1. NÖN-Landesliga

Im Westen nichts Neues

Dem großen Mostviertel-Derby Amstetten gegen Ardagger war auch am Nachtragstermin kein strahlendes Wetter vergönnt. Diesem Umstand passte sich die Partie an. Torszenen gab es dennoch nicht wenige. Drei davon waren von Erfolg gekrönt: Nach Treffern von Robert Fekete und zwei Spielern mit Vergangenheit beim Gegner stand der 2:1-Heimsieg des Titelkandidaten fest.

Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen wurden die knapp 800 Zuseher in Amstetten sprichwörtlich im Regen stehen gelassen (Letzterer war – wohl neben dem Dienstagstermin – auch Schuld, dass „nur“ 800 Interessierte ins Stadion kamen. Für's Derby wenig, in der Liga aber immer noch top):

Niveau der ersten Halbzeit im Pausenstand widergespiegelt

Erstens weiß man, dass Derbys nur in den seltensten Fällen spielerisch hochklassige Partien sind. Auch die jüngste Ausgabe konnte den Gegenbeweis nicht antreten. Amstetten war zwar über weite Strecken des Spiels mehr im Ballbesitz, ließ aber – auch das ist im heurigen Frühjahr nichts Neues -  wieder Kreativität und Zielstrebigkeit nach vorne vermissen. Vor der Pause gelang beinahe keine durchgehende Aktion, die Hausherren waren wenn, dann aus Standardsituationen gefährlich. Eckball, Schuss, abgeblockt – Freistoß, abgeblockt – Eckball, Kopf, abgeblockt, abgeblockt, abgeblockt … Ardagger hatte immer irgendein Körperteil zwischen Ball und Tor. Dass das einmal die Hand gewesen sein soll, bestätigte Schiedsrichter Robert Weber aber nicht.

… und am Ende gewinnt immer Amstetten

Zweitens weiß man, dass Amstetten seit der Rückkehr in die Landesliga alle Derbys gewonnen hat. Auch hier kein Gegenbeweis. Das lag vor allem daran, dass die Panholzer-Elf die zweite Halbzeit mit einem Paukenschlag begann. Der eben eingewechselte Arber Pervorfi spielte – vielmehr: „schlapfte“ - einen Traumpass Millimeter über die Innenverteidigung der Gäste genau in den Lauf von Robert Fekete. Allein vor Graf ließ der Ungar diesem keine Chance – 1:0. Typisch für den Toptorjäger, der immer zu merken scheint, wenn in Amstettens Funktionärsriege leichte Unzufriedenheit aufkommt.

Auch war der erneute Amstettner Sieg darin begründet, dass man nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wieder ein Schäuflein zulegen konnte. Mit Marco Leovac (wenn, dann wurde Ardagger über ihn gefährlich) traf dabei ein Ex-Amstettner für Ardagger. Der Flügelspieler ließ zuerst drei Verteidiger und dann Tormann Friesenegger keine Chance – 1:1 in Minute 53. Zehn Minuten später: Wiederholung mit vertauschten Vorzeichen. Alexander Stingl traf ebenfalls, allerdings in umgekehrter Richtung, gegen seinen Ex-Klub. Stingl schloss eine herrliche Kombination über Patrick Lachmayr und Leopold Reikersdorfer zum 2:1 ab.

Was nun folgte? Es hagelte wilde (aber unberechtigte) Abseitsreklamationen seitens der Gäste, aber auch direkt vom Himmel herab. Das Wetter wurde immer schlimmer, was für das Spiel nicht förderlich war.

Ardagger wird erneut nicht belohnt

Drittens weiß man um Ardaggers Tugenden und Stärken. Man weiß aber auch, dass der große Aufwand, den die Gäste betreiben, heuer noch nicht belohnt wurde. Auch daran änderte das Derby nichts. Dabei hätten sich die Gäste, die nach dem erneuten Rückstand wieder besser wurden, ob ihres Engagements durchaus einen Punkt verdient. Beinahe hätten sie ihn auch geholt, hätte Daniel Schmid die vielleicht größte Chance des Spiels nach Stanglpass von Gschossmann aus (83') nicht ausgelassen. Aber auch das „Hätte-wäre-wenn“ ist in Ardagger nichts Neues. Die nächste knappe Niederlage stand fest.

Genau das nervt auch Ardaggers Sektionsleiter Wolfgang Riesenhuber: „Irgendwann muss dieser Aufwand einmal belohnt werden. Mir tun die Jungs schon ein bisschen Leid, weil sie wieder gut gespielt haben. Jetzt müssen wir einfach weiterarbeiten, schenken wird uns keiner was.“

Geschenkt bekommt man auch in Amstetten nichts, das weiß auch Trainer Herbert Panholzer: „Wir müssen uns alles erarbeiten. Spielerisch läuft's momentan nicht rund. Solche Phasen gibt es eben, umso erfreulicher ist, wenn man trotzdem punktet.“

Zu den Aufstellungen

von Martin Führer

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