragend", nimmt der Sportliche Leiter Ferry Mutschlechner Feuer aus der Partie.

Kensy und Nikolov zurück an alter Wirkungsstätte
Mit Adam Kensy und Svetozar Nikolov werden zwei ehemalige Welser Erfolgsgaranten zum Aufeinandertreffen zurückkehren, diesmal aber auf Gästeseite. Die Abgänge beider schmerzen natürlich immer noch, wie auch Ferry Mutschlechner bestätigt:
"Natürlich trauert man den beiden nach, das ist logisch. Adam Kensy ist ein großartiger Trainer und über die Qualitäten eines Svetozar Nikolovs braucht man nicht lange zu diskutieren. Ich habe den Spieler damals entdeckt, leider steht er nicht mehr in unseren Reihen, aber im Prinzip sind das Dinge aus der Vergangenheit und kein Problem mehr für uns.
Wir wollen heute wieder gewinnen, die Spieler kennen sich untereinander sehr gut und der FC Wels geht gutgelaunt und mit breiter Brust in das heutige Spiel."

von Thomas Palmetshofer 

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