Ablöse oder Rücktritt - was geschah wirklich in Mettmach?

mettmach ufcGroße Uneinigkeit herrscht beim UFC Mettmach über die tatsächlichen Vorgänge rund um das Aus von Ex-Coach Bernhard Grünbart. Nach der verlorenen Meisterschaftspartie in Riegerting am Osterwochenende folgte das Ende seiner Trainerära in Mettmach. Die Erklärung von Sektionsleiter Josef Wageneder (ligaportal.at berichtete) löste beim ehemaligen Chefcoach eine heftige Reaktion aus: "Das ist unterste Schublade, so etwas lasse ich mir nicht gefallen". Der Sektionschef selbst bleibt bei seinen Aussagen, reagiert zugleich gelassen auf die Vorwürfe. Er erklärt, keine schmutzige Wäsche waschen zu wollen.

Grünbart: "Rücktritt nach unqualifizierten Aussagen"

Vergangenen Montag erklärte Sektionsleiter Josef Wageneder gegenüber ligaportal.at, der Verein habe wegen der sportlichen Entwicklung einen Trainerwechsel vollzogen: "Der Grund war einfach die derzeitige sportliche Situation. Die fehlende spielerische Entwicklung war letztlich entscheidend." Der betroffene Ex-Coach Bernhard Grünbart sieht das anders: "Ich habe schon einige Tage vor der Trennung ein Vier-Augengespräch mit dem Sektionsleiter geführt. Damals habe ich ihm mitgeteilt, dass einige Dinge nicht passen, es so nicht weitergehen kann, worunter auch meine Motivation zugegeben etwas gelitten hat. Am Dienstag dem 2. April, drei Tage nach dem Riegerting-Spiel, habe ich dann verkündet, ab sofort als Trainer nicht mehr weiterarbeiten zu wollen. Ich musste neuerlich von höchst unqualifizierten Aussagen zahlreicher Funktionäre erfahren. Deshalb gab ich schließlich meinen Rücktritt bekannt." 

Wageneder: "Trainerwechsel im Vorstand beschlossen"

Sektionschef Wageneder beschreibt die Vorgänge völlig anders, widerspricht seinem Ex-Trainer in fast allen Punkten: "Das Gespräch vor dem Riegerting-Spiel hat stattgefunden, das stimmt. Da hat er mir allerdings nur mitgeteilt, dass er für den Sommer mit einem anderen Verein in Verhandlungen steht. Am Montag nach der Riegerting-Partie sind wir im Vorstand zusammengekommen und haben beschlossen, uns von ihm zu trennen. Wir haben ihn angerufen und für 18:00 Uhr in die Kabine gebeten. Da habe ich ihm erklärt, dass wir entschieden haben, einen Trainerwechsel zu vollziehen. Er antwortete, dass er ohnehin vorgehabt hätte, zurückzutreten. Das war es dann auch schon."

"Es gab persönliche Spannungen"

Entlassung oder Rücktritt - was geschah nun wirklich in Mettmach? Ex-Coach Grünbart dazu: "Die Aussagen des Sektionsleiters kann und will ich mir nicht gefallen lassen. Ich bin jemand, dem Gerechtigkeit extrem wichtig ist. Was da betrieben wird, ist Rufschädigung meiner Person ", äußert er seinen Unmut. Die Erklärung Wageneders, wonach die sportliche Entwicklung der Grund für die Trennung gewesen sein soll, weist der Ex-Trainer zurück. "Es gab sicherlich persönliche Spannungen zwischen dem Sektionsleiter und mir. Mit der sportlichen Situation hat das aber überhaupt nichts zu tun."

Der Angesprochene reagiert gelassen auf die Vorwürfe. Wageneder verzichtet darauf, schmutzige Wäsche zu waschen und gegen seinen Ex-Trainer nachzutreten: "Für mich ist das Kapitel erledigt. Wenn er meint, erzählen zu müssen, dass er selbst zurückgetreten sei, dann soll er das machen. Das Ganze hat auch etwas mit Anstand zu tun. Da könnte ich sonst einiges erzählen, was aber meiner Meinung nach nicht in die Medien gehört. Ich möchte mich jetzt gar nicht mehr groß dazu äußern. Wir wollen uns auf das Sportliche konzentrieren, das ist für uns von viel größerer Bedeutung." 

Der Martin Eisner-Effekt 

Die Gründe für den Sieg letzte Woche im Spiel eins nach seiner Ära sieht Bernhard Grünbart nicht in einem möglichen Trainereffekt. Viel mehr sei die Rückkehr von Martin Eisner entscheidend gewesen, so der Ex-Coach. Eisner hatte seine Karriere bereits beendet, feierte nun sein Comeback. Allerdings betont Grünbart auch, Interimscoach Steinhofers Arbeit nicht schmälern zu wollen: "Ich möchte Stefan Steinhofer damit auf keinen Fall zu nahe treten ", stellt er klar. Ausschließlich positive Worte richtet er zum Abschied an seine ehemaligen Spieler: "Ich wünsche der Mannschaft eine verletzungsfreie, erfolgreiche Saison!" 

Christoph Gaigg

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