1. NÖN-Landesliga

Veto gegen Landesliga-Reserven in der 2. Klasse

In der 1. niederösterreichischen Landesliga haben die Vereine bis Anfang März Zeit um über die Zukunft ihrer Reserve-Mannschaften zu entscheiden. Der aktuelle Vorschlag sieht dabei vor, dass in den kommenden Spielzeiten die in der 1. Landesliga engagierten Teams mit ihren Reserven in den jeweiligen 2. Klassen ihrer Region antreten sollen. Doch darüber gibt es definitiv zwischen den Vereinen keine Einigkeit

Um es vorweg zu nehmen: Für die aktuell laufende Saison 2021/22 hat dieser Plan noch keine Auswirkungen. Es ist jedoch ein Entwurf erarbeitet worden, der zukünftig die Eingliederung der Landesliga-Reserven in die 2. Klassen vorsieht. Werner Mischling, der Obmann des SC Retz, ist die treibende Kraft hinter diesen Plänen. Vor drei Jahren standen diese als "Pilotprojekt" erstmals im Sportreferat des Niederösterreichischen Fußball-Verbandes (NÖFV) auf der Tagesordnung.

Durch Widerstand war jedoch keine Einigkeit gegeben, weshalb das Projekt nur im Planungsstatus verweilte. Julia Kreitzer, Obfrau des SV Langenrohr, ist beispielsweise auch weiterhin klar gegen diese Überlegungen. "Die diesjährigen Befürworter wollen JETZT eine Zusage und später NEU verhandeln. Tut uns leid: So arbeiten wir nicht. Wir müssen Entscheidungen zum Wohle unseres Vereines treffen und glauben das ein NEIN derzeit die richtige Entscheidung für den SV Langenrohr ist. Wir sind deshalb gegen eine Eingliederung der U23 in der 2. Klasse", brachte die führende Funktionärin ihre Bedenken gegenüber Ligaportal klar auf den Punkt.

Zahlreiche Bedenken einer erfahrenen Funktionärin

Kreitzer meinte weiters gegenüber Ligaportal: "Die Auflagen sind für uns nicht zu akzeptieren:

1. Wir verlieren das Vorspiel vor der Kampfmannschaft. Der Verband kann unmöglich die Auslosung so hinbekommen bzw. müssen auch die Gegner aus der 2. Klasse einwilligen, da wir ja regelmäßig am Freitagabend spielen.

2. Wir müssten dann ein zweites Heimspiel zusätzlich ausrichten. Dabei ist natürlich ein Funktionärsmangel zu befürchten: Kassier, Platzsprecher, Kantinenpersonal aber auch sportlicher Leiter und Masseur bräuchte man doppelt. Dazu ist auch das Zuschauerinteresse an gleich zwei Spieltagen am Wochenende fraglich.

3. Ergänzungsspieler (U22) können nicht eingesetzt werden. Wenn ein Spieler in der Kampfmannschaft spielt, darf er zwei Wochen nicht in der zweiten Mannschaft spielen. Wir bemühen uns aber schon ein paar Jahre beide Mannschaften zusammenzubringen und den Kader mit eigenen Jungen aufzustocken.

4. Die Schiedsrichterkosten bei der zweiten Mannschaft zu Hause und Auswärts.

5. Eine Strafe von 100 € an den Gegner der 2. Klasse, wenn man keine U23 stellt / 50 Freikarten für den Gegner, wenn sie auf ein Vorspiel einsteigen.

Zwei Drittel Mehrheit wird benötigt

Mischling sieht dies jedoch ganz anders und sieht den Großteil der Vereine hinter sich. Zuletzt meinte er sogar, dass 14 von 15 Landesliga-Teams für seine Pläne sind. Bis zum 8. März und der NÖFV-Präsidiumssitzung soll Klarheit über das wirkliche Stimmverhalten herrschen. Benötigt wird eine Mehrheit von zwei Drittel der Landesliga-Vereine für die vom Verband ausgearbeiteten Maßnahmen. 

Jedoch gibt es auch in den 2. Klassen noch berechtigte Bedenken. Dort will man keine Wettbewerbsverzerrung durch den zeitweisen Einsatz von Spielern aus dem Kader der Landesliga-Kampfmannschaft, zudem hätten die Reserven der 2. Klassen dann einen Gegner weniger (dafür sind Entschädigungszahlungen festgelegt), es geht um die Aufstiegsfrage (kommt auch ein Vizemeister hinter einer zweiten Mannschaft zum Zug) und vor allem: Die Vereine der 2. Klasse wollen vom NÖFV in die Überlegungen miteinbezogen werden.

Ligaportal wird natürlich über die weitere Entwicklung informieren.

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.