Gmunden weiter in der Krise ? 1:3 in Micheldorf

Im Duell zwischen dem SV Grün-Weiß Micheldorf und dem SV Gmundner Milch wollten die Gäste vom Traunsee unbedingt einen ersten Schritt aus der Krise machen. Dementsprechend groß war die Enttäuschung bei der Olzinger-Elf, als man nach 90 Minuten den Platz zum bereits fünften Mal in dieser Saison mit hängenden Köpfen verlassen musste. Nach ambitioniertem Beginn und dem Führungstreffer von Pühringer (23.) kamen die Gäste plötzlich aus dem Rhythmus. Noch vor dem Seitenwechsel konnten die Hausherren die Partie dank der Treffer von Roidinger (37.) und Gotthartsleitner (44.) drehen. Letzterer ließ die 450 Zuschauer in der Cool & Fair-Arena in der 90. Minute nochmals jubeln, nachdem er zum entscheidenden 3:1 getroffen hatte.

Die Gäste aus Gmunden kommen gut aus den Startlöchern, präsentieren sich kampfbetont und laufstark. Die Hausherren wirken überrascht und finden in den Anfangsminuten noch kein Mittel gegen die aggressive Olzinger-Elf.

Pühringer erzielt Gäste-Führung

In der 23. Minute tragen die unermüdlichen Bemühungen der Gäste aus Gmunden ihre ersten Früchte: Einem Doppelpass im Mittelfeld folgt eine langer Ball in den Lauf des heranstürmenden Andreas Pühringer. Dieser überspielt mit einem gekonnten Haken Micheldorf-Keeper Schrattenecker und schiebt mühelos zur verdienten Gäste-Führung ein. Nach dem Führungstreffer kommen die Gmundner jedoch etwas aus dem Rhythmus und überlassen den Hausherren plötzlich mehr Räume zum Kombinieren.

Doppelschlag vor dem Seitenwechsel

Die Waldhör-Elf kann die entstehende Unsicherheit der Gäste prompt ausnützen und kommt noch vor dem Pausenpfiff zu einer unverhofften 2:1-Führung. In der 37. Minute findet ein Steilpass Micheldorfs Winkler, der von Gäste-Goalie Lahninger von den Beinen geholt wird. Schiedsrichter Mag. Rothmann zögert nicht lange und entscheidet auf Elfmeter für die Heimischen. Diese Chance lässt sich Micheldorf-Heimkehrer Roidinger nicht entgehen und verwandelt sicher zum Ausgleich. Kaum sieben Minuten später – quasi mit dem Pausenpfiff – ermöglicht eine Pressing-Situation im Mittelfeld die nächste Möglichkeit der Hausherren: Micheldorf macht die Räume eng und setzt den Gegner unter Druck. Forster startet nach idealem Zuspiel in die Tiefe und bedient den mitgeeilten Gotthartsleitner, der via Innenstange zum 2:1 trifft (44.).

Gmunden mit Elan aus der Kabine

Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gleichen dem Beginn der Begegnung: Gmunden-Trainer Olzinger scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, kommt seine Elf ähnlich couragiert wie in der ersten Hälfte auf den Platz. Die ersten Möglichkeiten lassen nicht lange auf sich warten: Zuerst ist es Sturmtank Chokchev, der einen Stanglpass um Millimeter verfehlt (63.). Wenige Minuten später zwingt der eingewechselte Kaya mit einem Schuss aus spitzem Winkel Micheldorf-Schlussmann Schrattenecker zu einem tollen Reflex. Olzinger setzt jetzt alles auf ein Karte, löst die Viererkette auf und lässt mit Mann und Maus stürmen. Ab diesem Zeitpunkt ergeben sich auch für die Hausherren immer wieder gute Kontermöglichkeiten, die jedoch allesamt ungenützt bleiben.

Gotthartsleitner sorgt für Entscheidung

Die aufopfernd kämpfenden Gäste vom Traunsee müssen in den Schlussminuten dem hohen Aufwand Tribut zollen und können nicht mehr entscheidend zulegen. Folglich ist es dann wiederum Gotthartsleitner, der die Waldhör-Elf in der 90. Minute erlöst und zum entscheidenden 3:1 ins Schwarze trifft. Ein Missverständnis zwischen Gmundens Abwehrchef Demir und Goalie Lahninger ebnet dem jungen Micheldorf-Stürmer den Weg zu dessen viertem Saisontor.

Alfred Olzinger, Trainer des SV Gmundner Milch:

„Die ersten 30 bis 35 Minuten waren wir die bessere Mannschaft. Wir fanden aggressiv in die Zweikämpfe, wirkten körperlich frisch und gingen verdient mit 1:0 in Führung. Irgendwie hat uns der Führungstreffer jedoch aus der Bahn geworfen, sodass wir durch zwei individuelle Fehler plötzlich mit einem Rückstand in die Halbzeit gingen. Nach dem Seitenwechsel haben wir viel Aufwand betrieben, wurden jedoch nicht belohnt. Der Treffer zum 3:1 für Micheldorf war irgendwie symptomatisch für unsere momentane Situation.“

Werner Radinger, Sektionsleiter des SV Grün-Weiß Micheldorf:

„Gmunden war zu Beginn sehr aggressiv und ist verdient in Führung gegangen. Der Doppelschlag kurz vor der Halbzeit war für uns enorm wichtig und half uns zurück in das Match. Nach der Pause war Gmunden wieder stärker, konnte aber in der zweiten Halbzeit das Tempo nicht mehr so hoch halten. Wir hätten aus einem Konter das Spiel vielleicht auch schon früher entscheiden können, generell bin ich aber mit dem 3:1 zufrieden.“

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