Mit Herz und Spielwitz! Trauns 19-jährige Zaubermaus ist "Spieler der Saison"

alt2011: Regionalliga-Debüt beim FC Pasching samt Tor mit 17, weitere Einsätze folgten, nach dem Red-Bull-Einstieg links liegen gelassen, freiwillig in die 1b gegangen. 2012: Im Sommer beim SV foli-pack Traun eine neue Herausforderung gefunden, im Winter hing der Spielbetrieb am seidenen Faden. Von all den Hochs und Tiefs ließ sich Alexander Haider aber nicht aus der Bahn werfen und machte 2013 zu seinem Jahr! Als Spielmacher glänzte der seit vier Tagen 19-Jährige mit Zuckerpässen und technischer Raffinesse wöchentlich im Trauner Trikot. Die Fans honorierten die starken Darbietungen des Youngsters und kürten ihn nach einer wahrlich ansprechenden Spielzeit zum "Spieler der Saison" in der Landesliga Ost powered by Axenda. ligaportal.at sprach mit dem "Mini-Iniesta" über zwei verrückte Fußballjahre, die alles zu bieten hatten.

 

"Für einen jungen Spieler wie mich, ist das etwas ganz Besonderes"

ligaportal.at: Alex, du wurdest nach einer turbulenten, aber aus deiner Sicht sehr gelungenen Saison zum "Spieler der Saison" in der Landesliga Ost gewählt. Wer hat diesen Erfolg erst möglich gemacht?

Alexander Haider: "Ein großer Dank gilt meinen Teamkollegen vom SV Traun, selbst beim schönsten Badewetter haben sie fleißig gevoted und gezeigt, dass in unserem Verein Teamgeist nicht bloß ein Schlagwort ist, sondern wirklich gelebt wird. Sogar unser Coach, Thomas Schober, hat immer wieder für mich abgestimmt, was mich besonders freut. Keinesfalls vergessen möchte ich aber auch meinen engen Freundeskreis, der voll hinter mir gestanden ist und beinahe im Stundentakt geschaut hat, damit wir den während meiner Maturareise aufgerissenen Riesenrückstand doch noch aufholen können."

Was bedeutet diese Auszeichnung für dich? Wer hätte sich diesen Titel noch verdient?

Alexander Haider: "Für einen jungen Spieler wie mich, ist so eine Auszeichnung etwas ganz Besonderes, das muss ich schon zugeben. Wir brauchen aber nicht diskutierten, ein Lukas Leitner, der mit St. Martin Meister und mit 30 Treffern Torschützenkönig wurde, hätte sich den Titel nach sportlichen Kriterien hochverdient. Ich bin mit meiner persönlichen Performance in der abgelaufenen Saison wirklich sehr zufrieden, in dieser Liga hätte es aber noch einige Kandidaten gegeben, die sich diesen Titel ebenso verdient hätten."

 

Er ließ Unterricht nicht für "Pasching neu" sausen

Stichwort Landesliga: Du bist vor eineinhalb Jahren regelmäßig im Regionalligakader des FC Pasching gestanden und hast mit 17 Jahren auch dein Debüt gegeben. Nach dem Einstieg von Red Bull hast du kaum eine Chance erhalten und dich freiwillig, vor allem aus zeitlichen Gründen, für ein halbes Jahr bei den dortigen Juniors in der Bezirksliga entschieden, ehe du im Sommer 2012 nach Traun gewechselt bist. Trauerst du der verpassten Chance in Pasching nach?

Alexander Haider: "Naja, ich sehe das mit einem weinenden und lachenden Auge. Wenn man meinen langjährigen Schulkollegen Philipp Schobesberger nimmt, dann kann man ihm nur gratulieren, was für eine sensationelle Entwicklung er durchgemacht hat. Er war aber der einzige, der sich aus der alten Paschinger Fraktion wirklich unter Trainer Baumgartner durchsetzen konnte. Andere haben nach der Umstellung auf Profibetrieb auf ihre Chance gehofft, sie aber nie wirklich bekommen. Manche haben sogar den Unterricht für Trainings sausen lassen, am Ende haben sie bei "Pasching neu" keine Minute gespielt und sind obendrein noch durchgefallen. Es wär schon reizvoll gewesen, ich wollte meine Ausbildung aber nicht aufs Spiel setzen, bin dann relativ schnell in die 1b versetzt worden und im Sommer nach Traun gewechselt..."

 Ein Wechsel der sich trotz arger Vereinsturbulenzen im Winter bezahlt gemacht hat...

Alexander Haider: "Natürlich werden sich manche denken, dass es ein Rückschritt ist, wenn man von einem Regionalligaklub in die Landesliga wechselt. Ich habe aber in diesen einen Jahr in Traun unheimlich viel gelernt. Im Herbst bin ich als "Sechser" auf einer für mich ungewohnten Position zum Einsatz gekommen und habe dort vor allem in puncto Zweikampfverhalten enorm profitiert. Im Winter stand der Verein vor einer kritischen Situation, der Stamm der Mannschaft hat sich aber entschlossen, dem Klub zu helfen und gemeinsam den Weg aus der schwierigen Lage zu schaffen. Da möchte ich vor allem unseren Coach Thomas Schober hervorheben. Erst ist ein sehr junger Trainer, versteht aber viel von Fußball und hat immer ein offenes Ohr für die Spieler. Im Vergleich zu Pasching hat mich in Traun auch der Zusammenhalt beeindruckt. Während bei einem Ex-Klub nach dem Spiel alle sofort heimgefahren sind, sitzt in Traun meist die gesamte Mannschaft nach den Matches zusammen und unternimmt auch sehr viel gemeinsam."

 


"Ein Jan Koller werde ich mit meinen 1,70 Meter wohl nicht mehr werden"

Auch wenn das die meisten Spieler nicht gerne selber beurteilen: Wo siehst du deine Stärken und Schwächen in fußballerischer Hinsicht?

Alexander Haider: "Stimmt, das machen wir nicht gerne, für ligaportal.at kann man aber mal eine Ausnahme machen ;-) Die meisten sagen, dass ich technisch ganz in Ordnung bin, auch ein gutes Spielverständnis und eine passable Übersicht verfüge. Im Gegenzug muss ich aber eindeutig noch torgefährlicher werden. Ein HaiderAlex2Treffer in der gesamten Saison ist doch ein bisschen wenig. Auch beim Kopfballspiel gibt es noch deutlich Luft nach oben, ein Jan Koller werde ich mit meiner Größe von 1,70 Meter aber wohl ohnedies nicht mehr werden..."

 In Traun befindet sich zurzeit einiges im Umbruch. Ihr zieht in die HAKA-Arena um und bekommt ein neues Umfeld geboten. Wie beurteilst du die Entwicklung im Verein? Wo soll die Reise kommende Saison hingehen?

Alexander Haider: "Ich bin überzeugt, dass bei uns die Entwicklung defintiv in die richtige Richtung geht. Der Einstieg von HAKA-Chef Gerhard Hackl tut dem Verein gut. Was ich gehört haben, sollen im Trauner Stadion die Kabinen saniert werden, auch ein Kunstrasenplatz gebaut werden. Das wären natürlich tolle Voraussetzungen für unsere Mannschaft. Über die sportlichen Ziele werden wir uns mannschaftsintern erst in den kommenden Tagen unterhalten, ich denke aber, dass wir auch in der neuen Saison auf gepflegten Fußball setzen und eine gute Rolle spielen werden."

 

In fünf Jahren Seite an Seite mit Bruder Mathias in der Regionalliga?

Abschließend noch ein Blick in die Zukunft: Wo steht Alexander Haider in fünf Jahren?

Alexander Haider: "Nachdem ich am Freitag im Cup-Match gegen Micheldorf nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, wohl wieder etwas pausieren muss, hoffe ich, dass ich in fünf Jahren gesund und mit Freude am Platz stehe. Da ich den Flair der Regionalliga schon erlebt habe, dort auch ein paar Matches gespielt habe, möchte ich einmal wieder zurück in diese Liga. Das ist mein ganz großes sportliches Ziel! Ansonsten wäre natürlich ein Studienabschluss eine feine Sache. Das Leben als Student soll aber ein recht gemütliches sein, was man so hört, das möchte ich natürlich auch ein wenig auskosten..."

Die sportlichen Ziele verfolgst im Hause Haider aber nicht nur du alleine...

Alexander Haider: "Das ist richtig! Mein 16-jähriger Bruder Mathias spielt zurzeit bei den Pasching Juniors in der Bezirksliga und versucht sich dort ein Stammleibchen zu erkämpfen. Ich halte sehr viel von ihm und denke, dass aus ihm mal ein richtig guter Kicker wird. Vielleicht schaffen wir es in ein paar Jahren Seite an Seite im selben Team aufzulaufen. Das würde mir richtig taugen!"

 
Foto + Foto-Slide: Philipp Resch (www.picture-style.com)

Marco Wolfsberger

 

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