1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse Runde 23 mit Ewald Jenisch

runde_noe23.pngVor wenigen Wochen hätte man den folgenden Satz noch nicht für möglich gehalten: Der Gewinner der Runde im Titelkampf heißt SCU Ardagger. Die Zeitlhofer-Elf gewann in Götzendorf mit 1:0, fügt seinem tollen Frühjahr ein weiteres Kapitel hinzu und liegt punktegleich mit Retz und Gaflenz an der Tabellenspitze. Die beiden Top-Teams ließen Federn. Retz verlor in Bad Vöslau, für Gaflenz reichte es in St. Peter "nur" zu einem Unentschieden. Was hat unser Experte Ewald Jenisch eigentlich zur 23. Runde zu sagen?


SC Sparkasse Zwettl – SK trenkwalder Schwadorf 1:0
„Das war sicherlich eine interessante Begegnung. Schwadorf kämpft um den unmittelbaren Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld und hat sich sicher etwas ausgerechnet. Zwettl hat aber einen guten Lauf und ist heimstark. Es ist kein Zufall, dass die Petrovic-Elf im Frühjahr so gut dasteht. Mit ihrer aggressiven Spielweise, die sehr laufintensiv und kampfbetont ist, können sie jede Mannschaft besiegen. Der Weg von Zwettl mit vielen einheimischen Spielern ist sicher der richtige. Schwadorf hätten die Punkte weitergeholfen, aber sie werden auch so den Anschluss schaffen und sich in diesem Pulk mit St. Peter, Würmla, etc etablieren. Mit dem Abstieg wird die Kernal-Elf nichts zu tun haben, dazu ist sie zu stark.“

SV Stockerau – SKN St. Pölten Amateure 0:3
„Eine ganz schwierige Partie für den SV Stockerau, mussten sie doch wichtige Spieler vorgeben. Mit Georg Hamp fehlte ein ganz wichtiger Defensivmann, Pascal Nwankwo fehlte in der Offensive und Brenner war auch nicht dabei. Auf der Bank war dann im Endeffekt nicht mehr viel. Angesichts der Mittel, die sie zur Verfügung hatten, haben sie lange dagegengehalten und brav gekämpft. Die fußballerische Qualität hat sich aber letztlich durchgesetzt, der Sieg geht in Ordnung. Über die Höhe kann man diskutieren. Stockerau muss schauen, dass es zu Punkten kommt. Es wird eng.“

ASK Kottingbrunn – SV Langenrohr 3:1
„Es scheint eine wirklich gute Leistung von Kottingbrunn gewesen zu sein. Wenn die einen guten Tag erwischen und in Spiellaune kommen, sind sie ein echtes Topteam. Allerdings sind sie launisch. Langenrohr hat andere Ansprüche. Es ist nicht so, dass die Baumühlner-Elf nach Kottingbrunn fährt und dort unbedingt was holen muss. Für sie sind andere Gegner maßgeblich. In Kottingbrunn zu verlieren ist kein Beinbruch. Die Sukalia-Elf würde, hätte sie ein, zwei schlechte Spiele weniger dabei gehabt, schon ganz vorne mitspielen. Das ist das einzige Team, das den drei Mannschaften am oberen Ende der Tabelle noch gefährlich werden könnte. Das haben sie diesmal wieder unter Beweis gestellt.“

ASC Götzendorf – SCU Ardagger 0:1
„Ardagger war lange immer als Mittelständler bzw. erweiterter Abstiegskandidat abgestempelt. Aber in Götzendorf zu gewinnen, da gehört schon einiges dazu. Die Zeitlhofer-Elf ist ein absolutes Spitzenteam in dieser Rückrunde. Jetzt geht’s nicht mehr um schöne Spiele, sondern um drei Punkte. Sie können aus eigener Kraft Meister werden, haben sich voll in Position gestellt. Und sie haben eine Truppe, die das schaffen kann. Wie ich, hatten wohl auch sonst viele diese Mannschaft nicht auf der Rechnung. Ich gönne es ihnen aber, das ist eine Wahnsinnsleistung vom ganzen Verein, sind sie doch vom Umfeld her nicht gesegnet. Götzendorf verschwindet im Niemandsland, wenngleich auch das eine sehr gute Mannschaft ist. Und gegen Ardagger zu verlieren ist mittlerweile kein Beinbruch mehr.“

FC Weinviertel Mistelbach – SV Haas Leobendorf 2:2
„Das war wohl das kurioseste Spiel der Runde. Der Leobendorfer Torhüter schießt in Minute 94 den Ausgleich. So was passiert dir nur, wenn du hinten drinsteckst. Dann trifft auch der Zeugwart gegen dich, wenn es sein muss. Leobendorf hat bis zum Schluss alles gegeben und sich belohnt. An Mistelbach gefällt mir aber, dass sie in den letzen Spielen ihre Gegner immer voll fordern konnten. Der Trainer findet scheinbar die richtigen Worte und die Spieler bringen die Leistung besser auf den Platz, als zu Beginn der Rückrunde.“

ASK Bad Vöslau – SC Retz 2:1
„Bad Vöslau ist daheim stark. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Retz in der letzten Saison in Vöslau den Titel verspielt. Das dürfte so etwas wie ihr Angstgegner sein. In Bad Vöslau ist es aber sehr schwierig, das muss man noch nicht als schwächeln interpretieren. Wenn bei Retz nicht alles funktioniert, wird es schwierig. So eine Übermannschaft sind sie auch nicht. Aber der Titelkampf ist ein Traum. Drei Teams punktgleich an der Spitze und Kottingbrunn wartet auf die Umfaller.“

UFC St. Peter/Au – SV Harreither Gaflenz 1:1
„Das ist ein Spiel mit Derby-Charakter. St. Peter-Coach Singer ist der Meister des Understatements, stellt seine Mannschaft in den wichtigen Spielen aber immer perfekt ein und macht seine Hausaufgaben. Gegen Gaflenz ein Unentschieden – damit kann man sicher leben. Auch für die Kogler-Elf ist ein Punkt ein Punkt. Sie sind jetzt wieder punktegleich mit Retz. Jeder Zähler und jedes Tor kann am Ende entscheiden.“

SV Würmla – SV Sparkasse Waidhofen/Thaya 3:0
„Bei Würmla scheint die Arbeit zu fruchten, sie sind gefestigt. Nach den letzten Ergebnissen haben sie wieder Selbstvertrauen und liegen jetzt an zehnter Stelle. Meiner Meinung nach sind sie nicht mehr in Abstiegsgefahr. Das haben sie sich auch verdient, sie spielen eine gute Rückrunde. Trainer Nentwich hat es sehr gut hinbekommen, aus einer Mannschaft mit vielen Neuzugängen eine Einheit zu machen. Wenn die Mannschaft gefestigt ist, gewinnt man in Würmla nur schwer. Waidhofen hat voriges Jahr vorne mitgespielt, heuer stecken sie im Abstiegskampf. Wenn du hinten stehst, musst du dich anders präsentieren, musst andere Attribute auf den Platz bringen als im vorderen Tabellendrittel. Das ist nicht so leicht.“

„Sorgen mache ich mir im Moment um die Regionalliga. Da wird es noch sehr eng. Ab dem siebten Platz können alle noch absteigen. Das kann noch schlimm ausgehen. Hoffentlich passiert mit den Niederösterreichern nichts mehr. Sollenau hat einen Negativlauf, die Admira hat auch daheim verloren. Da könnte es noch dazu kommen, dass es doch mehr als einen Absteiger aus der Landesliga gibt. Dann wird es spannend zwischen Mistelbach, Stockerau und Waidhofen. An der Tabellenspitze kann das Pendel jede Woche in eine andere Richtung ausschlagen. Drei Mannschaften sind punktegleich, so spannend war’s schon lange nicht mehr. Ein paar Runden sind ja noch zu spielen. Die Entscheidung wird ganz eng werden und wohl – vorne wie hinten – erst ganz am Ende der Saison fallen.“

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